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Ecuador

24.5.2016

 

Mancora - Grenzübertritt Ecuador

 

Nachdem wir gestern mit Annina und Päscu einen

gemütlichen Abend mit Lagerfeuer und tollem Menü am Meer

verbracht haben, sind wir heute morgen losgefahren. Die zwei

haben noch die lange Fahrt von Lima in den Knochen und sich entschieden, ein zwei Tage in Mancora anzuhängen. Wir fahren gegen 9.30 Uhr los und haben bis zum Grenzübertritt knapp 100 km gute Strecke vor uns. Wir finden vorher noch eine gute Autowäscherei, die uns in einer Stunde den Ländy richtig porentief rein und blütenweiss waschen. Als wir zur Grenze kommen, hat es fast keine Autos und nicht viele Menschen die umherirren. Schon mal ein gutes Zeichen. Es hat viele verschiedene Gebäude und wie im ganzen Rest Perus, geizen sie auch hier mit Schildern. So fragen wir uns durch, finden schliesslich die Ausreise Peru für Personen, direkt daneben sitzen die netten Mädels für die Einreise nach Ecuador. Für den Ländy müssen wir an andere Schalter, aber da wir nirgends anstehen müssen, ist das Ganze in 45 Minuten erledigt. Super. Wir fahren also das erste mal auf gutem, ecuadorianischem Asphalt in Richtung Norden. Auf einen Schlag wird es unglaublich grün, feucht und tropisch. Wir fahren durch Millionen von Bananenstauden und Cacaobäumen. Ca. 160 km nach der Grenze haben wir uns auf iO ein Hostel ausgesucht. Auch die Ecuadorianer geizen mit Strassenschildern und ohne die Koordinaten hätten wir keine Chance gehabt das Hostel zu finden (wir fragen uns, wie die sonst zu ihren Gästen kommen?). Die paar Bungalows, der Pool und das schöne Haupthaus mit offenem Resti liegen mitten in einem tollen tropischen Garten. Eine nette, junge Einheimische begrüsst uns mit einem frischen Orangensaft und zeigt uns wo wir einigermassen eben mit dem Ländy stehen können. Dazu dürfen wir das Bad eines Bungalows brauchen. Offenbar sind nebst einem anderen Paar keine Gäste vor Ort. Ein kleines Kätzchen schmeisst sich bei mir schon mal auf den Schoss und schläft gleich tief und fest. Zwei ein bisschen verrückte Hunde tummeln sich auch rum, also uns gefällt es. Ecuador; schön hier zu sein.

 

 

25.5.2016

 

Hostel Kaluz - Mañanita

 

Heute wollen wir wieder an den Strand. Wir haben gelesen, dass in Mañanita viele Wakeborder sind, wir schliessen daraus, dass dort die Strände schön sind. Es ist jetzt an der Küste immer so um 30 Grad, also richtig angenehm. Wir fahren die ca. 250 km und kommen in einem richtigen Backpacker Ort an. Bar reiht sich an Bar und Resti an Resti. Wir haben auf iO eine Adresse von einem Hostel, bei dem man auch mit Camper stehen kann. Manuel, der nette Barman heisst uns herzlich willkommen, natürlich dürfen wir beim Hostel stehen. Der Strand ist unglaublich lang und breit und total sauber. Die Wellen sind ziemlich gross und Manuel warnt uns vor der heftigen Strömung. Wir geniessen erst mal einen wunderbaren Frozen Mango und entdecken dann Dorf und Strand. Viele nette Kneipen und schön eingerichtete Hostels mit Hängematten in den Gärten, zum Teil sogar mit Pool. Richtiges Ferienfeeling kommt auf. Überall „Happy Hour“ und die Musik die schon vor 30 Jahren in Bali aus den Lautsprechern getingelt ist. Am Abend kommen Annina und Päscu nach und wir machen uns auf den Weg unsere hungrigen Mägen zu befriedigen. Im Ort kann man von Sushi über Pizza und vor allem Cocktails alles bekommen. Wir finden sogar eine kleine Pizzeria mit Holzofen und die Pizza ist eine der besten seit wir unterwegs sind. Das sind heute übrigens genau neun Monate. Crazy. Wir haben soviel schon gesehen und das Leben in unserem rollenden zu Hause ist uns noch überhaupt nicht verleidet. Heute haben wir übrigens getankt. Den Liter zu 27 Rappen…

 

 

26.5.2016

 

Mañanita - Hostel Islamar, Salango

 

Da es hier wirklich hohe Wellen hat, kann man nicht so gut baden und für’s Kiten für Päscu sind die Wellen und die Strömungen auch nicht ideal. So machen wir uns auf den Weg der Küste entlang in Richtung Norden. Dies ist sowieso unser Weg, da wir spätestens am dritten Juni in Quito sein müssen um unsere Flugtickets für die Galapagos abzuholen. Nach nur etwa 40 km finden wir das schöne Hostel Islamar, welches einem Schweizer gehört. Der Camping, der leer ist, liegt wunderschön gelegen auf einem Felsen mit Blick über eine grosse Bucht. Carlos, der Hüttenwart ist sehr nett, zeigt uns alles und meint heute Morgen seien sogar Wale gesichtet worden. Eigentlich beginnt die Walpaarungszeit erst Mitte Juni, aber wir würden uns natürlich freuen von den blauen Riesen wieder mal einige Exemplare zu sehen. 

27.-31.5.2016

 

Hostel Islamar - Santa Marinaita

 

Auf zu neuen Kite Spots und tollen Stränden! Wir machen uns auf den Weg weiter nordwärts, immer der Küste entlang. Die Westküste Ecuadors ist offensichtlich ein einziger, wunderschöner und sauberer Strand. Mal mit hohen, mal mit moderaten Wellen. Im nächsten Örtchen suchen wir den lokalen, kleinen Fischmarkt auf, wir würden gerne was vom heutigen Fang erstehen. Schwer fällt die Entscheidung, denn die Auswahl an tollen, frischen Fischen und Pulpos ist gross. Da wir zu viert sind, entscheiden wir uns für einen der kleinsten Thunas. Das Ding, mit Stumpf und Stiel etwa 13 Kilos, gehört, nachdem 25 .- die Hand gewechselt haben, uns. Wir dürfen zum nächsten Tisch, wo unser Z’Nacht professionell filetiert wird. Die zwei Filets wiegen immer noch etwas über 4 Kilos. Wir lassen den Rest beim Filetierer zurück, und der freut sich. Wird bestimmt noch eine gute Fischsuppe oder Ceviche daraus machen… und wir sind mit den beiden Seiten mehr als glücklich. Heute muss also ein Feuer her!

