Mit der Ankunft in Puerto Montt haben wir nun das wunderbar wilde und stürmische Patagonien verlassen. Die netten Menschen, die Weite, die wunderbar langen Tage und spätenSonnenuntergänge, das viele Eis und die tollen Erlebnisse, werden uns für immer in Erinnerung bleiben.
27./ 28.1.2016 Chile nordwärts
Caleta Gonzalo - Puerto Montt - Puerto Varas
Da wir erst nach 22.00 Uhr von der Fähre gefahren sind,
haben wir uns nicht mehr einen allzu tollen Übernachtungsplatz
gesucht. Wir haben uns einfach bei einem Hostel in der Strasse
hingestellt und auf der überdeckten Terrasse noch eine Flasche Wein getrunken. Daher hält uns hier bei immer noch strömendem Regen eigentlich nichts mehr. Dass Helmut seinen El Gordo nicht verkaufen will, ist mit dem Supermercado Besitzer auch recht schnell geklärt und wir rollen los in Richtung Puerto Montt. Nach einem weiteren, fast letzten Teil der Carretera Austral (manchmal ist sie jetzt sogar asphaltiert) kommt über den nächsten Fjord nochmal eine Fähre. Die legt aber alle halbe Stunde ab und muss daher nicht reserviert werden, zudem dauert sie nur 20 Minuten. Wir fahren also zum Anleger, können direkt aufs Schiff, und dieses legt auch sofort ab. Einmal mehr Glück gehabt. Auf der letzten Fähre haben wir noch Pinguine schwimmen sehen, jetzt - juhui - Pelikane. Ich glaube es jetzt wirklich, es wird wärmer. Die Carretera setzt sich auch hier sehr üppig grün fort - kein Wunder - dies ist die regenreichste Region Chiles. Erst als wir uns nach und nach Puerto Montt nähern, nimmt die Besiedlung zu und es hat schon fast wieder richtig Verkehr. Also Ampeln, Kreise und Fussgängerstreifen. Wann hatten wir den letzten Fussgängerstreifen wohl gesehen? Müsste irgendwo in Ushuaia gewesen sein, schätze ich. Wir finden einen gut gelegenen Campingplatz am Lago Llanquihue, mit tollem Blick auf den Vulkan Osorno, denn wir müssen dringend wieder mal unter heisses Wasser, W-lan sollte vorhanden sein damit wir eine Toyo-Garage suchen können und im Idealfall auch einen Kühlschrank -Menschen. Also Unterhalt an Mensch und Maschine. Ungewohnterweise können wir mit dem Campingplatz Besitzer Deutsch sprechen, seine Vorfahren haben sich wie viele andere Deutsche und Schweizer, während der schwierigen Kriegs- und Nachkriegsjahre in Europa, in dieser Ecke Chiles nieder gelassen. Allerdings ist sein Campingplatz mehr als doppelt so teuer wie im restlichen Chile, und er schiebt nach, dass im Moment im ganzen Dorf Stromausfall herrscht, daher die Wasserpumpe für die Duschen natürlich nicht funktioniert und Internet sowieso nicht. Dies sei aber eventuell. wahrscheinlich, vielleicht schnell behoben. Nein, einen Kühlschrankfritzen kennt er auch nicht, er kann sich auch nicht bei einem Kumpel oder im Telefonbuch erkundigen. Und nein, man sei ja dann nie sicher obs dieser Fritze auch gut macht und nein, da könne er nichts tun. Der Dienstleistungsbereich ist wohl nicht unbedingt sein Spezialgebiet. Was uns eigentlich ein wenig auf die Nerven geht. Man kann doch zumindest so tun als ob man helfen wollte. Oder so. Auf jeden Fall sehen wir am Seeufer lang, keine 200 Meter entfernt einen anderen Campingplatz der auch nett aussieht. Wir bummeln also rüber, und Don Alfonso meint, sein Platz koste gleichviel, aber es funktioniere alles. Immerhin. So holen wir also unsere Fahrzeuge, haben am Ende sogar W-Lan im Auto und grosse, dichte Bäume wo wir uns zum Schwatzen unterstellen können, da es immer noch wie aus Kübeln giesst. Wir finden im Netz eine Toyo-Garage und wollen da morgen unser Glück versuchen. Don Alfonso meint, Kühlschränke werden in Chile nicht mehr geflickt sondern weggeschmissen. Als er das letzte Mal einen Mech gerufen habe für seinen Restaurantkühlschrank, sei der niemals erschienen. Wegwerfgesellschaft, auch hier.
Am Morgen machen wir uns auf den Weg in die Stadt zu unserer Toyo-Adresse. Die Garage macht einen 1A Eindruck, leider erklärt uns die Reception nach Rücksprache mit dem Chef, dass sie überlastet seien, aber am Dienstag einen Termin frei hätten. Oh no, vier Tage möchten wir nicht hier herumhängen. Sie gibt uns eine Adresse von einer kleineren Garage welche wohl sowas wie Lizenznehmerin ist, und nachdem sie mit dem Typen dort telefoniert hat, sagt sie wir sollen vorbei gehen und unsere Anliegen schildern. Vielleicht hätten die dann am nächsten Tag Zeit. Wir versuchen gerade die Adresse im GPS zu programmieren als ein sehr netter junger Typ, wie sich später herausstellt Enrique rauskommt, und uns in einwandfreiem Englisch fragt, was denn unser Problem sei. Wir erklären was wir möchten: Nach den vielen Kilometern Piste ein Check, abschmieren, Oel vom Differenzial kontrollieren, Luftfilter reinigen und sonst noch so Einiges. Und dann unser Patient der Kühlschrank. Er geht wieder rein, mit dem Versprechen, mal zu schauen ob etwas zu machen sei. Kommt wieder raus, und macht uns glücklich. Wir können um 14.30 Uhr, also nach der Siesta, wiederkommen und dann werden sie sich unserem Ländy annehmen. Sogar einen Elektriker kann er freimachen, der sich dann zusammen mit Tinu unseren Kühlschrank vornimmt. Woher er denn so gut Englisch spreche, frage ich ihn. War nämlich total erleichtert, mein Werkstattspanisch heute in dir Schublade lassen zu können. Er erklärt, dass er für MINI-Rennen ein Jahr in Frankfurt stationiert war. Wir könnten uns also auch in Deutsch unterhalten. Ich seh schon, DER Mann ist perfekt für uns. MINI - so sympathisch. So steh ich nun seit Stunden im hübschen Warteraum der Werkstatt, tobe mich aus im W-lan, trinke viel zu süssen Capucchino und schreibe wieder mal Blog. UND drücke die Daumen, dass unser Kühlschrank endlich tut wofür er bei uns angestellt ist. Kühlen! Das Problem des Kühlschrankes war, wie Tinu richtig vermutete, das durchgescheuerte Kabel, welches auch den Kurzschluss verursachte. Also wurde das durchgescheuerte Kabel rausgeschnitten und anschliessend neu verlötet. Fertig und alles läuft wieder. Hoffentlich!
Also Enrique war unser Mann! Es stellt sich heraus, dass er der Junior-Chef von Berrios & Cia. ist, zu der noch viele andere grosse Garagen von 12 Automarken gehören (für Hilfesuchende Santa Maria 620, Puerto Montt aberrios@berrios.ch). Also irgendwie Emil Frey Junior. Service gemacht, Kühlschrank geflickt - alles perfekt und sehr sehr nett. Die Garage modern wie in der Schweiz, sehr sauber, sehr hilfsbereit und wirklich total empfehlenswert. Nach vier Stunden bezahlen wir die 75.- und verlassen fröhlich die Garage. Yes, zwei Tage gewonnen, jetzt gehen wir doch noch mit Helmut und Helga nach Chiloé. Wir freuen uns.
