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3.5.-4.5.17

Lake Mead - Valley of Fire

Nach so viel Sand, Trockenheit und Hitze machen wir uns heute auf den Weg zum Lake Mead. Der Stausee liegt gut 40 km östlich der Stadt Las Vegas und ist Naherholungsgebiet von deren Einwohner. Auf dem Weg können wir schon mal einen ersten Blick von weitem auf „Sin City“ werfen. Einiges kommt uns bereits bekannt vor; der Stratosphere Tower, die Pyramide vom Hotel Luxor, das Bellagio und das Mandalay Bay Hotel. Sie sind alle so riesig und wirklich nicht zu übersehen. Wir allerdings, fahren nur daran vorbei…kommen aber am Donnerstag wieder. Tinu erspäht unter all den Drive Thrue Restaurants und Shopping Malls, ein Boot Barn (Stiefel Scheune). Gemäss Werbung haben die über 15’000 Paar Stiefel im Angebot - mein El Dorado! Man sollte meinen, da könnte was für mich dabei sein. Jupiii. Tinu wechselt kurzerhand den eingeschlagenen Kurs und hält auf die Stiefel Factory zu. Wunderhübsche Boots - Aber leider alle zu gross. Mein Trost - wir sind im Boots Country angekommen und irgendwo wartet ein wunderhübsches Paar auf mich. Wir werden uns finden.

 

Später erreichen wir eigentlich direkt „hinter“ Las Vegas den Lake Mead. Ein schöner See, auch hier darf frei gecampt werden. Cool. Wir suchen uns einen schönen Platz direkt am See und gegessen das laue Lüftchen. Bei nur 35 Grad, lässt es sich hier gut aushalten.

An dem einen Tag der uns noch bleibt bis Las Vegas, machen wir eine Tour durch das Valley of Fire. Eine hammermässige Landschaft, wieder unglaublich viele Fotos und heisssss ist es. Wir lernen Kathrin und Till kennen, ein Paar aus DE und verbringen mit ihnen einen gemütlichen Abend auf einem schönen Campground inmitten der roten Felsen.

4.5.- 7.5.17

 

Las Vegas

 

Heute ist es endlich so weit. Las Vegas is calling! Bereits von weitem sehen wir die berühmten Wahrzeichen der Stadt. Den Stratosphere Tower, das Bellagio, MGM Grand, den Eiffelturm und so weiter. Es ist früher Nachmittag als wir ankommen und der gefürchtete Stau am „Strip“, wie der Las Vegas Boulevard von den Einheimischen genannt wird, findet heute nicht Stadt. 

 

Einmal mit dem Ländy den Strip rauf und runter, cool. Hier wo alles modern, schnell und glänzend schillernd ist, finden wir, dass wir zwischen den Lamborghinis, Ferraris und Mustang Cabrios, das Stadtbild deutlich aufwerten😁. Es gibt unglaublich viel zu sehen, wir sind ein bisschen platt. Suchen nun aber zuerst unser Hotel, und da wir am Vortag der Hotelreservation anreisen, fragen wir an der Reception, ob wir bereits parken dürfen. Ok, dürfen wir. Es ist unglaublich heiss. Im Moment weht der Wind direkt aus der Wüste, 37° am Schatten…

Gegen Abend machen wir uns auf den Weg Las Vegas zu entdecken. Wahnsinnig viele Casinos. Bereits Ausserhalb von Vegas hatten Tankstellen oder kleine Lebensmittelläden eine Spielecke. Aber hier, es ist crazy. Man kann in keine Mall, oder Hotel ohne zuerst durch hunderte von Spielautomaten, Roulette Tische oder Blackjack Tische zu bummeln. Ganz schön schwer da zu widerstehen. Cool wär, wenn mal jemand kommen würde und so schnell mal ein Tausender rüberrücken würde, zum verspielen. Es ist verrückt, was für Chip Stapel einige vor sich aufgebaut haben. Das müssen mehrere tausend U$ sein. Bereits am Nachmittag sind die Spielhallen gut besucht, aber am Abend ist die Hölle los. Dann sind die Croupiers richtig busy.

 

Wir besuchen in der Folge, das „Palazzo" - machen also einen Kurztrip nach Venedig mit den Gondolieri, den Kanälen, dem blauen Himmel und den Pflasterstrassen, überall italienische Gelato und Ristorantes - super. Natürlich führt uns ein Mini Urlaub auch nach Frankreich in’s „Paris“, Lavendelbüsche in den Gässchen, Boutiquen und sogar die WC’s heissen hier nicht Restroom sondern Toilettes. Das geilste; sogar die Kellner (pardon Garçons) in den Restis sind unfreundlich wie in Paris. Das haben sie wirklich total authentisch adaptiert😆. 

 

Im Bellagio fühlt man sich direkt an den Comer See gebeamt, die ganze Anlage wurde dieser Landschaft nachempfunden. Auch hier, Fontänen mit einer computergesteuerten Wasserschau, riesige Shopping Galerien, unzählige Restaurants, natürlich Casino - alles ziemlich chic. Das Bellagio wurde wie das Wynn, das Encore, das Mandala Bay, das MGM Grand das Mirage und so weiter (alles 5*Hotels), vom gleichen Unternehmer gebaut. Steve Wynn. Man hat das Gefühl, jedes neue Hotel muss noch grösser, noch teurer, noch abgefahrener sein und noch verrücktere Attraktionen bieten. Eines hat einen real ausbrechenden Vulkan, eines ein 160 Meter hoher Berg mit Wasserfällen, eine riesige Anlage mit Flamingos fehlt in Las Vegas genau so wenig wie tolle Gärten inmitten von Hotellobbys. 

Die Röcke sind kurz, die Schuhe hoch, die Autos schnell, Leuchtreklamen all over. Prada, Gucci, Chanel, Rolex… - Das ist der Strip.

 

Im alten Herz von Las Vegas, der Fairmont Street in Downtown, ist alles ein bisschen weniger glamourös und ein bisschen heruntergekommener. Um das alte Casino/ Hotel The Golden Nugget, reihen sich Souvenir Geschäfte, Taco Restaurants und Bars. Tattoo- und Nagel Studios genauso wie Billigklamotten, Live Musik und Strassenkünstler. 

 

Irgendwie ist Las Vegas toll aber irgendwie braucht man dazwischen auch ne Pause. Wir geniessen das Hotel, den Pool, waschen Wäsche, telefonieren mit Freunden, machen Bürokram und Blog und essen gut. Im Moment, da ich am Compi sitze schüttet es wie aus Kübeln und ist 17 Grad. Ohne Witz! In Las Vegas! Vorgestern noch 40 am Schatten. Crazy. 

 

Wir haben jetzt 15.00 Uhr und unseren Freunde sind bereits viele Stunden unterwegs (Pontresina liegt halt auch nicht gerade am Weg in die USA) und nun immerhin schon in Atlanta zwischengelandet. Gegen acht Uhr abends werden sie hoffentlich in Vegas gut ankommen - wie übrigens jedes Jahr 45 Mio (!) andere. Wir freuen uns schon mega und werden euch von der Aufstockung unserer Kleinstreisegruppe um 250% berichten. 

7.5. - 9.5.17

 

Las Vegas

 

Wir „ubern“ also mit dem Taxi die kurzen zwei Kilometer zum Flughafen. Da Künzlis bereits in Atlanta zwischengelandet sind, haben sie die Immigration schon hinter sich. Wir sind erstaunt, dass wir als „Abholer“ bis zu den Gepäckbändern dürfen. Normalerweise ist doch zumindest eine Glaswand dazwischen. Hier nix. 

 

Umso besser. Wir versuchen unter den unglaublich vielen Menschen die ankommen, unsere Freunde zu erspähen. Irgendwann haben sie es geschafft - und sind geschafft. Sabine & Tinu (ja, noch ein Tinu, das ist manchmal etwas verwirrend) und die Kinder Mia, Alani und Ivo. Eine richtig lange Reise von Pontresina nach Las Vegas. Wir freuen uns alle, dass wir uns wieder mal sehen, und sind froh, dass alles so reibungslos verlaufen ist.