 

 Wir versuchen im kleinen Ort Pile eine Manufaktur von Panama Hüten zu finden. Leider vergeblich. Geschlossen. Denn wie wir mittlerweile wissen, kommen die Panama Hüte nicht wie der Namen vermuten lässt aus Panama, sondern aus Ecuador. Erlesene, teure Stücke werden gerollt in Holzschächtelchen aufbewahrt und können bis 150 .- Franken kosten. Dafür soll ein qualitativ guter Hut, eine Anschaffung fürs Leben sein. Nur würden wir jetzt gerne noch sehen wie sie hergestellt werden. Aber wir werden es Anderswo noch versuchen. So fahren wir wir weiter nach Santa Marianita, einem typischen Kiter-Ort. Einige Hostels, ein viele Kilometer langer Strand, warmes Wasser (27 Grad) und viel Wind - was den netten Nebeneffekt einer Mückenfreien Zone hat. Das Hostel Humboldt ist das letzte in der Bucht, weg von der Strasse, mit viel Platz um die Kites aufzubauen, Hängematten und schattigen Tischen im sandigen Garten. Sehr gut. Nach einigem Verhandeln macht uns die Besitzerin einen guten Preis, wenn wir ein paar Tage bleiben. Das machen wir. Die Tage vergehen wie im Flug, wir werkeln am Auto, hängen in den Matten, lesen, schreiben Blog, telefonieren mit zu Hause, plantschen, Päscu kann sich mit dem Kite austoben, wir gucken immer wieder gerne die tollen Sonnenuntergänge, machen Strandbummel und lassen die Seelen baumeln. Am Abend haben wir die ganze Anlage für uns, denn momentan hat es keine anderen Gäste. Nur Einheimische kommen am Wochenende mit ihren Kites, gehen aber am Abend wieder weg. So haben wir die Hunde und die verrückte Katze (und die ist wirklich ein bisschen durchgeknallt) und natürlich auch die Feuerstelle für uns alleine. Im Haus ist noch ein Nachtwächter, aber von dem hören wir nicht viel. So grillieren wir zwei Abende nacheinander unseren wunderbaren Thunfisch und machen feine Beilagen dazu. Lauwarmen Spargelsalat mit Mozarella, Tomaten und Avocado. Yummie. und für einmal sind sogar Spargeln aus Peru politisch korrekt! 😜

1.6.2016

 

Santa Marianita - Quito

 

Wir verlassen nur ungern den lieb gewonnenen Strand und die dazu gehörenden Hängematten, allerdings ist es heute bewölkt und daher in Ordnung…und es ist ja für einen guten Zweck. Wir fahren in Richtung Quito, heisst wieder von Meereshöhe auf 2800 m.ü.M. Wir haben aber eine Nacht unterwegs eingeplant, damit wir uns wieder an die Höhe gewöhnen können. Den ersten Halt machen wir in Montecristi wo die berühmten Panamahüte angefertigt werden. Wir finden auch rasch eine kleine Manufaktur, wo uns die nette alte Hutmacherin erklärt, wie die Hüte geflochten werden, wie die Qualitätsunterschiede sind und die Preise. An einem „normalen“ durchschnittlichen Hut wird zwei Monate gearbeitet und die sind bereits ab 50 US zu haben. An den „Super-Finos“, die allerbeste Qualität, arbeitet ein Hutmacher acht Monate! Für rund 1000 US kann man so ein tolles Stück sein Eigen nennen. Die „Palmfäden“ sind vier mal feiner als bei einem normalen Hut. Heisst, der Zwirn des normalen wir für den Super-Fino noch vier mal geteilt. Sie sind so fein und dicht geflochten, dass man ihn als Wassergefäss nutzen kann. Für die Aufbewahrung wird er gerollt in ein Balsaholz-Kistchen gelegt. Sie sind alle wunderschön, wir probieren diesen und jenen, aber kaufen wollen wir keinen. Was, wenn er davonfliegt?!

 

Auf unserem Weg weiter ins Hochland, ist die Strasse immer wieder mal gerissen, hat hohe Absätze oder ist teilweise total weggebrochen. Auch hier, weg vom Epizentrum des Erdbebens, sind überall Spuren davon zu sehen. Häuser die mehr als einen oder zwei Stöcke hoch sind, haben teils mehrere Meter hohe Risse, stehen leer und sind abgesperrt. Je näher wir den Bergen kommen, desto dichter wird der Urwald. Es wird feucht und wolkig und beginnt auch bald zu regnen, bei immer noch netten 29 Grad. Es beginnt schon bald ein zu dunkeln und wird schwierig und mühsam zu fahren. Die Einheimischen fahren ohne Licht, überholen unglaublich gefährlich, schneiden die Kurven und Sicherheitlinien nehmen sie sowieso nicht ernst. Wir entscheiden den nächsten guten Schlafplatz an zu steuern. Eine, wie immer riesige Tankstelle, bietet sich an. Der nette Tankwart lädt uns ein uns irgendwo hin zu stellen, natürlich dürften wir auch die Baños brauchen -ganz nett. Wir stehen also an der Verbindungsstrasse Küste - Quito. Die ganzen Güter werden über diese Strasse von Monstertrucks den Berg rauf transportiert. Sie sind oft bemalt und natürlich beleuchtet wie Weihnachtsbäume. Allerdings sind sie auch nicht leise. Es fühlt sich ein wenig an wie schlafen im Gubrist. Aber wir kochen was Gutes, und sind von der Fahrerei eh müde. So schlafen wir alle doch ziemlich gut und lange.

2. - 5.6.2016

 

Quito

 

Wir haben nur noch etwa 80 km bis Quito zu fahren und erreichen bereits vor dem Mittag die Aussenbezirke. Quito liegt 20 km südlich des Äquators und hat knapp 2 Mio. Einwohner. Üppiges Grün umgibt die Stadt und auch als wir in Richtung Zentrum fahren schüttet es mal aus Kübeln und mal ist es nur wie ein Sprühregen. Aber in jedem Fall feucht. Wir tanken bei einer Gasolinera und dürfen uns auch beim Wasser bedienen. Sehr gut, denn in Quito gibt es keinen Campingplatz nur bewachte Parkplätze. Die haben in der Regel keine Infrastruktur, daher gut wenn man alles dabei hat. Der von uns zuerst angesteuert Parkplatz ist komplett überfüllt. Offenbar ist im Moment in Quito Messe - heisst alle Parkplätze sind supervoll. Also eher schwierig für zwei nicht ganz kleine Fahrzeuge Plätze zu finden. Wir tuckern durch das Zentrum und sehen einen grossen Parkplatz des Militärs, Flieger oder so. Wir fragen ob wir hier über Nacht stehen dürften. Na klar, für 8 US so gut bewacht wie nirgends sonst und mitten im Zentrum und sogar mit Baños und einem Café mit gutem Internet - und fast noch wichtiger - wunderbarem Cappuccino. Perfekt. 

 

Wir machen uns auf den Weg die Stadt zu entdecken. Wie überall gibt es auch hier ein historisches Zentrum. Das Bild wird geprägt von Häusern aus der Kolonialzeit, am Plaza Grande durch den Präsidentenpalast, diverse Ämter oder Museen. Die Altstadt ist nur klein, und hat bei uns nach Cusco und Lima einen schweren Stand. In unseren Augen fehlt ihr das Flair der anderen Städte, sie wirkt irgendwie verzettelt, wirklich schöne Läden sucht man fast vergeblich und verkehrsfreie Zonen hat es auch fast keine. Eigentlich fehlen sogar schöne Restaurants, die man normalerweise in der Altstadt findet. Aber wir können unsere Wäsche zum Waschen geben und holen beim Reisebüro, wo alles bereits perfekt vorbereitet ist, unsere Unterlagen für die Galapagos Reise. Wir besuchen ein Projekt in einem Wohnviertel wo mit Jugendlichen gearbeitet wird. Sie verwandeln Fahrradschläuche und Werbeblachen in wundervolle Taschen, Portemonnaies, iPad Hüllen und anderes - ein bisschen à la Freitag. Sie betreiben ein wirklich bezauberndes kleines Gartenrestaurant mit frischen Kleinigkeiten und Säften. Gemütlich und liebevoll gemacht. www.fuireciclado.com

