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Kuwait

Kuwait :

- Einwohnerzahl 4.3 Mio.

- Kuwait ist nicht mal halb so gross wie die Schweiz

Kuwait City ist die Hauptstadt und die Heimat von rund 2 Mio.

   Einwohnern.

- Kuwait, ein arabisches Land am Persischen Golf, hat eine lange kulturelle Tradition, die bis in die Antike

   zurückreicht. Die Hauptstadt Kuwait-Stadt ist für ihre moderne Architektur bekannt, die sowohl

   Wolkenkratzer als auch die eindrucksvollen Kuwait Towers umfasst, Wassertürme, deren Form an die

   gefliesten Kuppeln einer klassischen Moschee erinnert.

- Regierungsform: erbliches Fürstentum (Emirat), Monarchie mit parlamentarischer

   Beteiligung (Nationalversammlung „Majlis Al-Umma“ besteht aus einer Kammer mit 50 frei gewählten

   Mitgliedern, stimmberechtigt sind außerdem alle Kabinettsmitglieder)

 

- Kuwait ist bekannt für seine Exporte von Erdöl und Erdölprodukten, die einen wesentlichen Teil der

   Exportwirtschaft des Landes ausmachen.

- Der irakische Führer Saddam Hussein befahl 1980 die Invasion und Besetzung Kuwaits, um sich die

   großen Ölreserven des Landes anzueignen, eine hohe Schuld des Iraks gegenüber Kuwait zu

   streichen und den Einfluss des Irak in der Region auszuweiten. Die Invasion Kuwaits führte zu einem

   Embargo und Sanktionen des UN-Sicherheitsrates gegen den Irak sowie zu einem Luft- und

   Bodenkrieg einer von den USA geführten Koalition , der am 16. Januar 1991 begann und mit einer

   Niederlage des Irak und dem Rückzug aus Kuwait am 28. Februar 1991 endete. Noch gut zehn Jahre saß

   der irakische Diktator fest im Sattel, bis George W. Bush 2003 dort ansetzte, wo sein Vater 1991

   aufgehört hatte. Doch nun stürzten die Amerikaner nicht nur das Regime. Sie zerschlugen den

   gesamten irakischen Staatsapparat – mit verheerenden Folgen bis heute.

 

- Die Bevölkerungsstruktur Kuwaits ist von dem sehr hohen Anteil ausländischer Arbeitskräfte und ihrer

   Angehörigen geprägt (rund 60 % aller Einwohner). Von den rund 4,3 Millionen Einwohnern sind nur etwa

   33 % Kuwaiter.

- Es gibt keine Bekleidungsvorschriften für Frauen und auch sonst keine Einschränkungen in der

   Bewegungsfreiheit. Natürlich ist Kuwait aber ein islamisches Land. Allerdings gibt es im Gesetz den

   Artikel 153. Ich werde den nicht weiter ausführen, da dies keine politische Seite ist. Interessierte finden

   ihn im Netz.

 

Middle East Map

3. - 6.10. Kuwait

 

Nun, nach den sehr netten immer bescheidenen Menschen, den alten verbeulten Autos und der grossen Geschichte Irans, ist es für uns schon ein Kulturschock. Understatement ist hier nicht gefragt, man zeigt was man hat und es darf durchaus auch ein bisschen mehr sein, lässt Angestellte spüren wer den Ton angibt und die philippinischen Nannys rennen den verwöhnten Kuwaiter Bengeln hinterher. Indische Kellner und Buschauffeure, pakistanische Bauarbeiter, philippinische Verkäuferinnen und Friseurinnen halten den kleinen Staadt am Laufen. Ein Inder erzählt Tinu am Abend beim Smalltalk auf dem Parkplatz, dass die Kuwaiter die hier leben, vom Staat ein Salär bekommen, auch wenn sie nichts arbeiten. Beteiligung am Reichtum der das ÖL- und Gasvorkommen einbringt, sozusagen. Mal ein anderes Wirtschaftsmodel als in Afrika, wo der Reichtum der von den Ressourcen des Landes herrührt, nur unter den obersten der Regierung aufgeteilt wird. Wir werden hier auch nicht mehr gegrüsst, es wird nur wenig gewunken und die Einheimischen werden auch nicht besonders gerne von uns angesprochen. Soll uns recht sein, wir werden hier eh keine Wurzeln schlagen. 