 

Wir schnappen das Gepäck und ubern zum Stratosphäre Tower. Jetzt, am Abend wo alles beleuchtet ist, sieht Las Vegas natürlich schon toll aus. Die Kinder kriegen sich fast nicht mehr ein. Sie erspähen dies und das, tolle Autos, riesige Hotels, sind total müde, wollen ins Hotel, wer kriegt welches Bett, wer schläft bei wem, tja vieles ist noch zu klären.

 

Angekommen im Hotel kommt erst mal das Check in. Eine Check In Halle der Grösse eines kleinen Flughafens, die Sache ist schnell erledigt und ab geht’s in den 12. Stock. Wow, die zwei Zimmer haben eine tolle Aussicht, vier riesige Betten, grosse Bäder, ratzfatz sind die Betten belegt,  nicht mal essen wollen die Kinder - nur noch schlafen. Nach einem kurzen Gerangel, sind alle pijamafertig eingekuschelt, und die „Grossen“ gehen noch auf ein Bierchen und Mex-Food.

 

 

Am nächsten Tag treffen wir uns am Mittag im MGM. Künzlis haben recht gut geschlafen, die Kids sogar lange, und dann noch kurz den Pool im Hotel genossen. Mit der Monorail düsen sie durch Las Vegas. Vom MGM aus gehts erst mal nach New York New York, die Achterbahn ruft. Nur Ivo hat Pech - zu klein. Wir spielen mit ihm also Airhockey, Flipper und sonst noch so einiges, bis die anderen wieder zurück sind. Dann bummeln wir dem Strip entlang, besuchen Venedig, Paris, die Show des Fountain vom Bellagio, all die Label Shops von Coca Cola, M&M etc. es gibt Burritos, Pizzas, Hot Dogs und vieles mehr - irgendwie sind wir immer am Essen. Fein! Am Abend sind wir im Margarithas, essen uns durch die Südstaaten Küche und schlürfen Margarithas - die die dürfen. Die Kleinen bestaunen die Ballontiere des Piraten auf Stelzen und die Plantsch Künste der Badenixe im Cocktailglas…

 

Wir haben heute zusammen unglaublich viel gesehen und erlebt, alle sind müde und den ganzen Tag rumgelaufen. Auf Tinus Frage, was ihr denn am besten gefallen hat, meint Alani sofort; das Hotel und der Pool! Soviel also zu Las Vegas😂.

9.5. - 14.5.17

Las Vegas - Grand Canyon - Flagstaff - Antelope Canyon

 

Zur vereinbarten Zeit treffen wir beim Vermieter des Fahrzeugs in Henderson ein. Ein grosses Areal mit Pickups, kleinen, grossen und riesigen Wohnmobilen. Künzlis bekommen ein riesiges. Die ganze Familie ist bereits dabei sich einen Film über das Was und Wo des Fahrzeugs anzusehen. Danach noch die kurze Übernahme, Gepäck verladen, dann gehts los. Wir fahren noch kurz unser Propan auftanken und gehen zum Walmart unsere Vorräte auffüllen. Wir wollen ja ein paar Tage unterwegs sein, und für sieben zu kochen braucht schon Einiges an Material. 

 

Bis alles verpackt, verstaut und sicher untergebracht ist, haben wir bereits Nachmittag. Wir fahren also nicht mehr weit, nur noch kurz nach dem Hoover Dam. Eigentlich wollten wir uns den noch anschauen - Ausfahrt verpasst. He nu. Wir fahren auf einen National Forrest Platz und trotz Schmuddelwetter streuen wir noch ein wenig durch die Gegend, machen Fotos und geniessen das Wildwestland. Am Abend kochen wir das erste mal zusammen in ihrem Riesenmobil. Für sieben kein Problem. Es gibt Thai Curry von Tinu (ist es zu scharf bist du zu schwach😬) und ein gutes Glesli Wein. Alle sind müde und wollen ihre Betten testen. Sie haben eine lange Anreise in den Knochen und bereits viel Aufregendes erlebt. So ist nach zehn Lichterlöschen und Füsse strecken angesagt. 

Am Morgen erwachen alle mehr oder weniger ausgeruht. Heute ist die Wettervorhersage besser, daher wollen wir uns schon ein wenig in Richtung Grand Canyon begeben. Mal sehen wie weit wir kommen. Tinu muss sich erst mal ein wenig an das grosse Fahrzeug gewöhnen - es ist sehr breit. Nach ein paar Meilen cruist er durch die Gegend als hätte er nie was Anderes gemacht. Cool. Wir fahren über die alte, weltberühmte Route 66 nach Oatman, das Westernörtchen mit den Wildeseln. Die Fahrt durch das weite, nur sehr spärlich besiedelte Land, ist sehr eindrücklich. 

 

Oatman ist ein richtiges Wild West Dorf. Wir bummeln durch die eine Gasse, knuddeln mit den Eseln - die Kids sind ganz begeistert von den zutraulichen Grauen. Es gibt sogar eine kleine Showeinlage von Cowboys, die in alter Wildwestmanier ihre Colts rauchen lassen. Nach einem Mittagspicknick rollen wir weiter, kommen durch das herzige Hackberry welches fast nur aus einer alten Tankstelle und einem Souvenir Shop besteht, und suchen uns gegen Abend einen schönen Platz im National Forrest. 

 

Wir finden einen riesigen Platz, mit viel trockenem Holz - das schreit direkt nach riesigem Lagerfeuer. Vor allem befinden wir uns bereits auf fast 1800 M.ü.M. (Pontresina) heisst; es wird abends bestimmt ziemlich frisch. Alle sammeln also mit vereinten Kräften, bis wir einen grossen Holzhaufen zusammen haben. Die Würste liegen bereit für die Glut, der Salat und die Pasta werden in den Küchen vorbereitet. Wir geniessen den Blick einen wunderschönen Sonnenuntergang und gleich darauf geht der Vollmond auf. Toll. Es ist kühl, aber Dank Grossfeuer halten wir es ziemlich lange Draussen aus. Natürlich fordern Grossfeuer auch ihren Tribut. Minus ein Flipflop plus ein grosses Brandloch im Pulli. Kids go wild. Tinu macht gemeinsam mit den Kindern tolle Fotos mit Taschenlampen und Langzeitbeleuchtung. Irgendwann sind dann aber auch die letzten Krieger müde und es geht ab in die Federn. 

Bei blauem Himmel nehmen wir die letzten Kilometer zum Grand Canyon unter die Räder. Unterwegs bestaunen wir alte Autos und Dampfloks in Williams, gehen noch ein paar Sachen einkaufen und kommen mittags im Grand Canyon an. Die Campgrounds sind alle voll, vor November soll es keine freien Plätze mehr geben…Wir suchen uns eine Dumpstelle, leeren und füllen und sind somit wieder ready für National Forrest. Nach einer Stärkung der ganzen Truppe, (wir geniessen unvergleichlich guten Greyerzer den uns Künzlis mitgebracht haben - DANKE!) suchen wir einen Parkplatz und machen eine kleine Wanderung dem „Rim“ des Canyon entlang (ca.4 km). Uns bleibt wirklich die Spucke weg! Es ist soo unvergleichlich eindrücklich, phänomenal, grossartig! Bilder können leider die Dimension und die Schönheit dieser einmaligen Natur nur ungenügend einfangen, aber immerhin…Da es schon spät am Nachmittag ist, ist das Licht wunderschön, wir machen gefühlte tausend Bilder.

 

Da die Campingplätze im Nationalpark alle voll sind, fahren wir raus in das Gebiet vom National Forrest. Wir finden nach etwas Mühe doch noch einen schönen Platz, wo auch das Riesenmobil hinfahren kann ohne aufzusetzen und wir ein schönes Feuer machen können. Denn heute ist Sabines Geburtstag und die Rib Eye Steaks warten schon. Wir öffnen erst mal einen feinen „mexikanischen Sekt“ den wir damals bei L.A. Cetto genau für diesen Anlass gekauft haben. Wir suchen einen grossen Berg Holz und Tannenzapfen zusammen und starten unsere nächste Pyromanen Session. Toll. Auch dieses Feuer mach richtig Spass. Sabine bekommt Geschenke, einige auf einfache Art, andere muss sie nach Overlander Art über Koordinaten im Wald suchen. Zum Glück wird sie ziemlich rasch fündig, es wird nämlich schon langsam dunkel. Sobald die Glut gut genug ist, kommen die Baked Potatos rein, Salat wird geschnippelt, und Tinu & Tinu basteln an den Steaks rum. Richtig feines Essen, und zum Schluss gibts für die Schleckermäuler Cupcakes. Natürlich - wir sind ja in den USA.