 

Direkt bei uns in der Nähe ist das Ausgehviertel der Jungen, „Mariscal“. Beiz an Beiz, Bar an Bar und Club an Disco. Es geht da lauter zu und her als im Rest der Stadt, die Menschen sind draussen auf den Trottoirs und Plätzen zum Schwatzen, überall dröhnt laute Musik und das erste mal seit Monaten, wird auch wieder an jeder Ecke käufliche Liebe angeboten. Diese Ecke der Stadt scheint multikultiger zu sein als andere. Von mexikanischen Fajitas, über libanesische Mezzes, zu chinesischen Spezialitäten, argentinischem Grillfleisch und natürlich ecuadorianischem  Essen ist hier alles zu finden. Nur interessanterweise suchen wir Inder und Thais immer noch vergeblich. Wirklich nur ganz wenige haben den langen Weg nach Südamerika gewagt. Schade, mal so ein richtig gutes Curry wär schon nicht schlecht. Wir entscheiden uns für das Restaurant „El Arabe“. Nicht weil die Angestellten sympathisch wären, sondern weil das Essen richtig gut aussieht. Nach und nach taut auch der Chef auf und am Ende essen wir nicht nur gut, es ist zudem noch ziemlich nett. 

4./5.6.2016

 

Quito

 

Wir nutzen unsere letzten Tage in Quito um die Stadt weiter zu entdecken und uns reisefertig für die Galapagos zu machen. Im Parque El Ejido ist am Wochenende viel los. Strassenkünstler zeigen ihre Talente, Maler ihre zum Teil wirklich sehr schönen Bilder, Hängengebliebene ihren selbst gemachten Schmuck, einheimisches Kunsthandwerk wird feil geboten und natürlich, wie auf der ganzen Welt gibts Zuckerwatte und Knabberzeugs. Der Park ist nicht stark bevölkert, so nehmen wir uns Zeit zu schlendern, zu beobachten und zu feilschen. In einem kleinen griechischen Restaurant genehmigen wir uns ein Zatziki und ein Hummus, dazu gibts gutes Fladenbrot. Der Himmel zeigt sich heute einmal von der blauen Seite, so ist es mild und gemütlich draussen zu sein. 

 

Am Abend spielt im „Copa Sudamerica“ Ecuador gegen Brasilien. Die ziemlich fussballverrückten Fans und die Polizei rüsten auf. Im Ausgehviertel Mariscal sind die Flaggen gehisst und die berittene Polizei macht sich gefasst auf Ausschreitungen. Es hat wahnsinnig viel Volk in den Strassen und auf den Plätzen, die Bars und die Restis haben ihre Fernseher in Position gebracht, die Luft knistert. Da wir sowieso um spätestens 22.00 Uhr im Militärgelände sein müssen, weil das Gate geschlossen wird, findet der Match ohne uns statt. Wir erfahren aber, dass es ein Unentschieden 0:0 gegeben hat. Ein gutes Resultat für Ecuador!

 

Heute packen wir unsere sieben Sachen für die Schiffsreise und machen den Ländy stehfertig. Tinu putzt die Wasserfilteranlage, Kühlschrank wird abgetaut, noch einige Einkäufe werden gemacht, im Bad müssen einige kleine Risse in den Wänden neu abgedichtet werden, Oel und Luft wird kontrolliert, innen geputzt und und und. Am spätere Nachmittag verlassen wir den super gelegenen Platz beim Militär und fahren in Richtung Flughafen. Der Stellplatz „San Jose“, wo wir unser Fahrzeug während der Woche stehen lassen können, ist toll. Ein schöner Garten, ein wunderbares, nigelnagelneues Bad, W-lan auf dem ganzen Platz. Perfekt. Morgen bringt uns der Hüttenwart sogar noch zum Flughafen und abholen will er uns auch. Sehr nett!

 

Wir verabschieden uns für eine Woche von euch, liebe Leser, und freuen uns auf viele schöne Erlebnisse unter und über Wasser. Gerne werden wir euch später davon berichten.

14.-20.6.2016

 

Quito - Baños - Tena - Coca - Lago Agrio

 

Wir verabschieden uns von den Bergen und verlassen Quito zügig in Richtung Süden. Wir haben gehört, dass Baños ein schöner Badeort sein soll, seit Jahren gibt es da offenbar Thermen. Wir können beim „Great Hostel“ gut im Garten stehen und machen uns nach der Ankunft direkt auf zu den Thermen. Ein wenig plantschen kann nicht schaden! Ausser vielleicht in diesem Fall. Ich kann im Nachhinein nicht fassen, dass ich in diese uralten, grausligen Bäder mit dem trüben Wasser gestiegen bin. Wir mussten sogar am Eingang noch Badekappen kaufen, weil dies Vorschrift war. Aber Päscu meinte später, dies sei vielleicht zum Schutz unserer Haare in dieser Brühe. Kann sein…

 

Auf jeden Fall, war dieses Baños keine Reise wert, und so machen wir uns bereits am nächsten Tag auf zum Ort Tena. Tinu und Päscu wollen hier eine River Rafting Tour auf dem Rio Negro machen. Wir können bei Pablo im „Hostel Zumac Sisa" stehen, er gibt sich wahnsinnig Mühe, dass es uns gefällt, macht Lagerfeuer, wir dürfen das Bad eines Zimmers brauchen, die Küche, er richtet uns Licht auf dem Parkplatz ein, obwohl wir es nicht brauchen, schneidet das Gras als wir kurz weg sind, damit es besser aussieht und so weiter. Irgendwo zwischen total nett und schon etwas anstrengend. Natürlich hat Pablo auch einen Freund, der zufälligerweise Guide für River Raftings ist. Er lässt ihn abends zum Hostel kommen und der bringt seine Schweizer Verlobte mit. Sie ist aus Hinterkappelen und zufälligerweise ist ihr Bruder mit einer Bekannten von Annina und Päscu verheiratet. Nein, die Welt ist nicht gross. Am Abend gibts von einem ca. 60 jährigen Kolumbianer und seinen Freunden, die auch im Hostel wohnen, noch viel Gitarre und Gesang. Mit jedem Promille werden sie besser…

 

Am nächsten Tag regnet es in strömen, was bisher nur nachts der Fall war. Aber Tinu und Päscu gehen ja auf den Fluss und werden sowieso nass, und Annina und ich stehen erst auf als es wieder trocken ist. Wir verbummeln den Tag mit; auf den Markt gehen, ein bisschen durch die Gassen schlendern, Blog schreiben, Pan de Yuca versuchen (danach Übelkeit kurieren) und so weiter. Mein Rücken hat sich auf den Galapagos nicht wie erhofft erholt, eher im Gegenteil. Manchmal schmerzt es wie vor einem Jahr. Keine Ahnung warum, auf jeden Fall kann ich heute auch etwas rumliegen und mich strecken. Uns fehlt Helga und Helmut, die uns am Morgen immer zu Qi-Kung animiert haben. Jetzt fehlt uns jemand der uns in den Allerwertesten kickt, und so sind wir lasch geworden. Hilft nämlich extrem und muss wieder in den Tagesplan aufgenommen werden. Allerdings sind die Hostel Plätze oft nicht so, dass man vor versammelter Mannschaft „Qi-kungen“ möchte und wir stehen seit einer geraumen Weile nicht mehr oft wild. In Ecuador eigentlich noch nie, weil sogar die Heimischen abraten. So kommt es, dass wir entweder bei Hostels. Hotels oder auf bewachten Parkplätzen stehen. Aber ich schweife ab…