 

Die kuwaitischen Highlights sind ausufernde Shoppingmalls, runtergekühlt auf Pinguin-wohlfühl-Temperatur. Mann und Frau ist reich, gelangweilt weil es sonst nicht viel zu tun gibt, denn man hat ja für jede Handreichung Angestellte. Also geht man shoppen und bringt die Kohle zu Dior, Versace und Co., lässt Schönheitsoperationen machen und hängt in Restaurants, Lobbies und Schönheitssalons rum.  

Aber die Medaille hat für uns natürlich auch eine Kehrseite in Form von Frozen Yoghurt, IKEA und Gourmetläden, die absolut keine Wünsche offen lassen.

 

Wir haben erst am Beach bei den Flamingos und dann bei den Kuwait-Towers sehr gute Übernachtungsplätze. Am Sonntag wird am Beach bei 40° Cricket gespielt, aber wir können ungestört mal Wäsche waschen, Blog schreiben, zu den Flamingos spazieren und dies und das am Auto machen. 

Vom Platz bei den Towers haben wir nur Spazierdistanz zum Zentrum der Innenstadt. Der Souk, wie hier die Bazare wieder heissen, ist gross aber nicht besonders eindrücklich, die grosse Mosche die sehenswert sein soll, geschlossen. Egal, wir wollen was essen, und haben die Wahl zwischen schmuddelig und teuer - finden dann aber doch noch etwas nettes dazwischen. 

 

Wir fahren immer noch unsere KFZ Nummer spazieren, denn in Van/ Türkei war ja die Post wegen Feiertagen längere Zeit geschlossen. Im Iran hat uns Erfan von der Nutzung der iranischen Post abgeraten, da offenbar in der Regel Pakete nicht zu ihrem Ziel finden. Nun nehmen wir das Projekt in Kuwait in Angriff, lassen das mit der öffentlichen Post und fahren direkt zu DHL. Ein kompetenter Mitarbeiter hat unser Päckli ratzfatz registriert und ein paar Minuten und 140 Fränkli (!) später sind wir bereits wieder im Indy. 

Wir fahren zum Ahmad Al-Jaber Oil und Gas Exhibition Center. Hier kann man eine stündige Führung mitmachen, bei der auf interessante und auch witzige Weise die Geschichte und der Prozess der Ölgewinnung erklärt wird. Filme und andere Dokumente der Zeit zeigen, wie sich der Staat Kuwait dank des Öls entwickeln konnten. Als im Februar 1991 der Zweite Golfkrieg endete, setzten irakische Truppen die Ölfelder Kuwaits in Brand, um den alliierten Vormarsch zu stoppen. 800 Ölquellen gingen in Flammen auf, wochenlang trieben schwarze Wolken über der Region. Neun Monate brauchten Experten aus aller Welt, um das Inferno zu löschen. Die Führung war sehr eindrücklich und hat uns gut gefallen. 

Wir verlassen Kuwait City südwärts in Richtung Grenze Saudi Arabiens. Die Gegend flach, heiss und staubig, ab und zu Kamele oder Schafherden, zehn- bis zwölf-spurige Strassen. Wir parken am späteren Nachmittag bei einer grossen Mall die direkt an einer nagelneuen Marina liegt. Die Mall und die Umgebung sind wunderschön und fertig gebaut, aber es sind nur eine handvoll Kunden da. Schiffe liegen auch noch keine im Hafen. Muss sich wohl erst etablieren. Wir holen uns fast eine Unterkühlung als wir durch die vielen Shops bummeln, kochen dann auf dem riesigen Parkplatz ein feines Abendessen. Stören tun wir eh niemand, der Parkplatz ist leer. 

 

Am nächsten Morgen wollen wir uns einen Platz am Meer suchen. Aber die Küste ist so total verbaut, dass wir nur ab und zu einen kurzen Blick zwischen zwei Villen auf das türkise Wasser erhaschen. Schade, einen Platz am Wasser - für uns unmöglich. Nachdem wir getankt haben (den Liter zu 37 Rappen), hier kann man das ganz einfach mit Kreditkarte und ohne irgendjemanden um seinen Segen zu bitten, füllen wir noch Wasser und machen uns auf den Weg retour zur Marina und der Mall vom Vortag. Wir finden doch noch einen Platz mit Blick aufs Wasser, und für eine Nacht muss der halt reichen. Dann machen wir uns morgen auf den Weg zur Grenze Kuwait / Saudi Arabien. Das müsste doch zu machen sein🤣...