Am Morgen trennen sich unsere Wege für einen Tag. Wir sind in Flagstaff an der Overlander Messe mit Reisefreunden verabredet. Künzlis, die immer noch ein wenig mit Jetlag und Müdigkeit zu kämpfen haben, fahren weiter nach Page und schliesslich an den Lake Powell, wo sie einen gemütlichen Tag einlegen wollen. 

 

Wir fahren also die knapp 130 km nach Flagstaff (2200 M.ü.M.) und kommen auf das riesige Gelände der Messe. Ein grosser Teil liegt im Wald, wo sich bereits einige coole Fahrzeuge häuslich eingerichtet haben. Wir bekommen nach kurzer Suche des Platzwartes seinen eigenen Stellplatz zugeteilt, da wir VIP-Traveller-Tickets haben, aber auf keiner Liste zu finden sind. Ein wunderbar ruhig gelegener Campingspot, sogar mit Grillstelle. Wir machen uns also auf den Weg, Reisefreunde zu suchen, und natürlich die Messe zu besichtigen. Unglaublich viele verschieden ausgebaute Fahrzeuge sind offen und können angeschaut werden, vom klitzekleinen Anhänger fürs Motorrad bis zu den amerikanischen Strassenmonstern ab einer halben Million. Faltkanus, Solarzubehör, Kochbücher für Extremreisen - nichts was es nicht gibt. Einige halten Vorträge über ihre Reisen, andere über erste Hilfe und nochmal andere erzählen über ihre Erfahrungen bei der Camel Trophy, man kann neue Range Rover auf angelegten Parcours Probe fahren und für die vielen Motorradfahrer gibt es Fahrtraining und vieles mehr.

 

Als erstes treffen wir auf Sandra und Andreas mit ihrem Luke. Grosse Freude, lange her seit Tecolote. Sie haben schon ein paar andere getroffen und weisen uns in die entsprechende Richtung. Wir finden den Landcruiser von Christa und Kölbi inmitten vieler anderer Fahrzeuge, aber die sind ausgeflogen. Dafür lernen wir Connie und Christoph kennen. Die zwei aus Bayern mit ihrem kanariengelben Iveco leben seit einiger Zeit in Zürich - sogar in Wiedikon unserer alten Heimat - und haben ihre Reise vor vier Wochen in den USA gestartet. Sie sind extra ca. 1800 km  gefahren um rechtzeitig an die Messe zu kommen und sind später südwärts unterwegs. Wir werden sie bestimmt wiedersehen. Christian, den Stadt Berner, der seit 20 Jahren in San Francisco lebt, gesellt sich auch noch zu uns. 

 

Wir haben keine Ahnung wo die anderen sind, das Gelände ist einfach zu gross (wir haben die Zahl 10’000 Besucher pro Tag gehört)… Aber das ist ja überhaupt kein Problem, denn es gibt glücklicherweise nur eine Happy Hour Bar. Keine Frage wo man die Truppe antrifft. Und natürlich; Liesel & Gephard, Sandra & Andreas, Christa & Kölbi, Connie & Christoph und die Kanadier Ken und Ken sind schon bei der Bierprobe. Es wird ein richtig gemütlicher Abend. Wir essen allerbeste Holzofen Pizza, geniessen dazu roten Wein und später begeben wir uns zum Platz der anderen und geniessen Wurst und Käse und noch mehr Rotwein. Es gesellen sich die Amis Taylor und Ken dazu, es wird viel diskutiert über Fahrzeuge, Reiseziele, Länder, Grenzformalitäten und Verschiffungen. Kölbi hat Musik dabei - ein richtig schöner Abend. 

 

Am Morgen verschlafen wir erst mal und begeben uns dann bereits mit dem Ländy auf „Verabschiedungs-Tour“. Bei Kaffee und selbst gebackenem Brot von Christa, verabschieden wir uns von Chigi und Kölbi und Connie und Christoph. See you in der Schweiz oder im Herbst in Mexiko!

 

Dann geht’s weiter zu Liesel und Gephard und Sandra und Andreas. Wie am Vorabend versprochen, bekommen wir von Sandra allerfeinsten Cappuccino mit richtig dickem Milchschaum serviert. Yummie! Fast wären wir geblieben…ihr Lieben, wir werden uns wiedersehen. Irgendwo, irgendwann! Aber jetzt ruft die Strasse, wir wollen an den Lake Powell.

Gegen halb zwölf hat uns die weite Landschaft und die Strasse wieder. Nach ca. 180 km machen wir einen Halt beim Horseshoe Bend, dem Aussichtspunkt auf die Hufeisenförmige Auswaschung des Colorado Rivers. Es ist total beeindruckend, wenn man bedenkt, dass dieser riesige Canyon nur von Wasser ausgewaschen wurde. 

 

Wir rollen weiter nach Page an den Lake Powell. Einer der grössten Stauseen der USA. Künzlis haben uns die Koordinaten von ihrem Platz durchgegeben, er liegt wunderschön direkt am See. Es ist Samstag Abend, einige Einheimische und andere Mietfahrzeuge stehen bereits am Ufer, aber es hat soviel Platz, so dass jeder einen schönen Platz findet. Es wird geplantscht (bei etwa 16 Grad-aber die Kinder sind schmerzfrei), gekocht und gegessen. Am Ende gibt’s Fajitas, mit Guacamole, Salat und natürlich zum Desserts was Amerikanisches. Donats!

Heute ist ein grosser Tag! Seit vielen Jahren beeindrucken mich die Fotos vom Antelope Canyon und wir freuen uns schon sehr lange darauf. Hoffentlich sind die Erwartungen nicht zu gross…

Künzlis haben wegen des guten Lichts am Morgen, bereits am Vortag die 10 Uhr Tour im Lower Canyon gebucht, allerdings sind wir uns wegen der Uhrzeit nicht ganz sicher, weil unsere Natels mal eine Stunde früher und mal eine Stunde später anzeigen. Wir sind offenbar genau auf der Linie einer Zeitzone. 

 

Wir fahren deshalb lieber etwas früher zum vereinbarten Parkplatz, damit wir bestimmt zu unserer Tour vor Ort sind. Und natürlich, wir sind genau eine Stunde zu früh. Es gibt aber noch Platz in der früheren Tour, somit können wir bereits um 9 Uhr teilnehmen. Dieser Nationalpark wird von den Navajo Indianern verwaltet, deshalb ist unser Tour Guide Tana natürlich eine waschechte Navajo. Sie weiss unglaublich viel über den Canyon, warnt uns vor den steilen Treppen und den Gefahren der engen Schlucht, und ist selber immer noch von diesem Naturwunder beeindruckt. Glücklicherweise macht sie auch geführt Fototouren für Fotografen. Sie kann uns daher bestens mit Einstellungen, Belichtungszeit und Standorten beraten. Dieser etwa 10 Meter tiefe, nach oben offene Canyon wurde im letzen Jahr zwei mal komplett geflutet, als in den Bergen heftige Regenfälle nieder gingen, im Jahr davor sogar 24 mal. Wir haben also Glück ist momentan alles trocken.

 

Vor 20 Jahren besuchten ungefähr 15 Menschen pro Tag diesen Ort, heute sind es bis zu 1400 pro Tag!! Wir sind also auch nicht ganz alleine, als wir die kurze Strecke zum Einstieg des Canyon laufen, aber die Gruppen haben einen guten Abstand, so dass man genügend Zeit fürs Fotografieren und Staunen hat. Und es ist wirklich unglaublich schön! Grossartig! Absolut fantastisch. Ivo alleine macht 77 Fotos (!), zusammen müssten wohl an die 500 zusammen gekommen sein. Wir verbringen also einen sehr lehrreichen und interessanten Vormittag und sind restlos begeistert. Seht selbst!