 

Tinu und Päscu erleben eine rasante Fahrt auf dem Fluss weil der über Nacht bis um 10 Meter angestiegen ist und viel Wasser mitführt. Es soll viele bis 3 Meter grosse Wellen und Strudel gehabt haben. Unterwegs bekommen sie noch ein gutes Mittagessen und sind bereits um 14.00 Uhr wieder zurück. Da auch Tena ansonsten nichts mehr zu bieten hat, ziehen wir weiter nach Coca. Von der Distanz her ein guter Zwischenstop auf dem Weg nach Lago Agrio, unser Ausgangspunkt für die Dschungel Tour, die wir gebucht haben. Wir haben ein paar Offerten eingeholt und einmal mehr hat Veronica vom Galapagos Travel Center einen super Job gemacht. Genial wie rasch sie Offerten schickt, auf Fragen antwortet und Sachen organisiert. Wir buchen also nach der Galapagos Reise wieder bei ihr, diesmal die Samona Lodge im Cuyabeno Wildlife Reserve - direkt an der Grenze zu Kolumbien. 

 

Auch Coca ist nur ein Nest, wir sind über Nacht allerdings sehr gut aufgehoben. Auf einem bewachten Parkplatz zwischen UNI und Museum direkt an der neuen Uferpromenade zu einem grossen Dschungelfluss, mit sehr netten Guards, die jedem ihrer Freunde und Fremden die zufällig oder nicht zufällig vorbei kommen unsere Autos erklären, unser Reise und so weiter. Lotti und Ländy werden immer wieder gerne als „Familien-Foto-Hintergrund“ genutzt, und wenn wir draussen sind, werden wir mit Fragen überhäuft. Dann kommt noch Stefan, ein Deutscher der hier bei Einheimischen in den Ferien ist und dann kommt noch ein kleiner Knirps, der uns über seine Monstertrucks die von Zombies gefahren werden aufklärt und und und. Irgendwie sind hier wohl nicht oft Overlander unterwegs. Auf einmal wird die Uferpromenade von guter, lauter Latino Musik beschallt. Yes, gemeinsames Zumba! Alt und jung, dick und dünn, mit und ohne Kinderwagen, mit und ohne Hund stehen zusammen, und machen nach, was der durchtrainierte Typ mit Mikro vorne vormacht. Witzig, ist wohl sowas JeKaMi, es herrscht gute Stimmung und die Musik ist toll. Ausser einem sehr netten Café im Museums Komplex hat auch Coca nicht viel zu bieten, so fahren wir am Morgen, nachdem nochmal Hintz und Kuntz auf einen Schwatz vorbei kam, weiter in Richtung Lago Agrio. Das soll ein richtig übles Pflaster sein. Darin sind sich Reiseführer und Einheimische einig. Wir werden also schon frühzeitig gewarnt, und wollen uns einen guten und sicheren Parkplatz suchen. Samstag und Sonntag sind wir noch im Ländy, und von Montag bis Donnerstag muss er irgendwo sicher parkiert werden können. Veronica vom Reisebüro hat uns das Hotel Mario empfohlen. Die hätten vielleicht einen Platz. Die Mama, vom Hotel Mario ist eine richtige italienische Mama, so nett und total hilfsbereit. Sie würde uns zu einem total guten Preis in ihrem Innenhof parkieren lassen und wir dürften sogar den Pool und den Rest brauchen. Blöd nur, die Einfahrt ist nicht hoch genug für unseren Ländy so müssen wir eine Alternative suchen. Beim Hotel Imperial (nicht so nobel wie es klingt), wollen sie uns eigentlich nicht, jammern aber darüber, dass sie keine Gäste haben und Ecuador ein armes Land ist und und und. Die Männern feilschen ein wenig mit den Besitzern, weil 100 US pro Fahrzeug ein Witz ist und als diese überzeugt sind, dass wir keine Landstreicher sind, dürfen wir netterweise auf deren Parkplatz stehen, für 5 Nächte zu 50 US. Der ist aber wirklich perfekt. Keine anderen Autos, direkt am Pool den wir auch nicht teilen müssen, mit W-lan, Dusche und Toilette, sogar Strom und das Beste; 24 Stunden bewacht. Perfekt. So können wir ein wenig abhängen - in der Hitze machen wir eh keine grossen Sprünge - und unsere Fahrzeuge sind auch während unserer Abwesenheit gut bewacht. 

Ausflug in den Amazonas

20. - 23.6.2016

 

Morgens um 9.00 Uhr werden wir von unserem Guide Fabricio beim Hotel Mario in Lago Agrio abgeholt. Etwa 20 andere Dschungelwillige warten bereits und gemeinsam bummeln wir zu unserem wartenden Bus. Wir sind ein wenig erschrocken wie viele in die Lodge mitkommen. Eigentlich dachten wir es seien momentan, wegen der Regenzeit, weniger Touristen unterwegs, vor allem da wir sonst auch nur selten andere Gringos sehen. He nu, wir verstauen bei momentan trockenem Wetter unser Gepäck und fahren in Richtung Flughafen los. Wir warten alle auf den Flieger aus Quito, einige kommen direkt von der Hauptstadt mit in den Dschungel. Der Bus ist nun mit ca. 40 Personen belegt, und Tinu und ich heben das Durchschnittsalter gewaltig an. Oje, fühlt sich an wie Klassenfahrt…Durch mittlerweile strömenden Regen fahren wir ungefähr zwei Stunden durch Wald und Dörfer, die Strasse ist immer noch unerwartet gut. Wir sehen das Schild des Naturreservats „Cuyabeno Wildlife Reserve“, und bald hält unser Bus. 

 

In der Sprache der Ureinwohner bedeutet Cuyabeno: "Land zwischen Wasser". 14 kleine, in Regenzeiten stark anschwellende Schwarzwasserlagunen und ein feinadriges Flusssystem, dessen Hauptläufe der Río Aguarico und der kleinere Río Cuyabeno bilden, stimmen dieser Aussage zu. Mehrere indigene Kommunen leben inner- und außerhalb des Reservates wie die Siona, Cofán und Secoyas, sowie Quichua und Shuar, die zu beginn des letzten Jahrhunderts zugewandert sind. Palmen, Bromelien, Ceibos, Helikonien, Macrolobium, wilde Rosen und eine immense Vielfalt an Orchideen bestimmen die artenreiche Vegetation des Urwaldes (viele werden von den Ureinwohnern medizinisch genutzt). 240 verschiedene Baumsorten, daneben über 560 verschiedene Vogelarten und über 350 verschiedene Fischarten machen das Reservat zum wohl artenreichsten Urwald der Erde! Über 100 Säugetierarten verstecken sich hier Unterholz: wie Puma, Jaguar, Ozelot, Wasserschwein, Tapir und Riesengürteltier, verschiedene Riesennagetiere – alleine 10 Affenarten sind hier zu Hause (das entspricht in etwa 1/3 aller Vogelarten des gesamten Amazonasbeckens!) Außerdem tummeln sich Flussdelfine, 4 verschiedene Kaimanenarten, Wasserschildkröten, Seekühe, Boa und Anakonda in den Gewässern. Von unserem Ausgangspunkt bis zum anderen Ende des Amazonasbeckens in Brasilien sind es 6000 km (!).

