Katar - Einwohnerzahl ca. 3 Mio. davon 90 % Ausländer
- Die Hauptstadt Doha hat etwa 1 Mio. Einwohner
- Die Grösse Katars beträgt etwa die eines Viertels der Schweiz
Der Staat Katar ist seit 1971 unabhängig.Vorher stand das Land rund 100 Jahre lang unter der Schutzherrschaft des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland.
Das Emirat Katar ist eine Erbmonarchie. Staatsoberhaupt und Regierungschef ist des sogenannte Emir. Er hat das Amt von seinem Vater, dem vorigen Emir, geerbt. Die Familie Al Thani herrscht seit dem 18. Jahrhundert auf der Halbinsel, dem heutigen Katar. Eine Beratende Versammlung, deren Mitglieder zum Teil vom Emir ernannt werden, unterstützt den Monarch und wurde 2021 zum ersten Mal gewählt. Parteien, Parlament oder Opposition gibt es nicht.
Die wohlhabenden katarischen Staatsangehörigen haben das Recht auf kostenlose medizinische Versorgung und kostenlose Bildung. Steuern oder Grundsteuern bezahlen sie nicht und Strom und Wasser nutzen sie kostenlos. Dies gilt für die vielen ausländischen und total unterbezahlten ausländischen ArbeiterInnen, die meist aus Indien, Bangladesh oder Pakistan stammen, natürlich nicht.
Gleichberechtigung unter den Geschlechtern ist nicht existent. Der Frauenanteil in Katar beträgt nur etwa 25%. Kataris dürfen theoretisch vier Frauen heiraten. Wenn man aber den Frauenanteil der Bevölkerung ansieht, geht das nicht auf...🤭.
Ende der 1930er Jahren wurde in Katar zum ersten Mal Erdöl entdeckt. Bis dahin handelte es vor allem mit Perlen.
Katar gehört zu den sichersten Ländern der Welt
Nach Norwegen und Luxemburg ist Katar das drittreichste Land der Welt
Im Jahr 2022 fand in Katar die Fußballweltmeisterschaft statt. Für dieses Ereignis wurden in dem Land sechs neue Stadien gebaut. Es war jedoch schon früh klar, dass Katar keine acht Stadien nach der WM mehr benötigt. Da drei Stadien bereits nach den Achteilfinalen keine weiteren Spiele beherbergten, fanden schon früh Abbauarbeiten statt.
Normale Zigaretten dürfen eingeführt werden, jedoch dürfen sie nicht an öffentlichen Orten geraucht werden. E-Zigaretten und Vapes dürfen weder verkauft noch gekauft werden.
8.1.2025 Let's go to Katar
Die Grenze zwischen den Emiraten und Saudi Arabien ist kurz und schmerzlos, die Grenzer sind total nett ausser der eine, der für uns die Versicherung fürs Auto ausstellen sollte. Er besteht darauf, dass wir sie online abschliessen, nur weil er keinen Bock hat Formulare auszufüllen. Aber wir haben beim Grenzübertritt jeweils noch keine SIM Karte, also kein Internet, können daher auch nicht online gehen. Wir werden aber bestimmt ein bis zwei Tage auf Saudi Arabischen Strassen unterwegs sein, bevor wir nach Katar einreisen. So lange wollen wir nicht ohne Versicherung sein. Wir steuern also die erste Tankstelle an und suchen ein offenes W-Lan. Leider wird nur eines angezeigt, welches per Passwort zu öffnen ist und zu einem Restaurant gehört. Während ich Müsli mache, erklärt Tinu im Resti unser Anliegen und kriegt kurzerhand das Passwort vom guten Internet. Ein sehr netter Pakistani betreibt die LKW-Fahrer Beiz und freut sich, dass er uns helfen kann. Am Schluss schenkt er uns sogar noch ein paar Flaschen Wasser. So nett!
Nach ein paar Schwierigkeiten, kann Tinu die Versicherung für drei Monate abschliessen, dafür sind 120.- CHF fällig. Perfekt, so haben wir das Problem schon gelöst, wenn wir später wieder nach Saudi zurückkehren.