Nach diesem tollen Morgen geht es für uns weiter zum Monument Valley. Leider ist der Himmel überzogen, die Felsen leuchten dementsprechend nicht wie erhofft. Wir suchen einen Campingplatz, allerdings gestaltet sich dies schwieriger als zuerst angenommen. Viele sind voll, andere unverschämt teuer. Einige bis 80 U$ pro Fahrzeug, was uns einfach zu teuer ist. Sie lassen uns auch nicht gemeinsam auf einem der grossen Plätze stehen, was vollends genügen würde, da wir uns sowieso nicht am Sauber- und Schmutzwasser anschliessen, und natürlich wollen wir auch beisammen stehen wollen.

 

Wir suchen also weiter, und finden schlussendlich auf einem neu eingerichteten Platz, mit wunderbarer Aussicht auf die Tafelberge, für 30 U$ einen schönen Platz. Als die Besitzerin eintrifft, fragt Sabine nach einem Spezialpreis, weil wir ja nicht am Wasser angeschlossen sind, und gemeinsam nur einen Platz besetzen, und die nette Navajo verlangt für uns zwei insgesamt 35 U$. Die Männer sprechen später am Abend noch eine Weile mit Dave, dem Besitzer, der hat noch viele Pläne für seinen neuen Platz. Auch er findet die Preise im Valley ansonsten ziemlich unverschämt. Wir werden seinen neuen RV Platz gerne im iOverlander erfassen, damit er in Zukunft viele Fahrzeuge beherbergen kann. Ein sehr netter Gastgeber.

Nach einer ruhigen Nacht fahren wir weiter durch das wunderschöne Monument Valley nach Moab, einer mittleren Stadt - Ausgangspunkt für viele Aktivitäten. Künzlis bringen nach Absprache mit dem Vermieter ihr WoMo in eine Werkstatt, weil seit Beginn der Übernahme das Warmwasser noch nie funktioniert hat. Wir vertrödeln bestimmt eine Stunde, aber immerhin haben sie in Zukunft warmes Wasser. Wir kaufen ein und wollen uns auf einem der zahlreichen Campingplätze einen Übernachtungsplatz suchen. Kein Chance. Alles bereits voll oder reserviert. Hmmm…wir gehen also einmal mehr auf National Forrest, was in diesem Fall heisst, abends um sechs, wenn die Kinder bereits müde sind, nochmal 30 km zu fahren. Aber nützt ja nix - voll ist voll. Das Gebiet wo wir die Möglichkeit haben, zu stehen ist riesig, ruhig und schön. Leider sind die Wege zum Teil aus einem Untergrund der bei Regen zu Schmierseife wird, und da ziemlich fette Wolken am Himmel stehen, wollen wir nichts riskieren - das Riesenteil könnten wir nicht mehr befreien. Richtig in die trockenen Wiesen kann das grosse Fahrzeug auch nicht manövriert werden, weil von der Strasse immer ein ziemlich tiefer Graben zu überwinden ist. Das Fahrzeug ist zu tief und würde aufsetzen. So entscheiden wir uns, einfach am Strassenrand der Piste zu parkieren und dort zu übernachten. Es ist so abgelegen, dass bestimmt kein anderes Fahrzeug hier vorbeikommt, und bestimmt ist es auch wunderbar ruhig.

15.5.-16.5.17.

Arches NP 

 

Heute geht unser tolles National Park Hüpfen weiter! Wir besuchen Arches, den National Park der berühmt für seine „Steinbrücken“ und ungewöhnlichen Steinformationen ist. Damit wir hier nicht wieder auf Parkplatzprobleme stossen, gilt heute; früh aufstehen! Wir cruisen also bereits am Morgen früh durch den Park und sind, ihr ahnt es schon; begeistert! Auf jeden Fall ein grosser Teil der Reisegruppe. Mia fragt schon, ob wir heute auch nur wieder „Steine" anschauen. Ihr seht, es gefällt nicht allen das Gleiche. Falls es euch ähnlich geht wie Mia; überspringt einfach die nächsten Fotos…

 

Am Abend finden wir tatsächlich zwei Plätze direkt nebeneinander auf einem schönen Camping. Happy Day!

17.5. - 18.5.

Capitol Reef - Bryce Canyon - Panguitch

 

Die anderen gehen heute, trotz Ankündigung von Sturm und kühlen Wetters, River Raften. Leider ist der Himmel wirklich stark bewölkt und es weht zunehmend ein frischer Wind. Ich bleibe mit dem Ländy im Örtchen, während die anderen bereits ziemlich früh los müssen. Gemäss Erzählungen war es leider unerwartet langweilig. Der Colorado River ist hier breit und zahm, und fliesst langsam. Blöderweise hatten sie soviel Gegenwind, dass sie die meiste Zeit der gut zwei Stunden über Rudern mussten. Der Wind peitschte ihnen Regen ins Gesicht und alle waren ziemlich durchgefroren… und ehrlich, wer will beim Raften schon die ganze Zeit Rudern?

 

Am Mittag gehen wir in den wohl berühmtesten „Double Arch“ - den gelben von Mc Do - zum Mittagessen. Wir hatten in den letzten Tagen Mühe, den Ländy zu starten weil es kühl war, und sind etwas über den Zustand unserer Starter Batterien besorgt. Wir fahren deshalb noch schnell bei einer Werkstatt vorbei, um die Spannung zu messen. Ups - nicht gut. Offenbar sind die argentinischen Batterien am Ende ihrer Dienstzeit angelangt und müssen ausgetauscht werden. Zum Glück erbarmt sich der Werkstattmeister unserer, obwohl er total ausgebucht ist. Er liebt unseren Ländy! Er organisiert ein neues Paar Batterien, baut sie ein, eine Sache von zehn Minuten - Draussen bei strömendem Regen. Ländy springt an wie nichts, so sind wir auf jeden Fall sicher, dass wir in der Kälte des Bryce Canyon der ja auf gut 2500 M.ü.M. liegt, in den nächsten Tagen nicht liegen bleiben. Wir stocken noch ein paar Vorräte auf und machen uns auf den Weg in Richtung Capitol Reef, dem nächsten National Park. Da es für die ganze Strecke viel zu weit ist, suchen wir uns unterwegs einen Übernachtungsplatz. 

 

Mittlerweile hat sich das Wetter gebessert und wir werden bei einer Dead End Road  bei einem Fluss fündig, und haben einmal mehr einen ruhigen, total genialen Platz. Wir verbringen einen gemütlichen Abend, kochen feine „Chrälleli-Spaghetti, welche die Kinder in mühevoller Kleinstarbeit (Kinderarbeit?) zubereiten. Für sieben Personen eine ganz schöne Büetz. Es schmeckt ausgezeichnet; satt und kugelrund begeben wir uns in die Federn.   

Am Morgen scheint mehrheitlich die Sonne, aber es ist frisch. Wir fahren die wunderschöne Strecke zum Capital Reef, aber als wir ankommen haben sich wieder dicke Wolken zusammengeschoben. Es schneit sogar - wir sind auf 2400 M.ü.M . Ivo lehnt diese Offensichtlichkeit zwar kategorisch ab, und man müsste ihm auch recht geben denn es ist etwa 14 Grad. Allerdings sind es tatsächlich Schneeflocken die aus irgendeiner Wolkenschicht auf uns nieder rieseln. Wir finden subito einen schönen Stellplatz auf dem einzigen Campingplatz. Ansonsten ist übernachten Im Park nicht erlaubt. Glück gehabt. Wir machen eine super Wanderung durch den Cohab Canyon und zur Hickmann Bridge, und sind nun froh, dass es nicht wie üblich hier, viel heisser ist. Es ist so oder so ganz schön schweisstreibend…

 

Unterwegs entdecken wir sogar einen Coyoten am Wasser, Hirsche, Hasen und so was wie Murmeli - genannt Prärie Hunde. Eine schöne Zugabe - vor allem auch für die Kinder. Wir haben hier einen tollen Platz, machen Feuer, grillieren und geniessen es, Draussen zu sein. 