 

Froh stellen wir fest, dass die Menschen im Bus in verschiedene Lodges verteilt werden. Wir sind in einer kleinen Gruppe von sieben Personen, unser Gepäckboot wurde bereits beladen und wir steigen in ein „longboat“ mit Motor ein. So sitzt man etwa einen halben Meter über dem Wasser und hat eine Bombenaussicht. Wir tuckern los durch den dichten Dschungel über den engen Wasserlauf, der so kurvig ist wie bei uns eine Bergstrasse. Fabricio, unser Guide sagt, dass es ungefähr 20 km bis zur Lodge seien, wir würden uns aber Zeit nehmen, und schon mal ein wenig nach Tieren Ausschau halten. Und es ist unglaublich, was er alles sieht, was unseren ungeübten Stadtaugen entgeht. Bereits nach kurzer Fahrt erspäht er eine ca. 3 Meter lange Anakonda, die gemütlich eingerollt auf einem Ast liegt und sich in der Sonne aufwärmt. Eigentlich eine Wasserschlange, aber bei Hochwasser wie jetzt, oft auf Bäumen anzutreffen. Mit drei Metern ist sie ein Teenie, wäre sie ein erwachsenes Weibchen, könnte sie bis zu 9 Metern lang werden und als Mahlzeit auch mal ein Schwein oder einen Tapir erwürgen. Wir sehen bunte Vögel anmutig durch die Luft segeln, ganze Familien von Totenkopfäffchen die in den Baumwipfeln umher tollen, Brüllaffen die ein Riesengeschrei machen, Papageien und eine seltene Eule. 

 

Weil es soviel zu sehen gibt, kommen wir erst nach drei Stunden beim Landungssteg der Lodge an. Diese ist leider etwas heruntergekommen und wirklich sehr „basic“. Nebst einem grossen, offenen Haus mit langen Esstischen, einem grossen offenen Haus mit vielen Hängematten, hat es 8 Hütten, gedeckt mit Palmenblättern, die in drei Unterteilten Einheiten Platz für sechs Leuten bieten. Ein Bett mit sehr gutem Moskitonetz und ein par gezimmerte Ablagebrettern. Das „Zimmer“ ist gegen Oben zum Palmdach offen (was mit ein wenig Sorgen bereitet - haust doch immer alles mögliche in diesen Blättern). Strom gibt es zwischen 19.00 Uhr und 21.00 Uhr, ansonsten erhellen Kerzen ein klein wenig die finstere Hütte. Das Bad ist bis zur Hälfte gefliest, offen gegen den Dschungel - auch an den „Fenstern“ hat es keine Moskitonetze. Mittlerweile regnet es wieder in Strömen, alles fühlt sich ultrafeucht und klamm an. Auf der kleinen Veranda, hat es eine schöne Hängematte und einen kleinen vom Regen geschützten Bereich. Alle Hütten sind mit einem Steg verbunden, offenbar steigt das Wasser in der Regenzeit ziemlich an. Ein paar wenige Solarpanel sorgen für das bisschen Licht am Abend. Geräusche des Busches übertönen alles andere. Frosch Gequake, Gezirpe von Grillen und das Singen und Krächzen von kleinen und grossen Vögeln ist nicht zu überhören. 

 

Nach einem guten Mittagessen haben wir eineinhalb Stunden frei zur Verfügung. Wir nisten uns ein wenig in unserem neuen Heim ein, und schmeissen uns für kurze Zeit in die Hängematten. Zum Sonnenuntergang geht es per Boot über die Wasserstrassen zur Lagune. Im Moment zwischen vier und elf Meter tief, kann diese Lagune in der Trockenzeit vollständig austrocknen. Unvorstellbar. Das Wasser ist um 24 Grad, steigt bei Niedrigwasser bis auf 35 Grad. Die Bäume stehen unter Wasser und von einigen Büschen sieht man nur noch die obersten Zweige. Wir dürfen vom Boot aus ins Wasser springen, was Tinu natürlich macht und ich natürlich nicht (wer weiss, was sich alles in diesen tiefen Gewässern rumtreibt). Jedenfalls sehen wir wieder viele Vögel und unser Guide versucht ein paar Kaimane zu erspähen. Aber die sind im Moment auf Tauchstation und haben keine Lust sich zu zeigen. Als wir unter einem Baum durchfahren scheint sich eine Feuerameise fallen zu lassen. Auf jeden Fall, beisst mich das Teil oder pisst mich an. Meine Hand brennt wie Feuer und zu allem Überfluss krabbelt mir die Ameise innen in der Regenhose hoch. Ganz schnell mache ich mich auf die Suche nach der Übeltäterin, aber die hat mich schon gebissen. Mist, das brennt wie Feuer. Mit kaltem Lagunenwasser klingt es nach und nach wieder ab. 

 

Gegen 20.00 Uhr machen wir uns wieder auf den Heimweg zur Lodge. Abendessen steht auf dem Programm. Das Essen ist nicht die grosse Küche, auch nicht heiss oder gut gewürzt, aber es ist Essen und ok. Das Pärchen welches die Lodge leitet, ist unermüdlich an der Arbeit und freundlich. Aber das grosse Glück ist wirklich unser Guide. Fabricio ist erst 25 jährig, aus der Region, er weiss unglaublich viel, hat ein total gutes Auge um Tiere zu erspähen, weiss viel über den medizinischen Nutzen der Pflanzen und eine sehr nette Art. Auch sein Englisch ist sehr gut, obwohl er sich die Sprache selber angeeignet hat. Er ist begeisterungsfähig und freut sich über jedes Tier das sich uns zeigt. 

Am Abend und in Nacht schüttet es wie aus Kübeln. Ich mach mir ein bisschen Sorgen, ob unser Dach dichthält, aber grundlos. Es ist schon etwas ungewohnt, so mitten im Dschungel und in unserem „Zimmer“ wimmelt am Abend von Kakerlaken. Aber so richtig. Alleine auf meiner Sonnenbrille die auf dem Holzgestell liegt tummeln sich fünf! Im Bad natürlich auch, und Annina und Päscu die nicht daran gedacht haben ihre Kulturbeutel zu schliessen, bekommen umgehend die Quittung. Alles rennt, als sie am Abend ins Bad kommen. Bei Kerzenlicht sehen die Viecher irgendwie auch nicht besser aus…Irgendwie schlafen wir doch ziemlich gut und um acht gehts zum Frühstück. 