Wir übernachten an einem altbekannten Platz vom Oktober, auch hier ist das Meer wieder türkis klar, der Wind aber kalt und "nordseeküstenmässig". Am Morgen machen wir uns auf den Weg zur Grenze Saudi/ Katar. Innerhalb von zehn Minuten sind wir aus Saudi ausgereist, das geht hier ratzfatz, man muss nicht mal aus dem Auto aussteigen.
Über eine mehrere Kilometer lange Küstenstrasse fährt man durch Niemandsland bis zu den Grenzbauten von Katar. Dazwischen ist es wieder furchtbar vermüllt, aber ab Schlagbaum Katar, ist der Boden geleckt und die Ecken aufgeräumt. Wir treffen auf die nettesten Grenzbeamten ever. Sie sind begeistert von unserem Trip, geben uns Tips für Katar, meinen zwei Wochen seien auf keinen Fall genug und warnen uns davor, zu früh in den Norden von Saudi Arabien zu reisen. Dort schneie es im Moment regelmässig und sei saukalt. Die Wüstenjungs stehen schon hier ein wenig schlotternd in ihren dicken Jacken und Mützen - bei 19°. Schnee können sie sich gar nicht vorstellen, so kalt ist das🤣.
Jedenfalls, schnuppern auch hier zwei sehr nette Malinois unser Auto äusserlich ab und entdecken wohl keine Drogen, das Innere des Autos interessiert hier keinen. Sie ziehen sich auf jeden Fall beruhigt zurück und die Grenzbeamten winken uns zum Abschied. Welcome to Katar!
Heute ist es wieder so windig und die Luft voller Sand, dass wir unseren Plan an den Strand zu fahren erst mal vertagen. Wir steuern also Doha, die Hauptstadt an. Die Strassen sind supergut und wieder sechsspurig, fahren dürfen wir 120 km/h wir kommen also gut voran. Unser Indy entwickelt sich wegen Gegenwind zum Schluckspecht und nimmt auf dieser Fahrt fast 17 Liter auf 100 km, entgegen den normalen 12 Litern. Aber hey, wir haben in Saudi noch für 45 Rappen pro Liter getankt, also alles easy.
Wir steuern die erste Mall an, die uns am Rand von Doha begegnet, weil wir auch hier wieder eine SIM Karte brauchen. Es ist die Villaggio Mall. Direkt gegenüber liegt ein riesiger, wunderschöner Park und wir beschliessen dort zu parken und auch direkt zu übernachten. Während wir uns noch fragen. ob wir hier über Nacht wohl stehen dürfen, kommt schon ein Uniformierter auf einem Golfcart angeflitzt. Ohje, denken wir uns, das ist hier wohl nicht gestattet. Er steigt von seinem Wägelchen herunter und Tinu begrüsst ihn. Er fragt Tinu ganz aufgeregt, ob er uns helfen könne? Sein Supervisor habe gesehen (wohl auf einer der vielen Kameras), dass eine Ambulanz hier parke und wollte nun seine Hilfe anbieten. Aber als er unser Auto näher anschaut und nun auch den Schriftzug sieht, lacht er und meint "wohl nicht". Allgemeines Gelächter, Tinu fragt ob wir parken und übernachten dürfen? Aber klar. Auf jeden Fall. Der Park sei die ganze Nacht über bewacht, alles sei in Katar sicher. Total nett.
Wir machen einen ersten Bummel durch den riesigen Park. Grosse Familien picknicken, Jogger und Walker sind unterwegs, Gärtner sind überall am Werk, Securitas überblicken die grossen Wasserflächen, aus Lautsprechern klingt Vogelgezwitscher (!) und ab und an klingt die ermahnende Stimme aus dem Lautsprecher, dass Abfall liegen lassen, Essensreste in die Öffentlichkeit wegschmeissen, Pflanzen beschädigen oder schwimmen im kleinen See mit 10'000 Rial bestraft wird. Umgerechnet etwa 2500 .- CHF. Ups. Deshalb ist hier alle so sauber...