Piste der Carretera Austral | Kurzfähre |
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Die Fähre Klio | Vulkan Osorno am Lago Llanquihue |
Enrique, unser Held |
29./ 30.1.2016 Chile nordwärts
Insel Chiloé - ist das nicht ein wunderschöner Name für eine Insel?
Wir fahren am Morgen bei schönstem Wetter los. Die Aussicht auf den sonst verhüllten Vulkan Osorno ist wunderschön. Wir haben ca. 60 km Autobahn (richtige Autobahn wie bei uns! Sogar mit Mautgebühren…) bis zur Fähre nach Ilha Grande de Chiloé, der zweitgrössten Insel des Kontinents. Eigentlich sollte schon lange eine Brücke gebaut werden, denn man kann fast rüberspucken, so nah ist die Insel. Wie Inselbewohner im Allgemeinen wollen sie unabhängig bleiben und wiedersetzen sich dem Einfluss Santiagos. Wir fahren also auf die Fähre die alle 10 Minuten übersetzt und kommen ca. 15 Minuten später bereits auf Chiloé an. Es ist ein bisschen wolkig, aber da es sich um die regenreichste Region Chiles handelt, ist wohl jeder regenfreie Tag ein Wunder. Wir erreichen Ancud, den Hauptort im Norden. Hier leben viele Deutschstämmige, 150 wunderschöne, schindelverkleidete Tejuela-Kirchen wurden von den Vorfahren gebaut und trotzen noch heute der Witterung, viele davon von der Unesco als Welterbe geschützt. Ancud ist nach Feuerland, schon fast wieder ein Riesenort mit seinen 40’000 Einwohnern. Das erste mal überhaupt auf dieser Reise, gibt es einen richtigen Markt mit wunderbaren Früchten und Gemüse, denn hier ist ja Sommer. Also Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Pflaumen - alles was einen glücklich macht, ist hier zu haben. Das Meer ist klar, Pelikane segeln immer wieder mal vorbei, und wir finden einmal mehr, einen schönen Platz für die Nacht. Die Nacht verbringen wir in einer wunderschönen Badebucht die sich am Abend leert, und wo wir einen tollen Blick auf dem Vulkan Osorno und auf ein Kreuzfahrtschiff haben.
Am Morgen sind die Muschelsammler bereits fleissig als wir unseren ersten Kaffee bei strahlend blauem Himmel trinken. Ein toller Ort für Qi-Kung! Wir fahren gegen Mittag in Richtung Ostküste der Insel los, und machen den „Circuito de las Iglesias“. Im Allgemeinen ist die Landschaft wie bei uns oder in Frankreich oder so. Gemähte Felder, Kühe, Laubbäume in der Ferne Schneeberge. Die Insel ist beschaulich und in den Dörfern ist Schlichtheit an der Tagesordnung. Alles ist unaufgeregt und ruhig, die Menschen haben untereinander Zeit für einen Schwatz. Die Kirchen sind klein, eher aufs Minimum reduziert - sympathisch. Vielleicht würde diese Haltung der Kirche auch bei uns viele Sympathien bringen? Die Strasse ist zum Teil sehr gut, zum Teil sehr schlecht. Wir kommen nach ein paar Stunden in Dalcahue an. Da ist am Sonntag, also morgen, grosser Handwerker Markt. Von weitem kommen die Hersteller mit ihrer Ware um sie an den Mann beziehungsweise die Frau zu bringen. Bereits jetzt, am Samstag Nachmittag hat es viele Menschen in den Strassen. Einige einheimische Touristen, einige Ausländer. Es herrscht Sommerfeeling (selten auf Chiloé) und alle sind draussen unterwegs. Wir kaufen die besten Blaubeeren ever, überall wird Käse, Honig und Wolle angeboten. Leider ist es hier sehr schwierig für unsere grossen Fahrzeuge einen schönen Platz zu finden. So stellen wir uns direkt in den Dunstkreis der hiesigen Kirche, dafür sind wir mitten im Gewusel und morgen können wir für den Marktbesuch die Autos direkt stehen lassen.
Am Morgen sind wir früh auf, trinken in der Sonne Kaffe und machen uns auf ins Gewusel des Marktes. Gewusel? Ehhmm? Hat gar kein Gewusel und schon gar keinen Markt. Es ist doch Sonntag? Offenbar gelten als Markt diese Stände und die Markthalle die sonst auch immer hier sind. Im Reiseführer stand, dass entlang der Uferpromenade alles voller Auslagen sein soll. Nein, heute ist das nicht der Fall. Ein bisschen enttäuscht bummeln wir zurück zu Helga und Helmut die immer noch am „Zmörgelen“ sind. Bad News! Kein Markt. Eigentlich wollten wir hier in Dalcahue diese chilotische Spezialität „Curanto“ zu Mittag versuchen, aber jetzt hier zu warten bis Lunchtime stinkt uns auch. Wir beschliessen weiter nach Castro, dem Hauptort der Provinz Chiloé zu fahren, dort soll es auch gemütlich sein. Wir fahren also über die miese Asphaltstrasse ca. 25 km und landen am Plaza Major von Castro. Es ist noch ruhig im sehr hübschen Ort, somit finden wir mitten im Zentrum zwei gute und sichere Parkplätze. Wir bummeln an die Uferpromenade, kommen in ein, zwei schöne Markthallen mit Lebensmitteln und Handwerk, sehen den gut gelaunten Seelöwen zu wie sie spielen und auf einmal fährt die Sea Quest in den Fjord. Ein tolles Schiff
(gell, Lotti & Roli?). Sie geht vor Anker und beginnt ihre Beiboote zu Wasser zu lassen um die Passagiere die an Land wollen, über zu setzen. Busse stehen schon bereit um die Passagiere auf zu nehmen und über die Insel zu kutschieren. Auf diesem Handwerks Markt gibt es wieder viel Wolle, Schaffelle, Verarbeitetes aus Wolle und Holzsachen. Viele schöne Früchte und Gemüse, sogar Kräuter und neuerdings auch Fisch und Krabben. Überall bieten sie in kleinen Plastikschalen Ceviche an, die hiesige Spezialität aus rohem Fisch, Fleisch oder Tintenfisch. Eigentlich hätte ich nie im Leben so ein Schälchen gekauft, aber Tinu meinte wenn nicht hier wo dann. Also besteht unser Frühstück an diesem Sonntag aus rohem Lachs mit Zwiebeln, Koriander und Zitronensaft. Und es schmeckt göttlich! Richtig fein. Aber die kulinarische Herausforderung besteht heute ja nicht aus Lachs sondern aus Curante. Ich möchte euch nicht vorenthalten um was es sich dabei handelt. Ursprünglich wurde dieser Eintopf in Blättern in Erdlöchern gegart. Natürlich wird er heute in Restaurants in Töpfen zubereitet, allerdings auf dem Land soll es wohl noch diese Erdöfen geben. Es werden Knödel, Kartoffeln, Rippli, drei verschiedenen Muschelarten, Poulet und fette Würste zusammen gekocht. Serviert wird das ganze in Holzschüsseln und der Sud wird als Suppe separat gegessen. Falls ihr davon ein Bild sehen möchtet: ihr findet es in der Rubrik „a taste of…“.