 

Danach fassen wir alle Gummistiefel und Ponchos, denn heute gehts unter anderem auch zu Fuss in den Dschungel. Wir besteigen unser Boot, welches uns zur Lagune bringt. Es ist toll, nur so eine kleine Gruppe zu sein. So geht alles ratz fatz. Auch unterwegs zur Lagune sehen wir wieder viele Affen, Vögel und ab und zu eine Schlange. Bei der Lagune lässt uns der Bootsfahrer aussteigen. Fabricio will uns zeigen, was die Ureinwohner aus Pflanzen und Bäumen, an Heilmitteln gegen Krankheiten gewinnen. Es ist mega interessant. Wir sehen Bäume aus deren Rinde Chinin gegen Malaria gewonnen wird, Kampfer, Curare das Pfeilgift der Ureinwohner, Saft einer Baumrinde gegen Durchfall und viele Pilze mit heilender Wirkung gegen Krebs, aber auch für die Empfängnisverhütung. In der Regel wird ein Sud aus verschiedenen Zutaten hergestellt und dann das Konzentrat verabreicht. Er erklärt uns Symbiosen von Insekten und Pflanzen und einmal mehr staunen wir über die Natur. Was für ein Wunder. Unterdessen hat unser Bootsfahrer die Rückfahrt zur Lodge angetreten und für uns bleibt ein Kanu zurück, mit welchem wir in Richtung Heim paddeln. Wir wollen versuchen ohne Motorenlärm ein paar Kaimane auf zu stöbern. Allerdings bleibt uns nur das schweisstreibende paddeln, denn Kaimane sind weit und breit nirgends zu sehen. Nach mehr als zwei Stunden, überhaupt nicht synchron-rudern, erreichen wir dennoch schweissgebadet die Lodge.    

 

Zwar sehen wir keine Kaimane, dafür kleine und ganz kleine Minifrösche, Rosa Flussdelfine die bis 2.8 Meter gross werden, Tucane und rote Aras. Es gibt nur sehr wenig Delfine die in Süsswasser leben. Im Ganzen sechs Arten. Zwei davon haben wir heute gesehen. Allerdings springen die nicht wie ihre Verwandten im Meer, man sieht also eher nur die Rückenflossen oder das ganze Tier nah an der Wasseroberfläche. Die Aras sind dreifarbige Riesenvögel und machen einen unglaublichen Lärm. Sie sitzen paarweise in den allerhöchsten Bäumen und krächzen was geht. Trotz der Höhe sind sie für uns gut zu sehen und wunderschön.

 

Nach dem Mittagessen dürfen wir wieder etwas in den Hängematten rumhängen, am Abend gehts zum „Nightwalk“. Fabricio zeigt uns was in der Nacht so alles kreucht und fleucht. Das meiste ist Krabbelzeugs mit mehr als vier Beinen. Also vom Gedanken her eher unattraktiv, allerdings wenn man mal die Gruselgefühle weglässt, sind die Spinnen eigentlich ganz toll. Sie haben tolle Zeichnungen und sind jede auf ihre Art bemerkenswert. Aber es sind und bleiben Spinnen…und hier in unwahrscheinnlich übertriebener Grösse. Wer braucht Dessertteller grosse Spinnen mit haarigen Beinen?!

Auch heute Nacht giesst es wie aus Kübeln, wir drücken unserem Dach die Daumen…

Nachdem auch diese Nacht die Schleusen des Himmels geöffnet wurden, steht das Wasser unter den Hütten etwa 30 cm höher als am Vortag. Aber bereits nach dem Frühstück reisst der Himmel auf, blau wird sichtbar und vor allem ist es trocken. Gut für uns, denn Tiere wärmen sich gerne in der Sonne auf und sind dann gut zu beobachten. Wir fahren mit dem Boot Fluss aufwärts in ein Dorf der Sionas. Diesen Ureinwohnern gehört der grösste Teil dieses Reservats. Sie versuchen mit dem Tourismus auf das Cuyabeno Reserve aufmerksam zu machen, denn der grösste Industriezweig Ecuadors, die Erdölförderer haben grosses Interesse hier Bohrungen vorzunehmen. In unseren Augen komplett unvorstellbar und nicht akzeptabel, aber in der Realität durchaus denkbar, da mächtig und für die Wirtschaft des Landes wichtig.

 

Im kleinen Dorf San Victoriano leben etwa 50 Personen. Die Dorfgemeinschaft lebt hier zurückgezogen und friedlich, aber nicht so abgelegen, dass Kinder nicht in die Schule gehen würden. Sie sind fast selbstversorgend, haben aber trotzdem Motorboote wie unseres, laufen auch nicht nackt rum und sprechen zum Teil auch Spanisch. Fabricio stellt uns Donna Adula vor, die uns zeigen wird wie man aus Yuka (Maniok) Brot bäckt. Wir gehen also mit ihr und einigen freundlichen Hunden als Begleitung, aufs Feld und graben uns eine grosse Yuka Pflanze aus. Wir sind erstaunt wie viele grosse Knollen an dieser zarten Pflanze gewachsen sind. Die Knollen werden geschält, ein Teil des Stämmchens als neue Pflanze wieder direkt in den Boden gesteckt, damit nach 8 Monaten erneut geerntet werden kann. Mit unserer Beute gehen wir zurück ins nahe Dorf, waschen die Knollen und reiben sie über einer grossen Reibe, direkt in den Mahagoni-Trog. Die groben Raspel werden auf eine fein gewobene Matte aus Palmblättern gelegt und in dieser ausgewrungen. Den vielen Saft fangen wir auf, damit der als Suppe oder ähnliches verwendet werden kann. Die Raspel sind jetzt bereits ziemlich trocken, aber immer noch in grossen Klumpen. Wir drücken also die Masse durch ein feineres Sieb, und danach sehen die Raspeln den Kokosraspeln ähnlich, die wir aus unseren Läden kennen. Auf einem Feuer hat Adula mittlerweile eine flache Tonplatte erhitzt, streut von den Raspeln über die ganze Fläche der Platte und verdichtet die Raspel mit dem Boden einer kleinen Holzschüssel.

 

Bald darauf entsteht ein dünner Fladen der gewendet werden kann und verzehrbereit ist. Nicht mehr als eine Stunde hat es gedauert: vom Ausgraben im Garten bis zum Genuss dieses, an Knäckebrot erinnernden, Fladens. Genial. Ungewürzt, rein aus Yuka, ist er lagerfähig und leicht und trotzdem gut nährend. Daher für die Männer als Proviant geeignet, wenn sie auf die Jagd gehen und auch mal länger wegbleiben. Wir dürfen alle selber an den „Herd“ und backen unsere eigenen Brote. Cool! Genaueres unter der Rubrik „a taste of“.

 

Später bummeln wir durch den kleinen sauberen, kleinen Ort. Fabricio zeigt uns wie die Ureinwohner aus Mahagoni Einbäume schlagen (schmale Holzboote)und was sie sonst noch anpflanzen. Wir probieren einige Früchte, die sind aber noch nicht ganz reif und ähneln den in Asien vorkommenden Rambuthan. 

 

Wir besteigen wieder unser Boot und fahren ein Stück weiter flussaufwärts. Eine einzelne grosse Hütte wird sichtbar - die Hütte des Schamanen. Ab und zu gewährt er einigen Touristen Einblick in seine Welt. Don Raffael ist 55 jährig und hat als er 15 war, mit dem Studium der Pflanzen und deren Heilwirkung begonnen. Er ist im Reservat für medizinische Beschwerden, aber auch für Probleme des alltäglichen Lebens die Ansprechperson für die Ureinwohner. Er ist sehr sympathisch, spricht mit ruhiger Stimme und erzählt uns in seiner Sprache, aber auch in gutem Spanisch von sich und seiner Tätigkeit. Im Moment hat er acht „Studenten“ die sich zum Schamanen ausbilden lassen möchten, aber bei fünfen davon weiss er bereits, dass sie nicht dazu geeignet sind. Er zeigt uns auch wie die Ureinwohner ihre Jagdwaffe, das Blasrohr verwenden und ermuntert uns, es auch zu versuchen. Ganz schön schwierig, da das Blasrohr lang und relativ schwer ist. Wenn man bedenkt, dass dann herumturnende Affen in hohen Bäumen getroffen werden müssen…Wir dürfen Don Raffael viele Fragen stellen und er gibt gerne Auskunft. Er weiss aber auch um die Begrenztheit seines Wissens, denn er kann Krankheiten die im Dschungel vorkommen erkennen und heilen. Wenn allerdings eine Person mit einer westlichen, ihm unbekannten Krankheit zu ihm kommt, verweist er sie auch in ein „normales“ Spital. Auch Operationen führt er keine durch. Es war sehr interessant und Don Raffael ist eine bescheidene und imponierende Persönlichkeit. 