Der "Aspire Park" wurde, wie so vieles in Katar, extra für die Fussballweltmeisterschaft 2022 erstellt. Unter den grossen Mangostanbäumen wurde eine der vielen Fanzonen und eines der grosses Public Viewings eingerichtet. Ein Somali, der später bei uns vorbeischaut und schon über 20 Jahre in Katar lebt, erzählt ein wenig von der verrückten Zeit der WM. Er meint, jetzt auch im Nachhinein würden die Einheimischen noch von den grossen Investitionen profitieren - wie eben zum Beispiel von diesem Park.
Später bummeln wir zur nahen Villagio Mall und sind erst mal baff. Gucci, Dolce & Gabbana, Fendi und Jimmy Choo reihen sich aneinander, die Mall ganz im Stil einer italienische Stadt gebaut. Ein 150 Meter langer Kanal mit echten Gondeln aber unechten Gondolieri (es sind Filipinos und sie sind nur Deko, dann die Gondeln steuern automatisch😅) erinnert an Venedig. Aber im Gegensatz zu Venedig ist hier alles neu, der Himmel immer blau und der Espresso kostet nicht 10 Euro😇. Es gibt allerdings auch keinen Prosecco...
Abgesehen von unzähligen teuren und günstigen Geschäften, gibt es hier natürlich ebenfalls einen grossen Foodcourt und sogar eine Eisbahn, wo echt talentierte Mädels gerade ihre Pirouetten drehen. Später schlendern wir noch durch den gigantisch grossen Carrefour und kaufen ein paar Lebensmittel ein. Ein guter Tag.
10.1.25 Katara - Cultural Village
Wir queren auf guten Strassen mit wenig Verkehr, bereits am Morgen fast die ganze Stadt. Es ist Freitag, also hier Sonntag. Wir wollen zur Pearl, eine künstlich aufgeschüttete Marina mit hübscher Corniche, schönen Geschäften und dem grossen Yachthafen. Es ist überraschend wie grün die Stadt ist. Mitten in der Wüste kämpft eine ganze Armada von Gärtnern gegen die Versandung. Mit Wasser, viel Pflege und noch mehr Personal versuchen sie Blumen und Bäume am Leben zu erhalten und der unerbittlichen Hitze des Sommers zu Trotzen. Rasen lässt die Stadt sauber wirken, es ist angenehm wenn es im Wind nicht überall staubt. Wir finden quasi im Herzen der Marina einen guten Parkplatz und machen einen ausgedehnten Bummel entlang der grossen und sehr grossen Yachten. Vieles ist am Freitag bis am Nachmittag geschlossen, somit ist es recht ruhig nur einige Restaurants oder Lebensmittelläden haben bereits geöffnet.
In einem dieser Läden erstehen wir uns ein schon fast dekadentes Picknick. Richtiges Roggenbrot (!!!), Bresaola und französischen Brie für schlappe 20 CHF. Aber es hat supergut geschmeckt, dass darf man sagen.
Später fahren wir weiter nach Katara. Ein kulturelles Viertel, welches in 2010 für das Tribeca Film Festival eröffnet wurde. Unser nächster Übernachtungsplatz liegt zwischen dem 5* Hotel The Chedi und dem schönen Sandstrand. Es könnte schlechter sein. In dem Viertel gibt es unglaublich viel zu sehen. Ein modernes Amphitheater, die Mosche einer türkischen Architektin die nach persischem Vorbild gebaut wurde, die goldenen Mosche, zwar viel kleiner als die erstgenannte dafür ganz mit goldenen Mosaikplättchen verkleidet, die in der Sonne funkeln. Viele wunderbare Ausstellungen zum Thema Modern Art und Photografie, Dhow Schiffbau und eine ganz besonders beeindruckenden Ausstellung zu den Projekten des Stararchitekten Katars, Mohanad Barakat. Er hat unzählige Preise für seine Gebäude in organischen Formen gewonnen. Beachhäuser, Hotelresorts in der Wüste oder Museen, ein Genie in seiner eigenen Welt. Leider durfte man in der Ausstellung nicht fotografieren, aber unter seinem Namen findet man im Internet viel Interessantes.