Flagge Saudi Arabien

Saudi Arabien:

- Einwohnerzahl 31.5 Mio. davon 11 Mio. Ausländer

- Saudi Arabien ist 52 mal grösser als die Schweiz

- Riad ist die Hauptstadt und die Heimat von rund 7 Mio.

   Einwohnern.

Saudi Arabien ist natürlich bekannt für seine Wüste und das Öl, welches seit 1938 gefördert wird. Aber es gibt ein paar Fakten die vielleicht neu sind.

- Saudi Arabien wird seit 1932 von der Familie Al Saud regiert. Seit 2015 von König Salman, dem 

   7. Monarch des Königreichs

- Medina und Mecca sind die beiden heiligsten Stätte des Islams. Sie sind Moslems

   vorbehalten

- Die Rubʿ al-Khali ist die grösste zusammenhängende Wüste der Welt

- Dünen werden hier bis 250 Meter hoch

- Saudi Arabien ist eines der 20 Länder weltweit ohne Flusssystem. Es grenzt an den pers-

   ischen Golf und an das Rote Meer

- Saudi Arabien importiert Sand aus Australien. Der eigene taugt nicht für den Baubedarf.

- Um die Staatsbürgerschaft zu bekommen muss man zwingend Moslem sein, oder

   konvertieren

- Saudia Arabien hat den grössten Flughafen der Welt

- In Saudi Arabien findet der grösste Kamelmarkt der Welt statt

- Frauen dürfen nicht auf Friedhöfe

- Ein Mann kann bis zu vier Frauen heiraten - wenn er es denn auf die Reihe kriegt😜

​- weitere interessante Fakten vielleicht später mal, wenn wir wieder ausgereist sind...

8.10. Kuwait - Saudi Arabien

 

Am Vorabend sind Kasia und Mikkel, das Deutsche Paar welches wir zum ersten mal in Kappadokien bei den Ballons getroffen haben, bei uns angekommen. Sie haben den Iran aus bekannten Gründen ziemlich überstürzt verlassen. Nach 1000 km in einem Rutsch und vier Grenzen sind die beiden ziemlich bedient. Da hilft auch kein alkoholfreies Bier, aber immerhin löscht es den Durst.  

 

Wir beschliessen später, weil der Platz an dem wir stehen überhaupt keinen Schatten bietet, am Volgetag die Grenze Kuwait / Saudi in Angriff zu nehmen. Wir fahren also am Morgen los, gehen im nahen Viertel bei einem guten Wasserhahn unsere Tanks füllen und nehmen die paar Kilometer kuwaitisches Flachland unter die Räder. 

 

Bei der Grenze angekommen ist nicht viel los. Nachdem uns einer gesagt hat wo wir parken sollen, suchen wir gemeinsam das Office für die Fahrzeuge auf. Wir werden von ein paar Offiziellen sehr nett begrüsst, es wird Wasser und arabischer Kaffee gebracht, der übrigens mit Ingwer angereichert wird, und schon gehts an unsere Papiere. Smalltalk über unsere Reisepläne - was wieder mal alle total verrückt finden - und schon ist das Ganze erledigt. Beim nächsten Posten werden die Pässe abgestempelt alles sehr easy, freundlich und aufgeräumt.  

 

Auch an der Saudischen Grenze geht es flott. Da es für uns das erste mal in Saudi ist, müssen wir Fingerabdruck- und bildtechnisch aufgenommen werden. Carnet de Passage ist gar nicht mehr nötig, da alles elektronisch erfasst wird. Das gefällt uns nicht ganz so gut, weil Neuerungen immer ihre Zeit brauchen, bis sie bei jedem angekommen sind. Wer weiss ob die bei der nächsten Grenze Bescheid wissen? Aber darum kümmern wir uns, wenn es soweit ist.