Nach dieser kulinarischen Ausschweifung bummeln wir weiter durch den Ort, zur wunderschönen gelb violetten Kirche im Zentrum. Auch sie ist Unesco Welt Kulturerbe. Sogar eine Shoppingmall sehen wir wieder einmal, und natürlich gibt es dort auch Eis für Tinu. Helga und Helmut fahren mit El Gordo an die Pazifikküste und wir zurück nach Ancud, in die schöne Bucht von Vorgestern. Sie werden uns dann morgen wieder hier abholen. Wir hatten keine Lust auf zusätzliche Wellblechpiste und wir werden ja noch gaanz lange am Pazifik sein. So geniessen wir den sonnigen Sonntag, lesen, werkeln, schwimmen, waschen, legen Knoblauch ein, weil es den nur auf Chiloé gibt und es der Weltbeste Knoblauch überhaupt ist, und lassen den Rest des Tages verbummeln.
Die Insel Chiloé | Bucht von Ancud |
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Kirche Dalcahue | Fischerboote von Dalcahue |
Muschelzucht vor Chiloé | Stelzenhäuser Castro |
Kirche von Castro | Markthalle Ancud |
Handwerkermarkt von Dalcahue | Riesenknoblauch von Chiloé |
Da strahlt der TInu |
01.- 04.02.2016 Chile nordwärts
Ancud (Chiloé) - Pucòn
Als Helga und Helmut uns nach dem Mittag in der Bucht in Ancud abholen, machen wir uns nochmal gemeinsam auf den Weg nordwärts. Wir nehmen wieder die kleine Autofähre ans Festland nach Puerto Montt, umgehen aber die Campingplätze der Kolonialisten, und fahren direkt weiter nach Frutillar „Erdbeerhausen“ wie es genannt wird. Offenbar ist das die Früchte- und Beerenstadt im Süden Chiles.Ich freu mich schon, Beeren - absolut mein Ding! Wir kommen in Frutillar an, und das erste mal auf dieser Reise haben wir wirklich das Gefühl in einem richtigen Touristenort gelandet zu sein. Eigentlich könnte man sich auch im Schwarzwald wähnen, denn die Häuser sind sehr gepflegt, oft aus Holz, tolle Gärten und überall steht „Kuchenladen“, „Eis“ oder „Bäckerei“. Nur Beerenstände - Fehlanzeige. Wir finden für unsere Fahrzeuge doch noch eine grosse Parklücke (und die muss für El Gordo wirklich gross sein), und haben auch das Gefühl, dass wir sie sicher stehen lassen können. Frutillar liegt wieder direkt am Lago Llanquihue, mit wunderbarer Aussicht auf den Osorno. Zum ersten mal sehen wir viele Badegäste die sich im See tummeln - bis jetzt war das Wasser ja auch zu kalt - und richtiges Strandfeeling mit Sonnenschirmen, Kindern mit „Sandeli-Zeugs“ und der Duft von Sonnencreme liegt in der Luft. Wir bummeln durch den kleinen Ort und Tinu weiss eigentlich schon genau nach was er sucht. Spätzle, Schnitzel oder so was richtig Deutsches. Wir werden fündig, und tatsächlich essen die drei Cordonbleue mit Pommes und deutschem Bier, welches hier überhaupt vorzüglich schmeckt. Übrigens gibt es hier eine Spezialität, die nennt sich „Micheladas“. Reiner Zitronensaft aufgefüllt mit Bier. Das Pendent zu unserem Panache oder Radler, aber nicht so süss da es sich nicht um Limonade handelt. Also echt gut. Nach dem Essen genehmigen wir uns noch ein Eis und einen Schlummertrunk direkt am See vor unseren Mobilen, und jetzt haben wir den kleinen Strand ganz für uns alleine. Es weht kein Lüftchen, die Aussicht auf den Osorno ist toll und Frutillar eigentlich ganz nett.
Wir machen bereits um 9.00 Uhr Qi-Kung am Strand und haben ihn natürlich noch ganz für uns alleine. Nach dem üblichen Morgenprozedere fahren wir in Richtung Autobahn um ein bisschen Strecke zu machen. Wir können schliesslich nicht überall hängen bleiben, sonst wird das nie was. Autobahn fahren in Chile ist entspannt. Es hat nicht viel Verkehr und schon gar nicht viele Lastwagen, man darf 100 fahren und der Belag ist gut. Wir machen also diese 300 km in kürzester Zeit und kommen im nächsten Touris-Ort Pucòn an. Ein Mekka aller Rafting-, Paraglide-, Motor- und Segelbootfans und alles was man sonst noch so in und ums Wasser machen kann. Nach unserer Ankunft gehen Tinu und Helmut direkt zum See. Der liegt etwa 10 Fussminuten vom schönen, zentralen Campingplatz entfernt. Helmut ist ein bisschen schockiert als sie zurückkommen. Er hat die Badetüchlireihen gezählt. 15! Wie in Rimini. Damit hätten wir jetzt nicht gerechnet. Aber es ist ein richtig netter Ort. Viele Läden mit Nützlichem und Unnützlichem Kram, Eisdielen, viele Restaurants mit schönen Gärten oder Terrassen und anderen Konzepten als gewohnt, eine wunderbare Bäckerei mit Vollkornbrot, Strassenmusik und Biergärten. Da auch der Campingplatz sehr gut gelegen und wirklich nett ist, beschliessen wir drei Tage zu bleiben. Tinu hat Helmut überredet, mit ihm eine Rafting Tour zu machen, nein ihm wird nichts erspart. Wir suchen also verschiedenen Anbieter auf und die zwei entscheiden sich bei einem für die schwerere Tour. Als sie bezahlen wollen, schreckt das eine Mädel auf und meint sie müsse das mit dem Chef abklären. Wir wissen nicht genau was Sache ist, aber offenbar musste sie erst grübeln was es heisst Baujahr 49 zu sein. Nämlich 66 jährig und die Versicherung der Agentur bezahlt nur bis 65. So ein Pech. Die zwei dürfen also nur die einfachere Tour machen, die auch für Familien geeignet ist. Nun denn, vielleicht ist es ja auch gut so. Auf jeden Fall gibt es am Abend bei Elke im Biergarten Käsespätzle für alle und wir lieben sie. Wieder mal was anderes, und bald werden wir wieder in der Einsamkeit sein und wieder selber kochen.
Nach dem Frühstück machen sich Tinu und Helmut auf den Weg zur Agentur wo sie für ihr Rafting Abenteuer abgeholt werden. Sie verbringen einen erlebnisreichen, nassen Tag und haben Lust auf mehr als sie zurückkommen. Tinu will es auf jeden Fall an einem anderen Ort nochmal auf einem wilderen Fluss versuchen (solange er noch in die Versicherung passt 😜 ). Helga und ich bummeln währenddessen wieder mal ein bisschen durch nette Läden, trinken frischen „Jugo“ und lassen uns treiben. Ganz gemütlich. Als Tinu und ich am späteren Nachmittag unsere Wäsche
abholen gehen, sehen wir ein schönes Sushi Lokal. Oh, das wär ja wieder mal was. Sushi gehört in die gleiche Kategorie wie Beeren - macht glücklich! Wir beschliessen am Abend da essen zu gehen. Wir müssen dann zwar ziemlich lange auf die Reisröllchen warten, aber das hat sich definitiv gelohnt. Wirklich sehr, sehr gute Sushi, abgeändert auf chilenische Art, die einen mit Ceviche, also diesem Rohen Lachs mit Koriander, Zitronensaft und frischen roten Zwiebeln. Göttlich. Wir bummeln nach dem Essen noch ein wenig mit dem Touris-Strom mit. Manchmal ist es einfach auch schön, in Rimini zu sein, aber dann ist auch gut und wir wieder bereit für die einsame Weite.