Dann besuchen wir die Galerie Lafayette. Genau wie das Vorbild in Paris, teure Markenboutiquen und Restaurants, allerdings gingen wir eher wegen der Architektur dahin. Verrückt. Mit viel Kunst und Kultur wurde diese Mall gebaut und zieht am Abend die unterschiedlichsten Menschen an. Alle schlendern gemütlich durch die Gasse und geniessen die moderaten Temperaturen. So sind die Terrassen der Restaurants denn auch gut besucht, natürlich immer streng nach Männern und Frauen getrennt.
Natürlich gibt es auch hier einen Dancing Fountain, wo zu klassischer Musik ein Wasserspiel gezeigt wird. Was uns aber besonders gefällt ist das Museum für Kinder. Nicht der Ausstellung wegen, dies ist wohl eher ein Kindergarten mit der Möglichkeit einiges auszuprobieren, sondern wegen seiner Erscheinung. Das ganze Gebäude hat die Form eines grossen Geschenkpakets. Einfach irre! Eine kleine aber feine Ausstellung besuchen wir zum Thema Perlentauchen. Bevor auf der arabischen Halbinsel Öl gefunden und gefördert wurde, hat diese Region fast nur vom Handel mit Perlen gelebt.
Als wir todmüde vom vielen Rumlaufen und Staunen endlich zum Indy wollen, der praktischerweise wie immer gleich um die Ecke steht, sehen wir aus einer anderen Ausstellungshalle viele Männer herauskommen. Ein bisschen neugierig fragen wir uns was es da wohl zu sehen gibt. Und ich mich natürlich auch, ob ich da überhaupt rein darf, wenn so gar keine anderen Frauen zu sehen sind. Tinu fragt einen von der Security und der meint, natürlich dürfen wir rein. Wir sind erschlagen. Eine ganze Halle voller Männer und Bernstein. Das ist DER Ort schlechthin wo sich Mann einen Rosenkranz aus Bernstein kauft - wenn er es sich leisten kann. Wir staunen über die vielen Stände und die Masse an Edelsteinen. Ein bisschen wie in Basel die ehemalige Schmuckmesse. Nur gibt es hier natürlich keine Wachen, es ist ja sicher in Katar.
Auf jeden Fall sieht uns wohl der eine junge Typ am ersten Stand beim Eingang und spricht uns an. Wir outen uns als totale Greenhörner in Sachen Bernstein und er gibt uns einen sehr interessanten Einblick in seine Arbeit. Bernstein kommt immer aus Deutschland, Lettland, Russland oder so. Je grösser die Kugeln der Gebetskette umso wertvoller, und je dunkler der Stein umso älter ist er. Es hat aber auch viele Rosenkränze deren Kugeln fast eher an Elfenbein erinnern, die wären also weniger wertvoll, sehen aber ebenfalls wunderschön aus. Ich frage ihn, wie es um den Bernstein steht, denn wir in unseren Breiten als Schmuckbernstein kennen. Oft klar, manchmal sogar mit Einschlüssen von Insekten. Er lacht und sagt, ja der sei leider nichts wert. Der werde nur für Schmuck gebraucht. Merke also, guter Bernstein muss undurchsichtig und dunkel sein, dann kann er was. Er zeigt uns eine seiner Ketten und meint die koste etwa 40'000 Rial. Also ca. günstige 10'000 CHF. Übrigens was wir auch nicht wussten: Der Bernsteinpreis ist an den Goldpreis gekoppelt und kostet immer genau das doppelte als Richtwert. Nach Oben natürlich wie immer offen.
Später sehen wir an einem anderen Stand grünen und rötlichen Bernstein und fragen uns respektive den netten Typen vom ersten Stand, wie das zustande kommt. Er meint, das sei synthetisch hergestellt aus Zusätzen von Pflanzen. Total interessant und ein sehr netter Typ. Also Katar gefällt uns!
Übrigens wollten wir dann noch ins The Chedi an die Bar auf ein Glas Wein. Die 5* Hotels haben in Katar nämlich eine Lizenz um Alkohol zu verkaufen. Aber leider, klärt uns die nette Dame am Empfang auf, ist das ganze Cultural Village "Dry area". Also quasi doppelt alkoholfrei. Im alkoholfreien Staat, im zusätzlich alkoholfreien Viertel. Hat nicht sollen sein, und zum Essen gab es ein Holstein 00,00 %.