 

Weil der Camping so schön ist, beschliessen wir noch einen Tag zu bleiben. Jeder darf machen was er will. Wir schlafen also aus, Tinu und Tinu bummeln nochmal ins Gifford House und holen frisches Brot, wir zmörgelen an der Sonne und lassen den Tag langsam angehen. Einige gehen wandern, andere spielen, einige schreiben Blog - ja richtig - einige, denn wir haben Gast-Bloggerinnen😁! Am Nachmittag fahren wir mit den Autos den Scenic Drive, den uns eine Rangerin ans Herz legt. Und wirklich, die Landschaft ist toll. Aber ist sie das hier nicht immer?

Vom Capitol Reef National Park führt unsere Route weiter zum nächsten Highlight - dem Bryce Canyon. Wir kommen fast auf 3000 M.ü.M. und zur Abwechslung fahren wir auf einmal durch Birkenwälder. Strange, das hatten wir noch gar nicht. Beim Bryce lassen wir die Autos direkt vor dem Parkeingang und nehmen den Shuttle Bus. Dieser bringt uns über einige Haltestellen zum Sunset Point - der Abruchkante des Canyons. Wooow - der erste Eindruck des Canyons ist gewaltig! Total ungewöhnliche, bizarr-skurrile Felsformationen, alle Farbnuancen des Sandsteins von weiss bis dunkelrot und der azurblaue Himmel. Grossartig! Wir steigen steil in den Canyon hinab (mit vielen anderen…) und bummeln ein paar Kilometer durch die Märchenwelt, bis es wieder steil bergauf zum Rand des auf 2400 M.ü.M. gelegenen Canyon geht. Wir kommen schon etwas ins Schnaufen, aber es ist wunderschön, den Canyon der insgesamt 40 km lang ist, aus verschiedenen Perspektiven zu sehen. Wir sind grad megasuperbegeistert! Vielleicht (oder ganz sicher!) sollten wir einen zweiten Besuch auf dem Rückweg einplanen…Never know!

 

Der Tag hat schon soo toll begonnen, aber auf diesen Abend freuen wir uns alle schon ganz lange. Heute gehts zum Rodeo!!! Wir machen uns also auf nach Panguitch. Diese Strecke führt am Red Canyon State Park vorbei. Wunderschön, wie die roten Felsen im Nachmittagslicht leuchten, hier wäre eine Wanderung bestimmt auch toll. Aber wie gesagt, wir machen uns auf, ins nette Western Örtchen Panguitch. Wir fahren zur „Tripple C Arena“ am Ende des Ortes. Viele Pferde Trailer stehen da, denn das Rodeo ist heute den dritten Tag in Folge. Einige Pferde werden zum Aufwärmen eingeritten. Kein Mensch ist sonst zu sehen, wir suchen also mal in der Arena. Ein Typ kommt auf uns zu und fragt, ob er uns helfen kann. Ja, wir möchten wissen, wann das Rodeo beginnt, ob wir die Tickets im Vorfeld kaufen müssen und ob wir wohl mit unseren RV’s über Nacht stehen dürfen. Beginn 18. 30 Uhr, Tickets bereits kaufen sei nicht nötig und natürlich dürfen wir stehen. Wir fragen ob er sicher ist, dass wir stehen dürfen, denn ein Schild sagt „No Park overnight“. Ja er ist sicher; er ist der Besitzer😊. 

Die Kinder dürfen sich also auf dem tollen Spielplatz noch etwas austoben, wir nehmen ein warmes Düscheli und ein kaltes Bierchen. Passt. Langsam füllt sich der Parkplatz und wir tingeln zur Arena. Zwei Ladies haben einen Tisch für den Ticketverkauf aufgebaut und strahlen uns an. Sind wohl nicht an Touristen gewohnt, denn wir sind weit und breit die einzigen „Fremden“. Sie fragen ob wir einen Coupon haben. Nein, haben wir natürlich nicht. Sie schieben uns augenzwinkernd einen zu und fragen nochmal ob wir einen Coupon haben. Wir lachen, ja klar haben wir einen. Dann ist es nur noch 10 anstelle von 20 U$. So nett. Sie fragen von wo wir herkommen und finden es toll, dass wir extra zum Rodeo kommen. Die Arena ist bei weitem nicht ausgebucht, wir sitzen also in der ersten Reihe. Auch in der Arena sieht man sofort, dass wir die einzigen nicht Einheimischen sind. Wir sind nämlich die ohne Hut und ohne Boots. Hier ist Real Western, halt. Der Speaker begrüsst den Reiter mit der Kanadischen Flagge, weil die Kanadier in diesem Jahr offenbar Ehrengäste sind. Es folgt die USA Flagge per Reiter und eine Lady mit toller Stimme singt live die National Hymne. Dann begrüsst der Speaker die Zuschauer und als spezielle „Ehrengäste“ die Touristen aus der Schweiz. So luschtig. Im Laufe des Abends werden wir immer wieder von Einheimischen nett gegrüsst und willkommen geheissen. Ein Reiter kommt vorbei und fragt ob wir alle gewünschten Bilder bekommen hätten. Sie sehen natürlich, dass wir die ganze Zeit fotografieren. Allerdings ist das mit den Fotos so eine Sache. Die Reiter und sogar die Bullen sind viel zu schnell für die Kamera. Aber ein paar coole Bilder sind dennoch dabei rausgekommen. 

 

Zuerst beginnen die Cowgirls. Sie müssen in möglichst kurzer Zeit, mit ihren Pferden um drei weit auseinander gestellte Fässer reiten, dann wird die Zeit gestoppt. Wow, die haben ein ganz schönes Tempo drauf. Die Reiterinnen; alle cool und schön „dressed up“, die Pferde gepflegt und gestriegelt. 

 

Dann folgen die Reiter, die Kälber mit dem Lasso einfangen müssen - auch cool. Das geht ratzfatz und das Kälbchen liegt verschnürt wie ein Päckli am Boden. Aber dann kommt die Königsdisziplin:

 

Bullenreiten! Die riesigen Bullen werden über einen, mit soliden Gittern abgetrennten Korridor geführt, bis sie in ihrer Box ankommen. Dort wartet bereits ihr Herausforderer. Wenn der Reiter bereit ist, öffnen Gehilfen von Aussen das Gatter. OMG, die Bullen sind wie Naturgewalten. Sie würden alles niederwalzen was ihnen in die Quere kommt, und Reiter mögen sie ganz und gar nicht. Wenn der Reiter es schafft, sich sechs Sekunden auf dem Bullen zu halten, ertönt ein Gong und der Reiter darf sich entweder vom Bullen fallen lassen (dann kommen Hilfen angerannt um den Bullen vom abgestiegenen Reiter abzulenken) oder er kann sich von einem der „Sicherheitsreiter“ auf dessen Pferd hieven lassen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das verständlich wiedergegeben habe. Auf jeden Fall sind die Bullriders die Helden des Abends, sie bekommen viel Respekt gezollt und noch mehr Applaus - jeder weiss um die Gefährlichkeit dieser Ritte, und nicht selten beten die Reiter, wenn alles gut und ohne Verletzung gegangen ist. 

21.5. - 23.5.17

 

Zion - St.George 

 

Unser Weg führt uns heute durch den momentan letzten National Park Zion. Wir werden ihn nicht richtig erwandern oder erlaufen, aber eine schöne Fahrt durch den Park liegt immer drin. Sabine und Tinu müssen für ihr Vehikel einen speziellen Tunnel Permit kaufen, weil er Übergösse hat - also nicht der Tunnel - wir kommen mit dem Ländy gerade noch so ohne Permit durch. Der Verkehr wird wegen den grossen Fahrzeugen nur in eine Richtung geführt, somit kann das an der Tunneleinfahrt zu langen Wartezeiten führen. Der Zion NP ist offenbar der meistbesuchte in den USA. Er liegt halt nur zwei oder drei Autostunden von L.A. entfernt und ist wohl für viele Stadtmenschen ein Naherholungsgebiet.