 

Wir haben vorrangig unsere Visen elektronisch beantragt, somit geht auch das flott, die Jungs sind alle sehr nett, es herrscht keine Hektik aber effizientes Arbeiten. Irgendwo guckt noch einer ins Auto, direkt bei der Ausfahrt wird die Auto-Versicherung verkauft, man kann mit Kreditkarte bezahlen - es kann so einfach sein. 

 

Welcome to Saudi Arabia!

 

 

Unsere erste Anlaufstelle ist der Ort Al Khafji nur etwa 10 Kilometer nach der Grenze. Ca. 70'000 Einwohner, am Nachmittag leere Strassen, sauber, aufgeräumt und heiss. Auf der Suche nach einer SIM Karte und einer Wäscherei bekommen wir einen ersten Eindruck vom Zentrum, werden auf der Strasse von vorbeifahrenden Autos angehalten, und überall folgt auf Smalltalk die Einladen zu den Menschen nach Hause. Super nett aber wir bringen immer die Ausrede, dass wir bereits verabredet seien... und direkt am persischen Golf finden wir einen tollen Übernachtungsplatz unter grossen schattigen Bäumen. Perfekt. Das Meer ist glasklar, türkis und lauwarm. Genau dass, was mir mein Arzt verschrieben hat. Natürlich bleibt das Badekleid im Schrank, aber irgendein T-Shirt und ein paar lange Hosen müssen immer gewaschen werden. Also steht einem warmen Bad am menschenleeren Strand nichts im Weg. 

Später kommt ein junger Saudi, Saad wie wir erfahren, und plaudert länger mit Mikkel. Er lädt uns alle zu sich nach Hause ein, erzählt von den 50 Kamelen die der Familie gehören, und dass wir die besuchen könnten. Da hat er uns natürlich in der Tasche. Wir verabreden uns für später und fahren nach Standortbeschreibung zu einem Viertel welches komplett eingezäunt ist, wo Wachtürme stehen, und Wachposten alles kontrollieren. Oha, wir hatten gedacht Saudi sei so sicher. Uns wurde nämlich gesagt, dass wir das Auto nie schliessen müssten, hier würde nie was gestohlen. Auf jeden Fall werden wir von Said dem ältesten der acht Brüder von Saad, mit dem Land Cruiser vor dem Gate in Empfang genommen, und nachdem er uns das ganze Viertel gezeigt hat - alles schöne grosse Häuser der Angestellten einer Erdölcompany - werden wir zu ihm nach Hause eingeladen. Seine junge, hübsche Frau empfängt uns, komplett ohne Verschleierung mit offenen Haaren und lässt arabischen Kaffee und Schokolade bringen. Sie freut sich über den ausländischen Besuch, und gibt sich total Mühe mit ihrem Englisch. Selfies hier und da, aber die junge Frau lässt sich nur mit ihrem Handy fotografieren. Offenbar braucht sie über die "Nacktfotos" Kontrolle. 

 

Wir verabschieden uns und fahren an den privaten Strand, der zur Häuseranlage gehört. Picknickdecke her, andere Brüder und Freunde von Saad gesellen sich zu uns und lassen nach Essen schicken. Wie bereits im Iran, kommt auch hier erst Süsses auf den Tisch, später folgt Fisch, Fleisch, Salate, Humus, Reis, Pommes und Suppe, alles wahnsinnig reichlich und lecker. 

 

Wir sitzen stundenlang auf dem Boden, und erfahren viel über Land und Leute und die Familie von Saad. Neun Brüder und einige Schwestern (die sind aber offenbar nicht weiter erwähnenswert), sind hier in einem sehr gutem Elternhaus aufgewachsen. Der Vater, oder in Saads Fall der Onkel der zum Stiefvater wurde nachdem sein richtiger Vater bei einem Autounfall ums leben gekommen war, hat im Leben viel Geld durch Landspekulationen und seine Leidenschaft für Kamele verdient. Ursprünglich habe er als junger Soldat die Grenze gegen Kuwait bewacht. Leider ist er vor einem Jahr an Krebs verstorben. 

 

Er hat den Jungs aber die Leidenschaft für die Kamele und sehr gute Werte weitergegeben. Obwohl sie also offenbar ziemlich reich sind, haben alle Berufe und arbeiten. Valid der junge Arzt ist ebenfalls bei uns, Khaled der Anwalt lebt in Doha und hält leidenschaftlich Falken - Saad ruft ihn kurzerhand an und so plaudern wir auch mit Doha. 