13.1.25 Doha
Gegen Mittag erreichen wir wieder das Stadtzentrum, diesmal im Viertel wo der alte Souk und der Dhow Hafen ganz in der Nähe sind. George und Sonja haben da ihr Hotel gebucht, wir finden einen guten Parkplatz nur zwei Querstrassen und etwa drei Fussminuten entfernt. Perfekt. Die zwei kommen erst am Nachmittag, somit haben wir noch genügend Zeit für einen Besuch im Museum of Islamic Art und können bereits ein bisschen die Gegend erkunden.
Das Museum ist eines der bedeutendsten für Islamische Kunst auf der arabischen Halbinsel. Aber wie bei den Museen in Abu Dhabi ist auch hier die Architektur des Gebäudes schon allein ein Besuch wert. Wir verbummeln darin einige Zeit, machen viele Fotos im und um das Museum, geniessen die Aussicht auf den modernen Financial District, aber ebenso auf die traditionellen Holzdhows, die direkt vor dem Museum vor Anker liegen.
Nach ein paar Ankunftsschwierigkeiten treffen wir uns alle am am frühen Abend in der Lobby des Hotels. Die zwei sind etwas geschlaucht, fühlen sich nicht so gut nach dem Flug von Sri Lanka nach Doha und gehen erst mal aufs Zimmer. Tinu und ich bummeln zwischenzeitlich ins Mövenpick gleich um die Ecke ins Apéro. Dies ist nicht ganz unkompliziert ...Wenn man also ein Glas Wein trinken möchte, muss man sich erst mal mit dem original Pass registrieren lassen. Den haben wir natürlich nicht dabei, und der nette Security Mann meint, die Kopie reiche eigentlich nicht. Aber er macht dann netterweise eine Ausnahme. Wir treffen George und Sonja etwa ein Stündchen später in einem pakistanischen Restaurant, und den beiden geht es mittlerweile schon viel besser.
Wir bestellen also einmal quer durch die Speisekarte und essen sehr gut. Es gibt viel zu erzählen und zu erfahren, Gesprächsstoff haben wir genug. Haben uns ja mehr als ein halbes Jahr nicht gesehen. Irgendwann ist sind wir dann alle etwas erledigt. Wir gehen in die Heja, denn morgen ist ja auch noch ein Tag.
14.1.25 Doha
Wir treffen die zwei wieder am Morgen in ihrer Lobby und marschieren mit guten Schuhen los. Erst wartet der alte Souk. Er ist in Doha wirklich sehr schön und gepflegt, auch die neuen Gebäude sind im Stil der alten Lehmhäuser gebaut. Viele nette Geschäfte, aber auch kleine und grosse Restaurants mit sonnigen Terrassen, von italienisch bis arabisch ist alles vorhanden. Auch den Falkenmarkt, die Corniche mit Blick auf die Dhows und das Gebäude des Museums für islamische Kunst gefällt uns allen sehr, und so bummeln wir schwatzend immer weiter. Über den Flaggenplatz, durch den schönen MIA Park zu den bunten Containern des alten Hafens, weiter zur Pastell City und dem Fischmarkt, da geht bereits die Sonne als rote Kugel unter. Fast 18 km per pedes später, sind wir alle ziemlich geschafft, statten der Mövenpick Bar einen Besuch ab und können endlich etwas ausruhen🤪. Aber noch auf ein Stündchen zurück ins Hotel oder den Indy wollen wir nicht riskieren, wir haben alle das Gefühl, dass wir sonst nicht mehr aus unseren Betten kommen. Also geht es direkt wieder zurück in den Souk. Am Abend bei toller Beleuchtung ist er nämlich doppelt schön. Bei einem sehr authentischen Restaurant in den Gassen des Marktes, essen wir Fleisch Spiesse vom Grill, warme Fladenbrote und Pommes - dazu Humus und andere Sösschen. Fein.