 

Wir verlassen später die Hütte des Schamanen und machen uns auf den Heimweg zur Lodge. Unterwegs sehen wir noch einen Harpy Eagle. Den zweitgrössten Adler der Welt. Der gute Fabricio fällt vor Begeisterung fast aus dem Boot, als der Adler über uns hinweg gleitet. Voller Begeisterung erzählt er uns, dass er diesen Riesenvogel nur etwa einmal im Jahr sieht. Das Spezielle an diesem Adler ist, dass er zum Jagen in den dichten Bäumen des Dschungels bleibt. Damit er gut durch das dichte Grün kommt, hat er speziell „einklappbare“ Flügel, so dass er auch Tiere die sich auf dem Boden bewegen, erlegen, aber dann auch wieder in die Höhe steigen kann. Durch seine fast 10 cm grossen Krallen (die grössten aller Greifvögel) kann er Hunde, kleine Schweine, Tapire, Faultiere oder Ähnliches mühelos erlegen. Verrückt.

 

Nachdem wir uns in der Lodge kurz umgezogen haben, geht es für die schwimmwilligen noch zur Lagune. Plantschen im Sonnenuntergang…

Heute ist unser letzter Morgen in Cuyabeno. Es schüttet wie aus Kübeln, bereits die ganze nacht schon. Um 6.00 Uhr geht es zum letzten Mal mit Fabricio zum „Bird Watching“. Allerdings haben die keine grosse Lust sich zu zeigen, denn es ist wirklich garstig Draussen. Nach einem letzten feinen Frühstück, packen wir unsere sieben Sachen, achten penibel drauf, dass nur eingepackt wird was wirklich mit soll🕷 👀, und geben unsere Tasche ins Boot mit den Waren. Uns hüllen wir in Regenstiefel, Regenhose, natürlich Regenjacken und zu guter Letzt überdrüber den Poncho. Wasserdicht verpackt besteigen wir ein letztes mal unser Boot. Zwei Stunden dauert die Fahrt durch die wunderbare Flusslandschaft. Allerdings zeigen sich bei diesem Regen nur wenig Tiere. Ein paar Gelbbrust Aras bekunden ihren Unmut über das Nass, indem sie laut krächzen und sich immer wieder schütteln. Sie sehen ganz zerzaust aus. Unser Boot kann nicht an der üblichen Anlegestelle halten (wo wir noch vor vier Tagen angekommen sind), denn das Wasser steht zu hoch. So werden wir an einem anderen Ort an Land gebracht und können uns dort in einem Restiunterstand umziehen. Die Gummistiefel gehen zurück in die Lodge und Hosen müssen auch trockene her. Schliesslich dauert die Busfahrt auch gute zwei Stunden. Angekommen in Lago Agrio bummeln wir zurück zu den Fahrzeugen. Denen gehts gut und so packen wir unsere sieben pflotschnassen Sachen wieder aus. Tinu erkundigt sich nach einer Lavanderia und perfekterweise ist eine ganz in der Nähe. Nach drei STunden bekommen wir unsere Klamotten sauber und vor allem trocken wieder zurück. Bei der Luftfeuchtigkeit hätten die ohne Tumbler nie getrocknet. Sowieso ist im Landy alles feucht - Zeit, dass wir an die Sonne kommen. Fazit Dschungel: Mit einem Guide wie Fabricio ist es überall lehrreich und spannend. Die Lodge war zwar sehr basic, aber für vier Tage ok. Es war eine tolle Zeit und wir haben viel gesehen und erlebt.

24.-26.6.2016

 

Lago Agrio - Termas de Papallacta - Playa Escondida

 

 

Nachdem es auch gestern mehr oder weniger nur einmal geregnet hat, haben wir genug vom ewigen Nass. Wir packen am Morgen zusammen und fahren wieder in Richtung Quito, also wieder in die Berge. Der Weg zu den schönen Stränden im Norden Ecuadors, führt über die Hauptstadt. Diese Etappe ist allerdings zu lang, daher beschliessen wir in den Thermen von Papallacta - es sollen die schönsten Ecuadors sein -, auf 3200 m.ü.M. halt zu machen und zu übernachten. Wir kommen bereits Mitte Nachmittag an, können uns daher Zeit lassen mit der Plantscherei.

 

Verglichen mit den Thermen von Baños sind diese hier unglaublich, megaschön. Es hat viele verschieden warme Becken, kleine Wasserfälle und befindet sich mitten im üppigen Grün der Berge. Ab und zu nieselt es und ist verhangen. Wir haben keine Lust zu kochen, denn auf dieser Höhe wird es wieder zu frisch um draussen zu Essen. Da es aber wahrscheinlich der letzte Abend mit den fernWfahrern ist, wollen wir zusammen essen. Wir gehen ins nahe Hotel der Thermen und lassen es uns gut gehen.

 

Am Morgen verabschieden wir uns von Annina und Päscu. Eventuell treffen wir die beiden nochmal an der Küste von Kolumbien bevor sie nach Hause fliegen, aber vielleicht auch nicht. 

Wir hatten eine tolle Zeit mit den Beiden und unglaublich viel erlebt. Nordargentinien, ganz Bolivien, fast ganz Peru und einen Teil Ecuadors haben wir zusammen bereist und nehmen unvergessliche Erlebnisse mit. Sternenhimmel auf dem Salar de Uyuni, Plantschen bei 0 Grad in den Thermen auf 4300 m.ü.M., viele gemeinsame kulinarische Entdeckungen, mit dem Kanu im Amazonas und so Vieles mehr. Vielen Dank, euch Zweien, für die nette Gesellschaft. Wir werden uns wieder sehen. Irgendwo, irgendwann!

 

Wir fahren also los und eigentliches Ziel sind die Strände von Esmeraldas im Norden. Das sind allerdings über 400 km, und wir wissen nicht, ob wir die heute noch erreichen. Wir müssen ja über Quito, glücklicherweise ist heute aber Samstag, daher erwarten wir nicht den grossen Werkverkehr. Und tatsächlich kommen wir über die guten Strassen rasch vorwärts. Nachdem wir zwei Pässe, einen über 4100 m und einen über 3200 m geschafft haben, verlassen wir nach und nach wieder die üppig grünen Berge und kommen ans Meer. Türkis blau und Kilometer lange Sandstände begrüssen uns. Wir steuern die Bungis „Playa Escondida“ an. Eine etwa 70 jährige Kanadierin hat diesen schönen Flecken Erde entdeckt und ist hängen geblieben. Wir sind fast alleine auf diesem gut eingerichteten Platz. Es hat viele schattenspendende Bäume, Feuerstellen mit Holz, ein wirklich gutes Resti und sogar bis in den Ländy gutes W-Lan. Die Bucht ist wunderschön und die Wellen als wir bei Flut ankommen hoch. Judith meint aber, bei Ebbe können man gut baden. Es tut uns Leid, dass die Anlage so vereinsamt ist, denn sie ist gepflegt und eigentlich perfekt. Aber mehrere Leute aus dem Bereich des Tourismus, haben uns erzählt, dass fast keine Reisenden mehr nach Ecuador kommen, seit die Meldungen von den Erdbeben um die Welt gegangen sind. Schade, denn man merkt nur wenig davon. Wir richten uns also ein und werden bestimmt ein paar Tage bleiben. Ferien vom Reisen🌴😉 . 