 

Irgendwann spät abends bringt er uns zurück zum Gate, wo wir wieder unsere Autos übernehmen und uns für den nächsten Tag verabreden. Der erste Tag in Saudi Arabien und schon so viel erlebt! Mega.

9.10.  Wer hätte das gedacht: Kamele sind richtig verschmust! 

 

So gegen 16 Uhr treffen wir mit Kasia und Mikkel bei Saad im Elternhaus ein. Seine Mama kommt uns komplett verhüllt begrüssen, ist zwar schüchtern aber sehr nett. 

 

Kasia und Mikkel steigen mit Saad und Abdallah (sein Freund) in den Land Cruiser weil sie nicht in der Wüste übernachten werden, wir nehmen unseren Indy. Saad hat gesagt es sei nur ein bisschen in der Wüste also rechnen wir mit so 30 km. Er brettert los, und wir haben keine Chance mit seinem Wüstenfloh mitzuhalten. Die Piste ist erst ruppig weil er Abkürzungen durch die Aussenquartiere der Stadt nimmt, später eine gute Asphaltstrasse auf der er normalerweise mit 160 km/h fährt...ähm wir nicht! Ab und zu wartet er auf uns, dann können wir ihn wieder einholen, und dann geht es wirklich in die Wüste.

 

Er sagt, wir sollen den 4x4 einschalten, denn ab jetzt geht es querfeldein, wir setzen immer beim Abbiegen Markierungen auf der Karte. Leider setzt schon die Dämmerung ein, und seine Spuren sind nicht mehr ganz so gut zu sehen. Immer wieder tauchen am Horizont grosse Trailer und Kamelgatter auf, immer denken wir : vielleicht das, oder das...Nach 80 km erreichen wir dann die weisse Kamelherde seiner Familie. Die drei Männer die immer bei den Kamelen leben begrüssen uns, und Saad - stolz wie Oskar - zeigt uns "seine" Kamele. Und was soll ich sagen? Wir werden wie alte Freunde begrüsst. Stürmisch wollen sie sich knuddeln lassen, wenn wir von einem Kamel eine Foto machen wollen, drängeln mindestens zwei von der Seite her dazu und verteilen feuchte Kamelküsse. Wow, sind die gross und wirklich eindrücklich. Die Jungtiere sind in einem separaten Gatter, indem auch der Hengst angebunden ist. Sie sind alle vollgefressen und daher gut gelaunt. 

 

Saad sagt, dass sie am Morgen nach der Fütterung jeweils in die Wüste entlassen werden, und von selber am Mittag wieder zurückkommen. Wo Wasser und Futter auf die Tiere wartet gehen sie nicht weg. Zudem werden sie von Abu Ali, dem Kamelflüsterer aus dem Sudan, der immer bei den Tieren lebt und schläft, auf dem Pferd begleitet. Saad zeigt uns den Rest des Camps. Ein grosser Trailer für die Mitarbeiter, mit einer Küche ausgestattet und einem grossen klimatisierten aber auch beheizbaren Aufenthalts- Schlafraum mir grossem TV. Draussen steht ein zweiter Trailer der gleich einer Plattform mit Kissen und Teppichen ausgestattet ist, wo man sitzen, essen und die Abende verbringen kann. Schwere Zugmaschinen sind momentan zugedeckt, werden nur abgedeckt, wenn sie das Lager verlegen, was so alle fünf, sechs Tage vorkommt. Dann wird der ganze Karsumpel samt Kamelen an einen neuen Platz verschoben und die Wüste deckt den organischen Dreck der Menschen und Tieren einfach mit Sand zu.

 

 

Wir schlürfen heissen arabischen Kaffee und später werden wir mit einem grossartigen Essen mit Kamelfleisch und Reis verwöhnt. Saad sagt, dass sei vom Metzger, also keines der eigenen Kamele, die würden sie niemals essen. Aber Kamelfleisch gilt auch hier als Delikatesse und ist teuer.  Es schmeckt uns eigentlich ganz gut, vielleicht ein wenig wie Siedfleisch, und für uns ist es die ideale Gelegenheit mal zu kosten. Bestellen im Restaurant würden wir es wahrscheinlich nicht.