Kirche Frutillar | Frutillar Beach mit Osorno |
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Tinus DIng! | River Rafting |
River Rafting | Pucòn |
Mein Ding! |
06./ 07.02.2016 Chile nordwärts
Pucòn - Santiago de Chile
Heute morgen verabschieden wir uns nach fast fünf Monaten und 12’000 gefahrenen Kilometern von Helga und Helmut und ihrem „El Gordo“. Wir werden uns für immer an viele unvergessliche Erlebnisse mit ihnen erinnern: Die grandiose Zeit bei den Walen in Valdes, oder damals bei Dos Bahias als wir eine riesige Pinguin Kolonie ganz für uns alleine hatten, die vielen wunderbaren Übernachtungsplätze wie Caleta Olivia oder Punta Ninfas, die schönen Wanderungen in den Nationalparks, die vielen grossen Lagerfeuer auch mal bei strömendem Regen und nicht zuletzt die unzähligen, gemütlichen Abende bei einem Glas Wein. Liebe Helga, lieber Helmut, es war uns eine Freude einen Teil unserer Reise mit euch unterwegs gewesen zu sein. Und wer weiss, vielleicht sehen wir uns ja noch kurz in Mendoza bevor ihr den Heimweg antretet. Das würde uns natürlich freuen; ansonsten „see you“ in Hannover! Wir freuen uns auf den Stellplatz bei euch im Garten und die Hochzeitssuppe!
Wir fahren gegen Mittag bei tollem Wetter los in Richtung Santiago de Chile. Im ganzen liegen etwa 780 Kilometer vor uns. Wir werden die Strecke aber unterteilen. Irgendwo im Kakao wollen wir uns mit Sabine und Andi aus Baden treffen (www.off-the-maps.ch), die wir über unsere Webseite kennen gelernt haben. Die zwei sind seit zwei Jahren unterwegs und haben ihre Reise in Halifax begonnen. Sie schicken uns die Koordinaten von ihrem Stellplatz und wir verabreden uns für den Abend. Über 400 km sind Autobahn, also gute und nicht sehr verkehrsreiche Strecke. Allerdings muss ich mal ein Wort zu den chilenischen Autobahnen schreiben. Die sind nicht wie man anhand der Bezeichnung annehmen könnte den Autos vorbehalten, nein, jeder kann die benutzen. Also queren Fussgänger die vier Spuren, rennen Hühner über die Strasse, sind Fahrradfahrer unterwegs, im Idealfall in Fahrtrichtung, manchmal aber auch quer zur Strasse, Mähdrescher sowieso und warum auch nicht Traktoren? Es hat also nicht viel Verkehr aber seltsamen…
Wir verlassen irgendwo die Autobahn und folgen den Koordinaten. Nach kurzer Zeit hat unser Ländy keinen anständigen Untergrund mehr unter den Rädern. Die Strasse hat ziemlich viel Ähnlichkeit mit einem Flussbett. Und dies über mehr als 10 km! Nach einer langen Fahrt nicht gerade das was man sich wünscht. Riesige Steine, grosse Löcher und manchmal starkes Gefälle zeichnen diese Piste aus. Ich bin schon ein wenig genervt. Gibt es einen plausiblen Grund, warum man sich nicht an einem Ort der gut erreichbar ist treffen kann? Wir müssen diese zusätzlichen miesen 70 km morgen nämlich auch wieder zurück…
Wir verbringen mit den beiden einen netten Abend und tauschen Tipps von hier und da, machen Notizen, markieren Karten etc. Die Nacht ist sternenklar und der Platz wunderbar ruhig und einsam (kein Wunder).
Am Morgen ruckeln wir also den Weg zur Autobahn wieder retour und brauchen auch heute sage und schreibe 2 1/2 Stunden. Wir werden wohl für die Zukunft etwas daraus lernen, wenn es darum geht, wo Leute zu treffen und uns über die Strecke vorab besser informieren. Auf der Autobahn kommen wir dann gut vorwärts und beschliessen auf einer der vielen Copec Tankstellen zu übernachten. Die sind riesig, immer recht grün, mit Resti und Internet, sauberen Duschen und manchmal sogar Waschmaschine. So haben wir morgen Sonntag nur noch ca. 120 km bis Santiago und bestimmt auch nicht viel Stadtverkehr. Das passt ganz gut. Wir wollen nicht allzu lange in der Stadt bleiben, sind aber am 13. mit ehemaligen Hotelgästen vom Ambi in Zaparello verabredet. Wir haben also genügen Zeit.
07./ 08.02.2016 Chile nordwärts
San Fernando - Santiago de Chile
Am Morgen fahren wir vom guten Übernachtungsplatz an der Copec Tankstelle weg und freuen uns auf Santiago de Chile. Heute ist Sonntag, daher hat es sehr wenig Verkehr auf der Autobahn. Die Landschaft ändert sich seit dem kargen Süden, sehen wir nun wunderschöne Apfelplantagen, Kirschenbäume, Mais- und Bohnenfelder, riesige Zucchinifelder und jetzt auch die ersten Trauben. Überall am Strassenrand hat es grosse Frucht- und Gemüsestände die Tomaten und alles andere verkaufen. Dies alles in einer sehr breiten Talsole umgeben von den Anden mit ihren schneebedeckten Gipfeln. Um Santiago sind einige Sechstausender im Dunst zu sehen und sind ziemlich eindrücklich. In der Ferne sogar der höchste alle hohen, der Aconcagua! Wir flutschen also durch Santiagos sechsspurige Stadtautobahn und finden ohne Probleme den ruhigen und vor allem sicheren Übernachtungsplatz am Parque Metropolitano. Steven mit seinem englischen, quitschgelben Unimog und eine französische Familie mit drei Kindern stehen bereits da. Wir erkunden die Stadt und schnell sind 15 km zu Fuss zurückgelegt. Es gibt viel zu sehen, wie immer in einer fremden Stadt. Der Mercado Central, die Bummelmeile, das Centro Cultural de Moneda, wo die heimischen Kulturen vorgestellt werden, vor allem auch die Osterinseln von denen wir nur sehr wenig wissen. Viele Fairtrade Produkte werden ausgestellt und verkauft und zeitgenössische einheimische Künstler haben Gelegenheit ihr Schaffen aus zu stellen. Die Stadt ist modern, sauber und mit internationalem Flair. Am Abend essen wir im angesagten Ausgehviertel Bellavista mit seinen vielen Restaurants und hippen Läden und fallen dann irgendwann tot müde in unser Bett. Genug Stadt!