Die Fahrt ist schön, allerdings haben uns andere National Parks mehr begeistert. Wir sind schon ein wenig verwöhnt. Wir suchen einen Campingplatz für die Nacht, aber auch hier ist vieles ausgebucht. Morgen haben die anderen sechs einen grossen Tag. Sie wollen mit Pferden auf der Jacobs Ranch ein abenteuerliches Programm absolvieren. Am Morgen sollen Pferd und Reiter sich erst mal „kennen lernen“, Pferd muss gesattelt werden, dann wird auf dem Platz geübt bis die Kommandos sitzen, und wie ich es verstanden habe, reitet man erst los, wenn das Pferd auf einen Pfiff des Reiters angetrottet kommt. Dann Schritt, aber auch Galopp, man darf über Hindernisse springen und dies alles in Begleitung eines Cowboys. Am Ende muss das Pferd dann auch gestriegelt und versorgt werden, also mit allem Drum und Dran. Cool oder? Die Kids waren natürlich seit Tagen aus dem Häuschen, sie sind ja alle Pferdenarren. We’ll see.

 

Als die Cowboys und -girls nach gut zehn Stunden wieder zurückkommen, haben alle einen seltsamen Gang, die Gesichter sind braungebrannt und Haut und Haar sandig. Sie hatten einen grossartigen und unvergesslichen Tag. Die Augen leuchten, und nach und nach erfahre ich wer welches tolle Pferd hatte, wie Ivo samt seinem Pferd das unbedingt baden wollte, in den Fluss getaucht wurde, wie Küenzli Tinu den Abflug vom Pferd gemacht hat, wie sie in rasantem Galopp bergauf und -runter düsen durften, Galopp durch Flüsschen und über weite Ebenen - und das Beste - alle bekamen ganz viel Lob von Jacob, für ihren Mut und ihre Reitkünste. Cool! Dann war das doch ein toller Abschluss nach alle den Steinen…Wir machen ein letztes mal ein schönes Feuer und grillieren grosse Steaks, mischen Salat, trinken ein zwei Bierchen und machen - was halt so Cowboys am Ende eines anstrengenden Tages so machen. Heute kehrt in der Rappelkiste rasch Ruhe ein…

Gast Bloggerin Mia (14): 

 

 

Am Anfang waren wir in Las Vegas. Las Vegas ist eine schöne Stadt mit vielen verschiedenen Sehenswürdigkeiten. Es war dort sehr toll. Und nach Las Vegas ging die eigentliche Reise los. Mit dem Womo zu reisen macht mir Spass und es mal etwas anderes. Auf unserer Reise haben wir viele neue Sachen gesehen und kennen gelernt. Mir gefällt es in Amerika sehr! Zum Teil ist es auch sehr heiss gewesen. Einmal hat es sogar geschneit. In Oatman hatte es Esel mitten auf der Strasse, die man sogar streicheln und sogar füttern durfte. Das war sehr neu für mich. Die Landschaft ist auch sehr schön. Der Antilope Canyon ist sehr schön und mir hat es dort sehr gefallen. Man MUSS es einfach gesehen haben, da es einmalig ist! Auch der Grand Canyon war einmalig, da er einfach RIESIG ist. Ich habe mir den Grand Canyon kleiner vorgestellt. Wir haben auch viele Stände gesehen mit sehr schönem Schmuck, welchen die Indianer gefertigt haben. Die Indianer habe ich mir auch ein bisschen anders vorgestellt, nur auf Pferden, mit Kopfschmuck und Indianerkleidung, so wie früher. Heute besitzt jeder ein Auto und sie leben so wie wir. Es is toll, das ich auch in die Welt der Navajo’s (Indianer) einen tollen Einblick bekommen habe. Auf der Reise haben wir sehr viele Tiere gesehen. Die Natur ist sehr schön und wir haben auch viele Wildtiere gesehen. Einmal hatten Alani und ich ein kleines Fotoshooting, bei dem Tinu schöne Bilder von uns in der Wiese gemacht hatte. Wir waren auch wandern und für mich sah es immer gleich aus, immer die gleichen Steine und es ging fast immer entweder steil hinauf oder hinab. Aber was Solls das gehört eben auch dazu. Wir waren auch River raften. Es war sehr cool. Wir wurden auch nass, denn zum Teil gab es auch grosse Wellen, die nicht nur dafür gesorgt haben, dass wir nass wurden, sondern auch das wir richtig durchgeschüttelt wurden. Das Wasser war nicht sehr warm, es hat jedoch trotzdem sehr viel Spass gemacht und ich würde es sofort wieder machen. Meistens war das Wetter schön und die Luft sehr warm, wodurch wir viele Sachen unternehmen konnten. Diese Ferien sind für mich einmalig und ich finde es toll die Ferien hier zu verbringen.

 

…Fortsetzung folgt, vielleicht…

Gast Bloggerin Alani (10): 

 

🇺🇸Ich finde es sehr cool mit Tinu und Jeannette in der nähe von Las Vegas Sachen anschauen zu gehen . ( z.b. Grand Canyon , Lake Powell und Horseshoe )    

Die Sachen die wir anschauen gingen waren die meisten schön aber es gab auch langweilige Sachen 👀.

Zum essen gab es feine Sachen  aber wie bei den Steinen gab es auch Sachen die ich nicht so gern hatte 😃😱.Das Grillieren war (glaub ich) für alle sehr cool 🔥.

 

Die Chräleli - Spagetti hatte ich sehr gerne.  (Das war übrigens meine Idee )!

Ich fand es sehr nett von Tinu und auch cool dass: wir „ Taschenlampenfotos „ machen durften 🔦. Die Fotoshootings waren sehr cool  und es gab mega, mega schöne und viele Fotos.

 

…Fortsetzung folgt, vielleicht… 

Am Morgen buchen Tinu und Sabine noch rasch ein Hotel für die letzte Nacht in Vegas. Sie fahren zurück und geben ihr Auto ab, danach wird wohl noch ein wenig der Pool zum Zug kommen. Für Vegas wurden 39 Grad gemeldet. Dann gilt es ernst. Am Donnerstag startet ihr Flieger bereits um sechs Uhr. Huch; vier Uhr aufstehen, umsteigen in Atlanta und dann „final Destination" München. Von dort aus mit dem Auto in vier bis fünf Stunden nach Pontresina. 

 

Und dann hiess es für uns Abschied nehmen. Wir verdrücken ein paar Tränchen und sie machen sich auf den Weg nach Las Vegas. 

 

Ihr Lieben, es war toll mit euch gemeinsam den wilden Westen der USA zu entdecken. Wir hatten viel Spass! Und nun wünschen wir euch eine kurzweilige und stressfreie Heimreise. Solong, dear Friends - bald sehen wir uns wieder!

Für uns geht die Reise weiter in Richtung Osten. Wir werden nochmal in den Bryce Canyon fahren, dann in den Grand Escalante-Staircase National Monument Park, weiter ins Valley of the Gods und Richtung Memphis. Es gibt noch viel zu sehen bis Mitte August. Dann treffen wir in der Nähe von Halifax (Kanada) oder so, Lisabeth und Ruedi Zehnder. Wir freuen uns!

24.5. - 20.5.17

 

 

Bryce Canyon - Burr Trail - Lake Powell - Valley of the Gods

 

 

An unserem schönen Platz am See, haben wir beschlossen, noch einmal die etwa 200 km zum Bryce Canyon zurück zu fahren. Er hat uns einfach so gut gefallen, und wir haben letzte Woche noch einige schöne Wanderwege gesehen und wollen nun am späteren Nachmittag, wenn das Licht besonders schön ist, nochmal hin. Die ganze Fahrt über weht ein kräftiger Wind, der den Himmel abdeckt und warme Luft bringt. 