26.6.- 4.7.2016

 

Playa Escondida

 

Wir verbummeln hier an der schönen Playa Escondida unsere Tage. Wir stehen auf, wenn uns danach ist, lesen, machen Qi-Kung, backen Brot, trinken göttliche Ananas Säfte, schaukeln in den Hängematten (wobei unsere von La Paz den Strapazen nicht gewachsen war), machen Spaziergänge am Strand, lernen Spanisch, besprechen neue Routen, kochen fein und arbeiten ab und zu etwas von unserer To-do-Liste ab. Einiges flicken, ein paar Teile waschen, bisschen was am Ländy machen, Fotos durchsehen und löschen (schwierig!) und Tinu macht sogar einen Film von den Galapagos. Dieser ist nun so gross geworden, dass die Datenmenge im Moment nicht verschickt werden kann. Sollten wir das noch hinkriegen, könnt ihr sogar mit eintauchen - ohne nass zu werden. 

 

Morgen bleiben wir noch hier, dann fahren wir wieder in Richtung Quito. In zwei Tagen sollten wir das schaffen. Wir wollen auf den grossen Markt in Otavalo, dann zur Finca Sommerwind (Deutscher Besitzer - ideal gelegen als letzter Zwischenstopp vor der kolumbianischen Grenze). Und dann gehts nach Kolumbien!

4.-6.7.2016

 

Playa Escondida - Mindo - Otovalo - Finca Sommerwind

 

Wir verlassen unseren Sandstrand bereits ziemlich früh am Morgen. Eh gut, denn gestern hat sich eine Familie mit drei quengelnden Kindern direkt vor uns hingestellt, obwohl es genügend Platz gehabt hätte. Das ganze Einrichten der fünf, ging Gruss- und Schwatzlos über die Bühne, obwohl die Mutter unverkennbar eine Bernerin war. Hee?.. nach Südamerika reisen weil die Menschen hier offener und freundlicher sind als in der stieren Schweiz, einen auf cool mit dem neu gespritzten Bulli machen, aber selber nicht mal grüssen. Blöd.

 

Nun denn, wir fahren los in Richtung Mindo, ein Örtchen welches auf ca.1400 m im Nebelwald liegt und berühmt ist für seine Vogelvielfalt. Unterwegs stocken wir noch unsere Vorräte auf, und am späteren Nachmittag kommen wir im Hostel „La Roulotte“ an. Ein Blockhaus mitten im Nebelwald, umgeben von üppigem Grün, von einem Schweizer Paar betrieben und berühmt für seine Holzofenpizza. Tinu ist ja bei Pizza nie abgeneigt, und so führt uns unser Weg natürlich direkt dorthin. Die Lodge ist sehr nett geführt, hat ebenfalls im Blockhaus Stil ein tolles offenes Restaurant und auf den nächsten Bäumen zum Restaurant, sind ein paar Bananen ausgelegt. Kolibris und andere sehr bunte Vögel erfreuen sich daran und sind natürlich deshalb gut zu beobachten. Nach einer wirklich wunderbaren Pizza gehts für uns zurück in den Ländy, wo wir uns von den fetten Regentropfen des Dschungels in den Schlaf wiegen lassen.

 

 

Auf unserem Weg nach Otovalo, führt uns die Strasse ohne Umweg nach „Mitad del Mundo“. Wie’s der Name schon sagt, führt genau hier die Äquatorlinie durch Ecuador. Diesem Umstand wurde ein kleiner Park mit Museum, Planetarium und Denkmal und natürlich Shops gewidmet. Die Häuschen wurden einem typischen kolonialen Dorf nachempfunden. Informationen und Hintergründe werden in den verschiedenen Gebäuden erläutert. Wir besteigen den 30 Meter hohen Monolit mit der Kugel on top, die die Welt und alle Himmelsrichtungen symbolisiert. Man kann auch einige Experimente machen - dreht sich das Wasser auf dem Äquator im Abfluss wirklich in die andere Richtung als sonst - sind Magnete schneller oder langsamer - kann man direkt auf dem Äquator wirklich nicht gerade gehen - und so weiter. In unserer Zeit des GPS hat man nun herausgefunden, dass der Monolit 240 m neben dem Äquator liegt. Aber wer ist denn so kleinlich…

 

Weiter geht es nach Otovalo. Das 30 000 Einwohner grosse Städtchen wird dominiert von der indigenen Bevölkerung. Durch das Handwerk der Weber und Sticker gehört diese Gemeinde zu den reichsten Ecuador’s. Wir finden mitten im Zentrum einen super guten bewachten Parkplatz und bummeln die zwei Minuten zum Plaza de Ponchos. Einige kleine Gassen führen an Geschäften und Marktständen vorbei, es hat schöne Restaurants und Hostels. Gefällt uns viel besser als Quito oder die anderen Orte Ecuadors. Auffallend schön sind die Kleider der Indio Frauen. Von Hand gestickte Blumenmuster verzieren die weissen Blusen, die zu schwarzen langen Röcken getragen werden. Dazu ziert viel Goldschmuck die Frauen und schöne, bunte Tücher werden darüber getragen. In den Läden und an den Marktständen sind die meisten der Frauen mit irgendeiner Handarbeit beschäftigt, während sie auf Kundschaft warten. Die Stickereien sind wahnsinnig genau gemacht, schöner als mit Nähmaschine. Im „La Cosecha Caffe“ trinken wir wieder mal richtig guten „Schümli-Cappuchino“ aus organic Bohnen. Ein Grund mehr, endlich nach Kolumbien zu reisen.

 

Nach weiteren 30 Kilometern kommen wir bereits zur Finca Sommerwind. Sie liegt an der Laguna Yahuarcocha, umgeben von grünen Hügeln, total friedlich gelegen. Patricia und Hans, das deutsche Besitzer Paar, macht hier einen tollen Job. Als erster, oder wenn man von Süden kommt als letzter Übernachtungsplatz bevor man die Grenze passiert, ist die Finca super gelegen. Viel Platz im Grünen und allem was das Overlander-Herz so begehrt. Patricia macht selber supergutes Brot, was wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Ein Franzose und zwei Kolumbianer sind mit dem Radl unterwegs und machen hier Rast. Vor allem auch um das Spiel Deutschland - Frankreich zu sehen. Denn hier ist das W-Lan ziemlich gut und lässt hoffen…

Unser Fazit von sechs Wochen Ecuador: Die Galapagos und das Amazonas Gebiet sind tolle Erlebnisse - die Menschen mit denen man direkt zu tun hat sind alle offen, freundlich und freuen sich über Besuch in ihrem Land. Keine Polizeischikanen, das Land ist ziemlich sauber und wir haben uns immer sicher und willkommen gefühlt. Alles in Allem ein schönes Reiseland auch wenn es uns im Endefekt nicht in gleichem Masse begeistert hat wie andere.

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