Am Morgen tauschen wir noch einige Reisetipps mit Steven, der seit 18 Monaten von Halifax Richtung Süden unterwegs ist, und fahren los in Richtung Valle Casablanca, der nahen Weinregion. Als es uns endlich gelingt von er Autobahn zu kommen finden wir rasch das Weingut unseres Interesses. www.matetic.cl . Die Familie aus Kroatien ist um 1890 nach Punta Arenas ausgewandert und hat nach einigen Generationen, mit dem Weinbau in diesem Tal begonnen. Zu dieser Zeit wurde in diesem Tal noch keine Landwirtschaft betrieben, weshalb es sich sehr gut eignete um Bio Dynamischen Weinbau zu betreiben. Das Tal ist umgeben von Hügeln, weshalb auch keine fremden Einflüsse von anderen Weingütern den Boden oder die Reben kontaminieren konnten. Zwischen den Reben sieht man wilde Felder von einheimischem Gras, Bäume und viele Tiere. Sie düngen mit der Maische im Herbst die Trauben, es werden keine Pestizide oder Chemie verwendet. Die Führung von Sara - einer ausgewanderten, jungen Amerikanerin die seit vier Jahren in Chile lebt-, die wir mit zwei sehr netten amerikanischen Paaren geniessen, ist sehr informativ und die Degustation ist lecker! Der grosse Weinkeller wurde in den Berg gebaut, um das Klima natürlich kühl und feucht zu halten. Erste Versuche werden gemacht, den Sauvignon Blanc in eierförmigen Zementfässern zu lagern. Durch die Porösität und Form soll eine natürliche Rotation des Inhalts gewährleistet werden und zu dem sind diese komplett geruch- und geschmacklos, im Gegensatz zu Holzfässern. Mittlerweile hat das Weingut bei verschiedenen Spitzenwein-Degustationen schon einige Awards für seine Erzeugnisse gewonnen.
Da man erfahrungsgemäss nach solchen Degus ein wenig angeschickert ist, fragen wir um die Erlaubnis über Nacht auf deren Parkplatz zu stehen. Chiles Gesetze in Sachen Alkohol sind sehr strickte 0.0‰ . Also könnten wir eh nicht mehr weg fahren. Sie erlauben uns beim wunderschönen Hotel zu stehen, und so testen wir auch noch deren Riesling und den Gewürztraminer 😋. Später lernen wir ein paar sehr nette Franzosen, die ebenfalls das Weingut besuchen, kennen. Die einen haben eine Tochter die vor acht Jahren bei einem Chilenen in Valparaiso hängengeblieben ist. Sie meinen wir könnten eventuell bei den zukünftigen Schwiegereltern im Garten unseren Ländy parkieren. Wir haben nämlich in Sachen Sicherheit von Valparaiso nicht viel Gutes gehört, ansonsten soll es aber eine tolle Stadt sein. Leider konnten sie die Tochter noch nicht erreichen. Wir werden sehen und euch berichten.
Nachtrag: als wir nach unserem Abendessen noch ein wenig im Ländy rumwerkeln, kommt eines der amerikanischen Paare, Holy & Leland Dake, die hier im Hotel wohnen und lädt uns ein, mit ihnen einen Apéro im Garten des wunderschönen Hotels zu geniessen. Wir kommen also nochmal in den Genuss des hier produzierten Rieslings und lassen uns dazu Bio-Blaubeeren und Ziegenkäse, frische Mandeln und geräucherten Schinken schmecken. Vielen lieben Dank, Holy und Leland. Auch für die Einladung nach Oregon!
Cooler Stellplatz im Zentrum Santiagos | Santiago de Chile |
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Hauptbahnhof | Ehemalige Brandwache |
Plaza Major | Bellavista |
Patio Bellavista | Wir wissen immer noch nicht genau was es ist, aber es schmeckt! |
Bio Dynamische Diversität | Weingut Matetic |
Garten Matetic | Weinkeller Matetic |
Mit Holy und Lelam |
09./10.02.2016
Vina Matetic - Zapallar
Der heutige Tag macht es uns ein wenig schwer ihn zu mögen. Wir starten am Morgen beim Weingut und machen uns auf den Weg nach Valparaiso. Schade, dass uns die Nachricht von Jean-Paul, der uns den sicheren Stellplatz mailen wollte, nicht mehr erreicht hat. Vielleicht konnte er auch seine Schwiegereltern nicht mehr erwischen. Auf jeden Fall versuchen wir unser Glück in Valparaiso, aber es scheint ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, einen vernünftigen Parkplatz zu finden. Die Strassen sind eh schon zugestellt, Camping oder bewachten Parkplatz hat es keinen Weit und Breit, und die Strassen werden steiler und schmaler, und steil heisst wirklich „stotzig“, die Bussfahrer sind getarnte Rennfahrer und die Täxeler kennen sowieso nichts.. Nach etwa einer Stunde geben wir langsam des Ganzen müde auf, und wollen wie ursprünglich schon angedacht, nach Vina del Mar und dann von dort aus mit ÖV nach Valparaiso. Nur ist Vina noch chaotischer, voller und hektischer. Wir fragen bei ein paar für uns scheinbar geeigneten Parkplätzen, aber überall sind Wohnmobile zu gross oder werden nicht toleriert. Am Ende müssen wir auch da weiterfahren, weil es einfach keine geeignete Stellmöglichkeit gibt. Mittlerweile haben wir schon nach 14.00 Uhr, sind hungrig und müde. Wir beschliessen im nächsten Örtchen wenigstens mal etwas zu essen und dann weiter zu suchen. Wir finden ein kleines Büdchen welches Empanadas anbietet, und Tinu meint noch, der hintere geflickte Reifen hätte wenig Luft. Wir entschliessen dies nachher zu prüfen, denn mit leerem Bauch geht einfach gar nichts. Als wir wieder aus dem Laden kommen, steht unser Ländy bereits total auf der Felge. Tinu meint im Nachhinein, zwei Halbstarke gesehen zu haben, die lachend im Park vis-à-vis waren und uns beobachtet haben, aber bevor wir ausgestiegen sind, neben uns durchgeschlendert sind. Auf jeden Fall wollen wir den Reifen so gut’s geht aufpumpen und in die nächste Werkstatt tuckern.