Ziemlich k.o. von diesem erlebnisreichen Tag, den Kopf voller schöner Eindrücke von Doha , bummeln wir schlussendlich nach Hause. Es war ein toller Tag mit den beiden - hat uns sehr gefallen!
15.1.25 National Museum
Am späteren Morgen geht es für uns vier wieder los in Richtung National Museum. Es ist gut fussläufig erreichbar, und eine wirkliche Schönheit. Das Museum, welches der Architekt Jean Nouvel erbaut hat, nimmt die Form einer Sandrose auf, die hier in der Wüste vorkommt. Es ist einfach grossartig, wunderschön - schlicht eine architektonische Meisterleistung. Im Innern wird über die Entstehung Katars berichtet, die Geschichte und die heutige Zeit werden beleuchtet. Wahnsinnig schön gemacht, gut erklärt, sehr viele Ausstellungsstücke aber auch tolle Filme auf riesigen Leinwänden werden gezeigt. Wir sind begeistert. Wir verbringen mehrere Stunden im Museum und essen etwas kleines im Museumscafé.
Sonja und George sind bald mit Jeff, einem Ami verabredet, den George von seiner Arbeit in Saudi Arabien kennt. Das war vor ewigen Zeiten und die beiden haben sich seit damals nicht mehr gesehen. Also machen die zwei sich bald auf den Weg zum Treffpunkt und wir verabschieden uns. Morgen geht bereits wieder ihr Rückflug in die Schweiz. Es war schön mit euch ihr Lieben - danke für den Besuch! Wir sehen uns in Zürich - soon.
17.1.25. Katars Westen
Nachdem wir noch eine Nacht beim Aspire Park und der Villaggio Mall verbracht haben, fahren wir Richtung Westen. Der Long Beach macht seinem Namen alle Ehre, er zieht sich über mehrere Kilometer. Feinsandig und weiss, mit glasklarem Wasser, sehr sauber und total flach. Mal schauen ob wir für Tinu genug Wasser finden zum Schwimmen.
Wir verbringen auch da einmal mehr eine sehr ruhige Nacht. Kataris als Nachbarn sind nie laut, das gefällt uns, denn es hat in einiger Entfernung ein paar grosse Trailer.
Am Morgen packen wir zusammen, es ist windig, der Himmel trüb und die Luft voller Sand. Wir fahren ein paar Kilometer weiter ins Landesinnere zur Kunstinstallation von Richard Sierra. Kunst liegt natürlich immer im Auge des Betrachters, in diesem Fall sind es vier 14 Meter hohe Stahlplatten die exakt von West nach Ost ausgerichtet sind, und in einem Abstand von 280 Meter genau hintereinander stehen. Wir machen ein paar Fotos und suchen uns einen windgeschützten Platz. Nahe bei einem Felsen stehen wir und richten uns für den Super-G vom Lauberhorn ein. Witzig. Wir stehen in der Wüste, schliessen die Rollos und sind mitten in der Märchenwinterlandschaft von Wengen gelandet. Zwei Podestplätze später entschliessen wir uns heute noch zur Filmcity weiter zu fahren. Im Norden hat es ein paar Bauten und Einrichtungen die jeweils für arabische Filme genutzt werden.
Das Gebiet ist aber großräumig abgesperrt, offenbar ein Festival. Auf dem Programm steht nichts was uns wirklich interessieren würde (Workshops für Kinder, Fine Dining, Glamping, Jeep Safari in der Wüste...). Also drehen wir und fahren an den nächsten schönen Strand. Gleiches Bild. Türkis, glasklar aber zu wenig Wasser. Tinu würde beim Schwimmen auf Grund laufen oder muss einen Kilometer rauslaufen. Aber Morgen bei Flut, müsste es dann reichen.
19.1.25 Mushroom Rocks
Nur ein paar Kilometer weiter fahren wir durch richtig schöne Felsformationen. Es gibt zu den bereits vielen tausend Fotos noch ein paar neue dazu, und wir bleiben direkt inmitten der Pilze zum Übernachten. So eine schöne Region. Katar hat wirklich auf kleinstem Raum wahnsinnig viel zu zeigen.