 

Direkt vor dem Eingang des National Parks ist ein Bus von einer Medical Clinic aufgebaut. Cool, ich hab nämlich ein Dauerrezept von der Schweiz, welches als ausländisches Rezept in den Apotheken der USA nicht anerkannt wird. Ich frag also die netten Mädels im Bus, die sich langweilen weil heute offenbar alle Touristen wohlauf sind, ob sie mir helfen können. Na klar, sie nehmen mich als Patientin in ihrer „Klinik“ auf, und bis der Papierkram erledigt ist, ist auch der nette Doc vom Mittagessen retour. Er meint, da mein Medi von Novartis ist, und dies eine amerikanische Firma sei🤔, könne er mir exakt das gleiche Medi verschreiben. Nun gut, nachdem 68 U$ den Besitzer gewechselt haben, bin ich also Dank „Rezept Drive thru“ Besitzerin eines Ami Rezeptes. Einlösen sollte gemäss Doc also kein Problem mehr darstellen. Perfekt.

 

Wir fahren nach der kurzen aber lohnenswerten Verzögerung in den Park und machen uns schlau betreffend Camping. Alles ausgebucht. He nu, es hat direkt vor dem National Park National Forrest, mit schönen Plätzen. Wir fahren bis zum Visitor Center und lassen den Ländy dort stehen. Mit dem super organisierten Shuttlebus lassen wir uns ans Ende des Canyons, nach Bryce Point, bringen. Obwohl wir gerade erst am Rim (Rand) des Canyons gestanden haben, sind wir wieder hin und weg. Er ist einfach atemberaubend schön! Das Licht ist perfekt, die Farben des Sandsteins kommen wunderschön zur Geltung. Wir machen eine Wanderung von etwa 6 km entlang des Rims. Die Aussicht ist überall anders, wir staunen und schauen, und schauen und staunen. Ein guter Plan den Canyon nochmal zu besuchen. Und wer weiss; „was sich zweiet, das dreiet sich“ ja bekanntlich.

 

Nach diesen eindrücklichen Bildern verlassen wir den National Park und fahren in den National Forrest. Wir suchen uns einen sonnigen Platz, sammeln Brennholz und Tannenzapfen und machen ein grosses Feuer. Heute gibts schöne Steaks und Salat. Fein. Wir sitzen am Feuer als einige Hirsche ganz in der nähe Futter suchen. Mega. Und irgendwie hat dieser Wind den Sommer gebracht. Um neun sitzen wir immer noch in Shorts und Flipflops draussen. Das wäre noch vor einer Woche auf 2500 M.ü.M unmöglich gewesen. Wir verbringen eine absolut ruhige Nacht in schöner Natur. Was wosch no meh?

Nach einer Tasse Kaffe in der Morgensonne fahren wir weiter ostwärts. Über Escalante nach Boulder, beides keine erwähnenswerten Käfflis, wollen wir wieder mal ein bisschen ins wilde Canyonland. Nachdem wir uns unterwegs eine supergute Pizza geteilt, und etwas Grünzeug eingekauft haben, erkundigen wir uns im Visitor Center über Strassenverhältnisse und Permit zum Übernachten. Strassen sollten trocken und die Flussdurchfahrten machbar sein, und Permits seien nicht mehr erforderlich. Perfekt. Wir fahren den anfangs noch asphaltierten Burr Trail, wieder durch hammermässige rote Felslandschaft und finden, wie immer einen super Übernachtungsplatz. Da es heute Pasta und Salat gibt, sammeln wir Holz nur so zum Spass. Abends ein Feuer ist einfach cool und die Brandgefahr ist momentan gemäss Anzeigetafeln gering. Also nix wie los!  

 

Für den Rest des Burr Trails und die Durchquerung des Long Canyons am nächsten Morgen, werden von den Behörden 4x4 Fahrzeuge vorgeschrieben. Uns ist allerdings nicht so ganz klar warum. Eine gute Schotterstrasse und ein paar Serpentinen - das ginge sogar mit einem Stadt-Mini. Aber die Fahrt ist superschön und wir sind fast alleine unterwegs. Hier gibt es so unglaublich viele grossartige National Parks, Canyons und berühmte Fahrstrecken, dass die Besucher einfach nicht überall sein können. Übrigens fahren wir heute Schlangen-Zickzack. Drei Stück queren aus unerfindlichen Gründen irgendwo von links nach rechts die Strasse. Ganz schön gewagt, bei dem lahmen Tempo, dass sie vorlegen. Hoffentlich lohnt es sich, das Risiko auf sich zu nehmen, denn ab und zu kommt ja doch ein Auto. Tinu kann zum Glück immer ausweichen oder sogar anhalten. Aber wer weiss, was sie auf der rechten Strassenseite erwartet - vielleicht das Schlangen El Dorado?!

 

Wir fahren an den Lake Powell und stellen uns zu den anderen Campern. Es ist nur in vorgegebenen, aber grossen Gebieten erlaubt zu übernachten. Hui, es hat aber schon ganz schön viele Menschen. Die Amis bauen mit ihren grossen Trailern richtige Wagenburgen, haben vom Motorboot über Liegestühle, natürlich Generator und Partyzelten alles dabei. Am Montag ist Memorial Day. Eines der wenigen verlängerten Wochenenden, das amerikanische Arbeiter haben. Da wird alles gepackt und an den See verfrachtet. Der Memorial Day gedenkt den Gefallenen, und leitet gleichzeitig den Beginn der dreimonatigen Sommerferien ein. Es wird wohl in Zukunft noch das eine oder andere mal voll.

 

Am Morgen wird es am Ufer des Powells immer voller und voller. Noch mehr Trailer und noch mehr Motorboote. Wir machen uns aus dem Staub und wollen mit der Fähre den See überqueren. Sie fährt alle zwei Stunden, wir treffen kurz vor der Elf-Uhr-Fähre ein. Noch ist kein Schiff in Sicht, so geniessen wir erst mal die Aussicht. Auch um elf ist kein Schiff weit und breit; ob das was mit dem Feiertag zu tun hat? Nur ein einsames Motorrad steht zuvorderst, aber kein Biker dabei. Nach einer Weile kommt ein zweites Motorrad mit einem Pärchen aus Aspen. Das einsame Motorrad gehört zu ihnen. Sie sind mit einem ihrer Töffs in den Ort gefahren um Erkundigungen über die Fähre einzuholen. Sie wollten bereits um neun Uhr den See queren, die Fähre ist aber nie gekommen. „She hit a stone yesterday“, erklären sie uns. Die Fähre muss also erst mal repariert werden, somit sicher heute, vielleicht auch die ganze Woche kein Schiff. Aha. Man hätte es anschreiben können, aber man muss natürlich nicht…

 

Sie zeigen uns auf der Karte die Route, die sie nun nehmen werden. Man kann den See über einen Umweg von ungefähr 200 km umfahren. Tja, das werden wir wohl in diesem Fall auch so machen. Zum Glück fuhr keine Fähre. Die Strecke ist wunderschön, einsam und wie immer führt die fantastische Asphaltstrasse durch weites, grossartiges Land. So treffen wir am späteren Nachmittag im Park „National Bridges“ ein, wo wir uns im Visitor Center melden müssen. Das machen wir bei der netten Rangerin und fragen sie bei der Gelegenheit, welche Schlangen wir gesehen haben. Wir zeigen ihr ein Foto. Sie kann es nicht fassen, dass wir drei Stück gesehen haben. „Lucky you“ meint sie. Und wenn sie mit dem Ende nicht gerasselt haben, dann sind sie auch nicht giftig😉.

Nach einer ruhigen Nacht im Wald vor dem National Park, fahren wir den „Scenic Drive“ und schauen uns die Brücken an. Schon eindrücklich und man fragt sich, wie lange die noch halten. Vor allem die Ochawango Bridge ist schon ganz schön gross und irgendwann, vielleicht bald, vielleicht erst in tausend Jahren, wird die runter krachen. Es ist ein wenig wie beim schiefen Turm von Pisa. Steht man erst mal davor, hat man das Gefühl es lohne sich noch ein halbes Stündchen auszuharren, denn bestimmt ist er demnächst fällig. Aber nö, lohnt nicht!