Wir hören sogar über den Lärm des Kompressors, wie die Luft postwendend wieder entweicht. Der Schlitz ist von blossem Auge zu sehen. Mist! Sieht wohl so aus als müssten wir den Reifen direkt hier an der Strasse wechseln. Also alte Klamotten an und dann muss vor allem Tinu an die Werkzeuge. Alles ist schwer und der Reifen wiegt über 40 Kilos. Keine Chance, dass ich mit meinem Rücken sowas heben kann. Es ist ganz schön schweisstreibend, den schweren Ländy mit dem Wagenheber dazu zu bekommen sich etwas anzuheben. Gut haben wir vor kurzem die Eisenstange als Verlängerung des Kreuzschlüssels gekauft, sonst wären die Schrauben nicht zu lösen. Etwa nach einer Stunde ist also das Reserverad montiert, der kaputte wieder in die Halterung gebracht und das Gröbste erledigt. So können wir schon mal in eine Werkstatt fahren um den kaputten flicken zu lassen. Vielleicht ist es in Chile ja schwierig einen gleichen Ersatz zu finden, dann sind wir vielleicht noch über einen geflickten froh. Allerdings haben wir nicht grosse Hoffnung, denn der Defekt liegt nicht auf der Lauffläche sondern seitlich in der Flanke, was immer schwierig zu flicken ist. Wir kommen also nach ca. 4 km zu einer Werkstatt, und der nette ältere Herr fragt uns wo wir uns denn das eingefangen hätten. Wir wissen es nicht genau, wissen nur, dass die Luft extrem schnell ausgetreten ist. Nicht wie bei einem Nagel oder einer Schraube. Er meint, kein Wunder, dies sei ganz klar ein Messer gewesen. Was!? Tinu meint, das seien bestimmt die Jungs vom Park gewesen, die hätten sich nämlich ziemlich amüsiert…Man weiss es nicht genau, auf jeden Fall ist es total nervig und unnötig. Der Reifen kann auch nicht optimal geflickt werden, und taugt höchstens noch als Notlösung. Aber der Mann meint, in Vina gäbe es einen Reifenhändler, der unseren Pneu haben könnte. Wir werden sehen. Wir suchen uns also schlussendlich den ersten Camping der kommt, wir haben keine Lust mehr auf Valparaiso, Vina del Mar oder sonstiges. Wir fragen einen Polizisten, der uns den Weg zu einem Camping beschreibt. Dies sei der einzige Weit und Breit. Wir finden ihn schlussendlich und bezahlen sage und schreibe 40.- Franken, was in Chile noch gar nie verlangt wurde, dafür gibt es einen dreckigen Pool, schmutzige alte Duschen, aber mit Abendsonne und leckeren Spaghetti Carbonara. Und morgen ist ein neuer Tag…
…und den mögen wir definitiv besser. Am Morgen ist es zwar diesig, irgendwas zwischen Nebel und Regen, aber dennoch bereits 20 Grad. An der Küste Nordchiles ist es offenbar oft so, aber gegen oder kurz nach dem Mittag reist es auf und ist wunderbar sonnig und heiss. Wir beschliessen uns mal auf die Suche nach einer Waschanlage zu machen. Unser Ländy müsste mal entsandet und geschmiert werden. So machen wir uns in Zapallar auf die Suche, aber dies ist nur ein kleiner ziemlich schicker Ort, mit vielen wunderschönen Villen. Hier werden wir bestimmt nicht fündig. Also wollen wir nur den Strand besichtigen und uns nach einem anderen Übernachtungsplatz umschauen. Dieser Camping an der Laguna war kein Hit und teuer. Zufällig kreuzt sich unser Weg mit dem von Victoria und ihrem Mann. Die zwei Hotelgäste vom Ambi bei denen wir morgen eingeladen sind. So lustig! Sie freuen sich und der etwa 13 jährige Balthasar ist sehr interessiert an unserem Ländy. Allerdings sind sie verabredet und müssen rasch weiter, aber morgen werden wir ja genug Zeit haben, uns mit ihnen zu unterhalten. Dafür weiss uns Victoria eine guteWaschanlage bei einem grossen Einkaufszentrum. Wir fahren hin, und eigentlich sind die Plätze überdacht und natürlich für uns zu tief. Aber es gibt an der Seite einen Platz an dem es wunderbar gehen würde. Wir sehen, dass das System vorsieht, den Wagen während des Einkaufs gegen Bezahlung waschen zu lassen. Wir würden ihn aber lieber selber waschen, weil oft ein zu starker Hochdruckstrahl gebraucht wird, und dann unsere geschmierten Stellen, wieder „entschmiert" werden. Kein Problem, meint die sehr nette Dame die mit zwei Jungs die Waschanlage betreibt. Sie leiht uns den Hochdruckreiniger und wir verpassen unserem Ländy eine Wellnesskur vom Feinsten. Er wird von Hand abgerieben und mit Spezialmittel vom Dreck der letzten 12’000 km befreit. Man könnte jetzt von der Kühlerhaube essen! Weil’s so gut passt gehen wir noch einkaufen und machen uns auf die Suche nach einem schöne Platz für die Nacht. Wir werden im nahen Maitencillo fündig. Direkt am Strand sieht Tinu ein Schild bei einem Früchtestand, dass man für ca. 5.- am Tag da parkieren kann. Vielleicht geht das ja auch für die Nacht?! Ich frage und nach kurzen Verhandlungen kommen wir für ca. 10.- ins Geschäft. Wir stellen uns also in die erste Reihe und haben somit eine wunderbare Sicht auf den Pazifik mit seinen hohen Wellen. Es gibt noch einiges am Auto zu tun, da er jetzt schon mal vom Dreck befreit ist. Wir „silikonen“ all die Gummis, denn demnächst wird’s in den Anden empfindlich kalt, und schmieren die Blattfedern und Gelenke am Unterboden. Dann geniessen wir ein schönes Apéröli zur sinkenden Sonne und beobachten die Pelikane…und unser Ländy ist bereit für die nächsten wilden Pisten.
Wir lassen den Morgen gemütlich angehen, denn wir sind erst um 14.00 Uhr bei Veronica und Hernan verabredet. Wir machen wieder mal Qi-Kung am Strand, Käfelen und machen uns auf den Weg nach Zapallar. Dies ist so etwas wie das St.Tropez der Oberschicht Santiagos. Veronicas Eltern, die schon oft im Ambi in Zürich waren, haben dort seit 25 Jahren ihr Ferienhaus, damals war der Ort noch klein und unbedeutend. Mittlerweile ist die Umgebung verbaut mit neuen Häusern, allerdings haben sie von ihrem Haus immer noch eine wunderbare Sicht auf den Pazifik und die täglichen Sonnenuntergänge. Sogar Veronicas Grossmutter hat ein Haus direkt über den Klippen und dies seit 36 Jahren. Sie sind also schon ganz lange jeden Sommer dort, was man auch merkt wenn man mit ihnen durchs Dorf an den Strand bummelt. Hallo hier, Küsschen da und dort, jeder kennt jeden und sie sagt selber, die Leute die sie immer in Santiago sehen, sehen sie auch hier in den Sommerferien. Santiago zügelt quasi an den Strand…auch ihre Kinder, Diego, Balthasar und Ines begrüssen uns und sind gespannt auf unser Wohnmobil. Sie haben Freunde zum Grillfest eingeladen, die ganz in der Nähe eine Wohnung gemietet haben, und deren Kinder im gleichen Alter sind. Marie-Luise und ihr Mann Gonzalo sind beide sehr nett, sprechen super Englisch und auch Diego der 16 ist, spricht gut Englisch. Wir sind also insgesamt 11 Personen, und es läuft immer was. Jeder bastelt sich einen wunderbaren Hamburger ab einem schönen Tischbuffet, welches die nette Hausangestellte von Veronica gezaubert hat. Es wird viel geschwatzt, getrunken und gegessen und als wir gegen 17.00 Uhr mit dem Lunch (!) fertig sind, machen wir uns auf den Weg zum Strand. Nach etwa 15 Minuten gemütlichem Fussmarsch, gelangen wir in eine kleine gut besuchte Bucht. Auch hier; Küsschen hier und da, ein Winken oder Grüssen…man kennt sich. Nur die aus Suiza kennt niemand, wir werden aber fleissig vorgestellt. Hernan kommt mit Tinu etwas später nach, die zwei wollen telefonisch versuchen einen Reifen wie wir ihn brauchen in Vina del Mar aufzutreiben, und nach Möglichkeit zu reservieren. Nach einigen Schwierigkeiten (vor allem wegen sehr schlechtem Telefonnetz) treiben sie schliesslich einen Reifenhändler auf, der genau das Passende hat. Hernan meint, unnötiger Vandalismus habe in den letzten Jahren leider zugenommen. Offenbar sind auch Einheimische nicht davor gefeiht, ab und zu mal einem Reifenstecher zu begegnen. Wir geniessen auf jeden Fall den fast sonnigen Nachmittag, und zum Apéro gibts wie immer hier Pisco Sauer. Fein. Gegen 19.00 Uhr bummeln wir wieder den Berg hinauf zurück zum Haus, den Müllers Senior sind aus Santiago eingetroffen. Die zwei möchten wir auf jeden Fall noch sehen. Es sind die Eltern von Veronica und eigentlich kennt Tinu die zwei besser als Veronica und Hernan, denn sie sind seit vielen Jahren Stammgäste im Ambi. DIe zwei sind sehr sympathisch. Der Opa spricht immer noch sehr gut Deutsch obwohl er nie in Deutschland gelebt hat. Sein Grossvater ist wie viele dieser Generation Ende des vorletzten Jahrhunderts nach Chile ausgewandert und so wurde zu Hause Deutsch gesprochen. Die beiden sind sehr nett, und trotz ihres Alters immer noch sehr reisefreudig. Sie planen auf jeden Fall schön den nächsten Trip nach Zürich…Spät am Abend verabschieden wir uns von allen, und mit vielen guten Reisewünschen im Gepäck, fahren wir wieder zu unserem Platz am Strand um zu übernachten.