20.1.25 Doha/ Lusail
Irgendwie ist es uns noch nicht danach Katar zu verlassen. Wir. haben also im Reiseführer recherchiert, was wir uns noch anschauen könnten und sind fündig geworden. In der Hauptstadt gibt es noch einen Stadtteil, nämlich Lusail, den wir uns noch nicht angeschaut haben. Praktischerweise liegt Doha zwar genau auf der gegenüberliegenden Seite der Halbinsel, dies sind jedoch auch nur ca. 90 km. Wir machen uns also auf den Weg, finden einen super Stellplatz direkt am Meer, genau zwischen den grossen 5* Hotels Waldorf Astoria und Le Meridian, ganz in der Nähe der Vendôme Mall und des neuen Viertels der silbernen Hochhäuser, den Lusail Towers.
Die Vendôme Mall ist im opulenten römischen Baustil erbaut, und man könnte meinen sie sei ein paar hundert Jahre alt. Sie wurde aber erst kürzlich eröffnet und ist der Gipfel der Dekadenz in Sachen Shopping. Loubutin, Jimmy Choo, Fendi und Armani reihen sich hier aneinander, und dennoch ist sie richtig super schön. Wir bummeln auf jeden Fall von unserem Platz am Kanal entlang mitten ins Shoppingherz, zum grossen Brunnen und den Ständen mit Zuckerzeug und Parfüm. Hab ich mal erwähnt, dass hier im Orient Parfüm dasjenige welches ist? Man kann kaum ein paar Meter gehen, ohne dass einem ein Papierstreifen der vorher beduftet wurde entgegengestreckt wurde. Sowieso eher nicht unser Geschmack, aber bei den Einwohnern dieser Staaten hat Duft einen hohen Stellenwert.
Als es dunkel wird, spazieren wir zu den gerade neu fertig gebauten silbernen Hochhäusern ganz in unserer Nähe. Im Viertel bei den Lusail Towers ist noch nicht viel los. Geschäfte sind noch leer oder die Rollläden sind unten - allerdings ist Sonntag - also hiesiger Montag. Da ist bei uns ja jeweils auch nicht soviel los. Aber als wir näher kommen, sehen wie die 30 Meter lange Installation von Marco Balich, einem hiesigen Künstler, der mit dem Walhai aus Metall, auf die gefährdete Meereswelt hier um Katar aufmerksam macht. Sie ist megacool! Beleuchtet in türkisblauer Farbe schwebt der Hai viele Meter über Grund, genau zwischen den Towers. Sieht super aus.
Nach einem kleinen Apéro im Le Meridian gibts heute zum Abendessen noch einmal Sushi bevor es für uns wieder nach Saudi Arabien geht (wo wir eigentlich bisher keine japanischen Restaurants gesehen haben). Ich habe mir eines aus dem Internet ausgesucht, mit einer Bewertung von 4.8. Das müsste also gut sein. Als wir dort ankommen, ist mein Glück vollkommen. All you can eat am Sonntag Abend🤗. Yes, wir sind dabei. Wir essen von den besten Sushi ever, und rollen rundum glücklich wieder zum Auto.
21.1.25 Südwärts Richtung Saudi
Jetzt wollen wir aber doch mal los, sonst wird das hier nichts mehr. Wir fahren also in Richtung Süden, bereits in die Nähe der Saudischen Grenze, die wollen wir dann morgen überqueren. Am letzten schönen Strand des Persischen Golfes übernachten wir nochmal. Das waren tolle zwei Wochen in Katar und einer der besten Tipps die wir auf unseren Reisenden von anderen erhalten haben. Danke Anke und Joachim!
Fazit Katar: 2 Wochen/ 650 km
Für uns war Katar die Überraschung. Wunderschöne Strände, angenehme Menschen und eine Stadt die immer wieder mit unerwartet interessanter Kunst, tollen Vierteln und grünen Ecken aufwartet. Man kann sorgenlos überall gute Übernachtungsplätze finden, mitten im Zentrum - und dies in einer Grossstadt. Aus unserer Sicht sollte man Katar als Overlander auf keinen Fall auslassen.