 

Wir sind immer noch auf der Piste ins Valley of the Gods unterwegs, nehmen aber vorher den noch etwa 10 km langen Abstecher zum Mule Point Overlook. Dieser Ausguck am Klippenrand soll einer der beeindruckendsten des ganzen Landes sein. Der Weg dahin ist eine trockene Lehmpiste, die sich wahrscheinlich bei Regen in Butter verwandelt und nicht mehr zu fahren ist. Erwartungsvoll erreichen wir die Klippe - und sind hin und weg! So eine Aussicht ist wirklich nur in den USA möglich. Wir sehen gen Westen ins Valley of the Gods, vor uns erheben sich die Monolithen des etwa 40 km entfernten Monument Valley und gegen Osten (?) könnte das Grand-Stair-Escalante sein? Wir sind nicht sicher…auch der Canyon, der sich direkt zu unseren Füssen auftut, könnte vielleicht vom San Juan River sein…Wir wissen nichts Genaues und die Karten geben nichts her. Egal. Was wir aber definitiv wissen, dies ist einer der besten Aussichtspunkte auf der ganzen Reise, und was wir noch wissen; hier wollen wir bleiben. Ist ja klar. Wir suchen ein bisschen Feuerholz, schwatzen ab und zu mit anderen beeindruckten Besuchern dieses wunderbaren Ortes, und staunen und schauen, machen Bilder - aber die haben nicht den Hauch einer Chance, die wahre Magie und Grösse dieses tollen Ortes einzufangen. Trotz starken Böen, stellen wir unseren Tisch zum Abendessen draussen am Rande der Klippe auf, geniessen den Sonnenuntergang und denken einmal mehr, was für ein Glück wir haben, dies alles erleben zu dürfen.

Am Morgen wartet, nach den 10 km Lehmpiste retour auf die Hauptstrecke, der Moki Dugway. Bevor wir uns in die Märmelibahn schmeissen, warnen viele Tafeln vor starkem Gefälle, Schotter und Serpentinen. Tatsächlich ist die Strasse breit, zwar nicht asphaltiert aber gut, und Serpentinen sind halt Serpentinen. 300 Höhenmeter sind ratzfatz gemacht und bereits nach kurzer Strecke erreichen wir das Valley of the Gods. Ein Trail von etwa 30 km Piste führt durch das Tal der Götter, vorbei an skurilen Felsformationen und Tafelbergen. Dies ist kein National- oder State Park sondern BLM Land. Man darf sich also zum Übernachten überall hinstellen, Feuer machen sowieso. Wir suchen uns einen Platz mit besonders guter Aussicht und Feuerstelle, obwohl es hier nicht viel Holz zu sammeln gibt. Hat ja nur so kleine Büsche und keine Bäume.

 

Am Nahmittag ist es heiss, somit wieder mal Gelegenheit die Solardusche zu nutzen. Perfekt. Auf unserem Foto- und Brennholz Sammelspaziergang sind wir einmal mehr positiv überrascht, wie unglaublich sauber diese Parks sind. Überall wo wild gecampt werden darf, wie National Forrest oder BLM Land, gibt es keine Toiletten oder Abfallkübel. Dennoch liegt nirgends Müll, Glas oder Dosen. Offenbar nimmt jeder seinen Abfall wieder mit. Dies ist wirklich ein wohltuender Unterschied zu all den Ländern die südwärts liegen. 

 

Es ist unglaublich ruhig, kein Highway in Sicht, keine Industrie, kein Fremdlicht - nur die Sterne und der kleine Mond am Himmel. Wir suchen dennoch ein paar trockene Büsche zusammen und machen ein schönes Feuer. Wir vermuten, dass dies einer der letzten so wunderbaren Plätze in der Wüste ist. Nach gut einer Woche im Nirgendwo ist es Zeit für die Zivilisation. Der Kühlschrank ist leer, der Schmutzwäschesack voll, der Blog schon ewig nicht mehr geladen und auch sonst wäre einiges im Internet zu tun…zum Beispiel Graceland buchen! Yuppiayeah! Fahre Memphis…

30.5.-1.6.17

 

Mesa Verde 

 

Vom schönen Valley of the Gods fahren wir in den vorerst letzten National Park. Mesa Verde. Unterwegs ruft uns aus einem Mietauto ein Päärli auf Schweizerdeutsch einen Gruss zu. Luschtig, die haben natürlich das ZH Kennzeichen sofort erkannt - für uns ist schwieriger zu erkennen wer oder was in einem Mietauto sitzt.

 

Die Strasse schraubt sich wieder ziemlich in die Höhe. Wir erreichen Mesa Verde, den kulturhistorisch bedeutsamste NP der USA - Er liegt auf 2200 M.ü.M. westlich der Rocky Mountains. Tinu meckert, dass er langsam genug hat von dem ewigen Rauf und Runter…Nachdem wir im Visitor Center erst mal mit Kartenmaterial ausgestattet werden, fahren wir zur Registration ein paar Meilen weiter. Dort gibt es Duschen, einen Waschsalon und Internet. Wir starten erst mal ein paar Maschinen Schmutzwäsche und installieren unsere Compis, als die zwei Schweizer vom Highway reinkommen. Mandy und Sebastian aus Winti wie sich herausstellt. Die zwei sind seit sechs Monaten auf einer Weltreise. Vietnam, Philippinen, Thailand - jetzt die USA, dann folgen noch Kolumbien, Ecuador, Peru und Argentinien. Cool. Sie haben in den USA ein Mietauto und sind deswegen auf ein Minimum an Infrastruktur angewiesen. Sie haben sich bereits auf dem Campingplatz installiert. Wir wollten eigentlich ausserhalb des Parks im National Forrest stehen, aber ein gemeinsamer Abend mit den beiden wäre auch cool. Tinu fragt in der Registration, ob wir uns auf dem Camping zu den beiden hinstellen dürfen. RV’s haben eigentlich einen anderen Stellplatz. Aber sie machen eine Ausnahme und erlauben uns den Ländy auf den Campingplatz zu stellen. Sehr nett! So machen wir ein Feuer, grillieren Steaks, mischen feinen Salat und versuchen unseren ersten Tetrapackwein. Auch nicht übel. Es wird ein gemütlicher Abend, mit vielen Geschichten von zu Hause und vor allem von der Ferne. Gute Reise ihr zwei, und never know; vielleicht sieht man sich wieder - in Zürich😉.

 

Am Morgen fahren wir durch die dicht bewaldete grüne Hochebene, bis zu den Steinbehausungen die unter Felsüberhängen von einem Stamm namens Anasazi, vor bereits 800 Jahren errichtet wurden. Allerdings wurden die kleinen Dörfer erst im 19. Jahrhundert entdeckt, als Farmer ausgebüxte Kühe suchten. Es ist immer noch ungeklärt, warum sie damals wieder verlassen wurden. Im nahegelegenen Museum vermitteln ein Film und Ausstellungsstücke die Entstehung und Bauart der Häuser und stellen die Lebensweise der Bewohner vor. Umfangreiche Funde von Töpferwaren, Waffen und Kleidern halfen mit, die damalige Kultur zu rekonstruieren. 

 

Man kann sich von weitem so eine Siedlung ansehen. Geschickt von Schnee, Sturm und Sonne geschützt, sind die Dörfer unter grossen Steinüberhängen angelegt. Im darunter liegenden Canyon, gab es bestimmt immer genug Wasser und Jagdmöglichkeiten. 

Auf unserem Weg gen Osten, kommen wir am hübschen Örtchen Durango vorbei und suchen uns gegen Abend einen Übernachtungsplatz. Es ziehen üble Gewitterwolken auf und erste Regentropfen platschen schon auf die Frontscheibe. Wann hatten wir das letzte mal ein Gewitter? Die nahen San Juan Mountains sind neu verschneit und es wird frisch. Wir stellen uns der Einfachheit halber nur auf einen nahen Walmart Parkplatz, gehen noch etwas einkaufen und machen uns dann einen gemütlichen Abend mit Essen und Kino!

 

Dies ist der Abschluss unserer umfangreichen National Park Tour im Westen. Während etwa 5 Wochen haben wir diese unglaublich beeindruckende Ecke Amerikas besucht und sind begeistert. Ich bin sicher; wir kommen wieder!

 

Weiter geht es für uns nach New Mexiko, Oklahoma und Tennessee. Geschichten aus dieser Region findet ihr in der nächsten Lasche.

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