Barbecue für alle | Gemütliche Runde | Unsere Gastgeber Veronica und Hernan |
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Strand am Abend | Bucht von Zapallar | Pisco Sauer |
Aperöli geht immer |
12./13.02.2016
Maintencillo - Vina del Mar und wieder zurück
Heute Morgen machen wir uns nicht allzu früh auf in Richtung Vina del Mar. Es ist wie jeden Morgen bedeckt und wird aber auch gegen Mittag wieder sonnig. Heute müssen wir unseren bestellten Reifen holen und wenn’s geht Gas und Diesel tanken. Wir machen uns also gegen Mittag auf den Weg ins 60 km entfernte Vina del Mar. Die Stadt kommt uns heute nicht so chaotisch vor wie beim letzten mal. Wir haben die genauen Koordinaten des Reifenhändlers Léon und einmal mehr ist dieses kleine Gerät Gold wert. Punktgenau landen wir vor der Werkstadt, der bestellte Reifen liegt schon bereit und Gustavo weisst uns ein, unseren Ländy an einem freien Arbeitsplatz zu parkieren. Wir bekommen Kaffe und das W-Lan Passwort und können uns somit bestens „vertörlen“. Wie gewünscht montieren sie den neuen hinten links, der andere neue, den Tinu montierte ist hinten rechts und den dritten, der bisher hinten links war, kommt als Reserverad am Heck angeschlossen. Den wollen wir so schnell nicht mehr brauchen!!! Superschnell sind wir aus der Garage raus und finden direkt eine Tankstelle, an der Gas und Diesel getankt werden kann. Dank unserem neuen Einbau für wieder auffüllbare Gasflaschen, lassen die sich an entsprechenden Tankstellen ganz einfach per Adapter und Einfüllstutzen betanken. Nicht mehr ausbauen, oder ganze Flaschen neu kaufen, die man bereits in der nächsten Region nicht mehr umtauschen kann. Muy practico! Innert kürzester Zeit haben wir unsere heutige to do Liste abgearbeitet, weit schwieriger gestaltet sich die Suche nach einem Übernachtungsplatz. Hier an der schönen Pazifik Küste sind sie überhaupt nicht auf Camper eingestellt. Hier reist niemand im Zelt, Wohnwagen oder Camper. Entsprechend keine Campingplätze sind zu finden. Öffentliche Parkplätze müssen über Nacht verlassen werden, und auf den Strand darf man sowieso nicht. Der langen Suche kurzer Sinn, wir landen wieder da wo wir die letzten zwei Nächte verbracht haben. Aber der Platz ist eigentlich ganz gut und wir haben freie Sicht auf Surfer und Sonnenuntergang. Na also, geht doch! Und Morgen werden wir vielleicht bereits in Richtung Mendoza aufbrechen. Wir freuen uns, wieder nach Argentinien zu gehen, und sind gespannt wie sich unsere erste Passfahrt über 3500 m.ü.M. gestalten wird. Mit unserem Gewicht wird der Ländy wohl ganz schön ins Schnaufen geraten. Aber so bekommt er schon mal einen Vorgeschmack auf Bolivien. 5000 Höhenmeter warten dort auf uns…
Heute gönnen wir uns und meinem Rücken einen zusätzlichen gemütlichen Beach-Tag, denn unser Platz ist eigentlich ganz gut. Als wir aufstehen ist bereits wunderbar strahlend blauer Himmel, ein leichter Wind weht, die Temperatur ist sehr angenehm. Wir machen wieder mal zu zweit Qi-Kung, trinken Kaffee und sehen den hohen Wellen des Pazifiks zu. Ab und zu fliegt eine Staffel grosser Pelikane an uns vorbei und versucht ihr Glück beim Fischfang. Tinu holt beim Früchtestand, zu dem unser Parkplatz gehört, einiges für ein feines Müesli. Wir versuchen eine Frucht namens Pepino, sie schmeckt eher unspektakulär, vielleicht wie eine Mischung aus Pflaume, Birne, Melone und Gurke? Weiss nicht so genau, aber auf jeden Fall hat die’s ja aus einem guten Grund nicht nach Europa geschafft…Allerdings sind die blauen Pflaumen die ich bei uns zu Hause im Lädeli nicht kaufe weil sie aus Chile sind ;-) hier der absolute Hit, auch Nektarinen und Birnen, Blaubeeren und Bananen sind toll. Tinu macht also ein feines Müesli und ich mache ein bisschen weiter mit dem Bereinigen des Computers in Sachen Fotos. Irgendwie hat es zu Beginn unserer Mac Zeit, Photos mehrfach importiert. Denen versuche ich jetzt in mühsamer Kleinarbeit habhaft zu werden und sie zu löschen. Ein eigentlich ziemlich öder Job, aber eigentlich auch nicht. Ich begebe mich auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Fotos von Achilleas als er ganz klein war, mit meinen Eltern im Jura und an meinem 30 igsten Geburtstag mit Gisela, mit Mungge diverse male in Thailand und Dubai, mit Chiara im Zirkus und beim Down-Hill Biken, Gourmet Kochereien an heimischen Herden mit unseren Lieblingsköchen und - Patissiers, Hochzeitsfotos von lieben Freunden vom Februar 2013, Tinus Schwester mit ihrem Welpen, unzählige Ferien in Namibia, Oman, Marokko und so weiter, und wunderbare Wochenendausflüge mit Freunden in den Jura, den Schwarzwald oder an den Bodensee. Ferien im Burgenland und Marokko mit Grüenis, Weindegustationen, Shopping in Bangkok, Fotos mit Arbeitskollegen und Freunden…und und und! Wir haben schon sehr viel grandioses erlebt und ich mittlerweile über 5000 Fotos gelöscht. Später machen wir einen langen Strandbummel, und trotz roter Flagge, die hier wegen hohen Wellen, Strömung oder Quallen aufgezogen wird, geht Tinu ein wenig plantschen. Allerdings nur im erlaubten Uferbereich. Die Strände sind hier von Lifeguards überwacht, die einschreiten wenn sich jemand in Gefahr begibt. Wir lesen, machen dies und das, aber man kann nicht den ganzen Tag an der Sonne rösten. Hier ist Hochsommer und man sieht ziemlich oft, krebsrote Sonnenanbeter. Wir machen etwas Bürokram, Tinu kocht mit unserem erstandenen Koriander feinen asiatischen Tomaten-Knoblauchreis mit Spiegelei und Gurkensalat. Es gilt wieder einmal die Frisch- und Milchprodukte aufzubrauchen, denn die argentinische Grenze wartet morgen oder übermorgen. Es geht auf nach Mendoza. Wir treffen uns mit Freunden aus der Schweiz, die am Ende ihrer Kreuzfahrt Mendoza besuchen, dann wollen wir einen Spanischkurs machen und eventuell kommen Helga und Helmut auch noch vorbei, bevor sie endgültig ihren Sommerurlaub in Hannover antreten, und für etwa 6 Monate nach Hause fliegen. Sie werden im Oktober ihren El Gordo wieder in Uruguay, wo er untergestellt ist, auslösen und dann Richtung Bolivien reisen. Wir werden also, wenn es uns gefällt und wir einen guten Campingplatz finden, ca. drei Wochen, in Mendoza bleiben und schliesslich gibt es hier unzählige tolle Weingüter die besucht werden wollen.
Picknickplatz an der Küste | Maintencillo Beach | Stellplatz in Maintencillo |
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Sonnenuntergang Maintencillo |
14.02.2016
Maintencillo - Passo Portillo
Wir machen uns nach dem morgendlichen Ritual auf den Weg, kaufen noch ein paar Sachen die einfacher in Chile zu bekommen sind ein und fahren los in Richtung Los Andes, der grössten Stadt in den Anden auf chilenischer Seite. Die Ruta Los Andes ist eine ziemlich gute Asphaltstrasse, sie ist schliesslich auch für den Warentransport von Buenos Aires über Mendoza nach Santiago und Valparaiso die direkte Verbindung. Es ist Sonntag und somit herrscht weniger Verkehr als an normalen Werktagen. Allerdings, sind viele der allgegenwärtigen riiesen Brummis auf ihrem Weg Waren von A nach B zu bringen. Die ersten 100 km führen uns durch trockene Weizenfelder, fast reifen Mais und schöne Rebhänge- und Felder und immer in der Weite sichtbar; der Aconcagua.
Nach ca. 100 km steigt die Strasse langsam an, wir sind auf 1500 m.ü.M. und messen immer noch 31 Grad am Schatten. Kakteen säumen den Strassenrand und die eindrücklichen, hohen Felsen in ihren Rottönen erinnern schon ein wenig an die Kargheit die uns in der Atacama Wüste erwartet. Bevor wir den Pass erreichen, gilt es 1300 Höhenmeter über 30 Serpentinen zu bewältigen. Unser Ländy macht das klaglos, natürlich in angepasstem Tempo. Lastwagen und Busse sind bei so starker Steigung auch nicht gerade wie Sportwagen unterwegs, und die Pw’s können immer wieder überholen. Nach den 30 Serpentinen sind wir auf 2800 m.ü.M. und erreichen unseren Stellplatz für die Nacht auf dem Passo Portillo. Mitten in einem ziemlich bekannten chilenischen Skiresort, wo offenbar auch europäische Skimannschaften während dem europäischen Sommer trainieren, steht ein grosses Hotel, zwar geöffnet aber eher auf Wintertouristen eingestellt. Wir schauen uns den Riesenkasten an, hat sogar Aussenpool, sieht aber im Allgemeinen schon ein wenig heruntergewirtschaftet und momentan schlecht besucht aus. Allerdings fühlen wir uns ein wenig wie in der Schweiz. In dieser schönen Bergwelt, begrüsst uns vor dem Hoteleingang ein sehr netter Bernhardiner. Uns trennen jetzt nicht mehr viele Kilometer bis zu argentinischen Grenze und die wollen wir morgen in Angriff nehmen.
Ruta Los Andes | Beginn des Passes |
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Kurz vor der argentinischen Grenze | Karge Bergwelt |
Go, Ländy go! | Märmelibahn |
See auf dem Passo Portillo | Stellplatz auf 2800 m.ü.M. |
Netter Empfang |
15.02.2016
Passo Portillo - Uspaillata
Wir starten heute morgen um ca. 10.30 Uhr bei unserem ruhigen Hotelparkplatz in Richtung Grenze Chile - Argentinien. Wir haben gehört, dass diese Grenze viel Zeit braucht, da gut besucht, und später solle es einige Stellen geben, wo der Verkehr wegen Erdrutschen nur einstreifig geführt werden kann, und deshalb mit langen Wartezeiten zu rechnen ist. In den letzten Tagen und Wochen soll es in Mendoza überdurchschnittlich geregnet haben. Wir nähern uns der Grenze und bis jetzt ist in unserer Richtung noch fast kein Verkehr, wir wurden jedenfalls noch nicht oft überholt. Bei dieser Grenze, die sich Chile und Argentinien teilen, fährt man mit dem Auto an die diversen Schalter, muss also nicht in Gebäuden anstehen wie bisher. Der Grenzer sieht skeptisch zu unserem Dach und fragt wie hoch wir seien. 3.20 Meter ?! Zu hoch! Wir können den Ländy seitlich parkieren, er lotst uns zur Ausreise Personen und Fahrzeuge Chile, dann zur Einreise Personen Argentinien und zum Schluss zur Einreise Fahrzeuge Argentinien. Als wir bei den Fahrzeugen anstehen, kommt eine nette argentinische Grenzerin und will den Ländy betreffend Lebensmitteln kontrollieren. Ich gehe mit ihr, öffne ihr Hinten und Vorne, sie steigt nur ein Minütchen ein, meint; der ist aber hübsch und verschwindet wieder. Alles in allem dauert der Grenzübertritt für uns schlappe 25 Minuten. So cool! Sonst sind 1 - 2 Stunden die Regel. Alle Beamten waren wieder total freundlich und hilfsbereit und nahmen sich sogar noch Zeit für einen Schwatz. Bienvenidos en Argentina - wir freuen uns wieder hier zu sein! Von 3150 m.ü.M. führt die breite Asphaltstrasse nun gemächlich in Richtung Uspaillata, wo wir einen Camping suchen und ein, zwei Tage bleiben wollen. Die Landschaft ist wieder wunderschön karg, die Felsen in verschiedenen Rottönen, der Fluss der sich ein Bett durch den Canyon gespült hat, wir lieben diese Regionen. Nach ca. 30 Minuten kommen wir zu den Erdrutsch - Stellen. Alles perfekt weggeräumt, man sieht noch die Erdmassen die weggeschoben werden mussten. Für uns also keine Wartezeit und fluggs sind wir in Uspaillata. Wir finden einen sehr schönen Campingplatz, mit kleinem Pool, schönen Stellplätzen, Feuerstellen und W-Lan. Da wollen wir zwei Tage bleiben und dann weiter nach Mendoza. Wir werkeln wie immer ein wenig rum, montieren unsere Moskitonetze bei der Eingangstüre (es scheint, wir werden sie bald brauchen), waschen ein paar Teile und haben ziemlich gutes Internet. Dann gibt es immer was zu tun. Wir haben einmal mehr, sehr nette Hunde die sich zu uns gesellen und wir geniessen das warme Wetter und die tolle Aussicht auf die Anden.
Brummis kriechen aufwärts.... | 3144 m.ü.M.. |
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Grenze geschafft!. | Ruta 7 |
Wunderschöne Landschaft | Karger Fels |
Puente del Inca | Sommerselfie |
Auf 1700 m.ü.M. wird's grün |